Na, Angela, soll er sagen: "Ja, her damit! I am the only one!"
Nachdem ich ein unverbesserlicher Optimist bin und der Ansicht, dass alles möglich ist, stehe ich zu meiner Meinung, dass die Verleihung genau richtig war, weil dieser Mann eben mehr als die unbedingt nötigen guten Absichten hat, auch wenn er einen riesigen Scherbenhaufen geerbt hat. Ihr werdet sehen, da wird noch einiges passieren. Gesunder Skeptizismus ist ja okay, aber nur mit Zweifeln allein hilft man der Sache nicht unbedingt, oder? Schaut mal ein wenig hoffnungsfroher in die Welt, sie hat es bitter nötig.
Ich finde übrigens, dass Obama durchaus schon einiges erreicht hat in den 9 Monaten seiner Amtszeit.
So hat er u. a. das Raktenabwehrschild wieder rückgängig gemacht,
die diplomatischen Beziehungen zu Russland wieder aufgenommen und dazu beigetragen, dass eine friedliche Lösung bezüglich des Atomprogramms im Iran wieder möglich erscheint.
Ich vertrete ja, wie gesagt, die Ansicht, dass es richtig ist, auch Visionen und Ideale mit dem FNP zu ehren, aber es ist ja im Falle Obamas nicht so, dass er AUSSCHLIESSLICH für Visionen und Ideale geehrt wird. Seine bisherigen Erfolge sollte man ihm auch positiv in Rechnung stellen, finde ich und nicht nur eine Negativliste dessen entwerfen, was er bislang (in 9 Monaten !!!) nicht geschafft hat.
Ich habe auf Grund des aktuellen Anlasses die Liste der vorherigen Nobelpreisträger mal durchgesehen und etliche von ihnen wurden "nur" für "Bemühungen" geehrt, d.h. ja auch nicht, dass sie damit jeweils erfolgreich waren, aber die rechte Absicht hat offensichtlich in vielen Fällen den Ausschlag gegeben. Im Prinzip sind die richtigen "Aktivisten" (Mutter Teresa, Mandela) in der Minderzahl und diejenigen, die den FNP für friedfertige politische "Absichten" bekommen haben in der Mehrzahl.
Barak Obama hat seit seiner Vereidigung am 20. Jänner 2009 in der internationalen Politik viel in Bewegung gebracht:
- Wichtige Initiativen gelten den Menschenrechten im Kampf gegen Terror, der Abrüstung, besseren Beziehungen zur islamischen Welt uns einem Friedesfahrplan für den nahen Osten
- Obama ordnete die Schließung des von seinem Vorgänger W. Bush angelegten berüchtigten Gefangenenlagers Guantanamo Bay auf Kuber spätestens binnen eines Jahres an.
- Er kündigt den Rückzug amerikanischer Kampftruppen aus dem Irak bis 31. August 2010 an
- Obama schafft die Bezeichung "Feindliche Kämpfer" für Guantanamo - Insassen ab. Für die Häftlinge soll internationales Recht gelten.
- In Prag stellt Obama vor mehr als 20.000 Menschen seine Vision einer atomfreien Welt vor.
- Obama drägt Israels Premier B. Netanyahu zu einem Siedlunsstop in den besetzten palästinensischen Gebieten und zu neuen Friedensgesprächen.
Natürlich ist der Friedensnobelpreis für Obama keine Würdigung seiner Lebensleistungen sondern eine moralisch und politisch motivierte Unterstützung, Ermunterung und eine Mahnung - Schlicht der Aufruf an die Welt dem Frieden und den Menschen, die sich diesem Ziel verschrieben haben, eine Chance zu geben. Er selbst sieht den Preis auch nicht als Ansporn nur für sich selbst, sondern als Ansporn für alle Menschen, diese Welt eine bessere und friedlichere werden zu lassen. Was ist den verwerflich daran, die Gestaltung einer solchen besseren Welt mit der Verleihung eines Friedensnobelpreises zu eheren?
Viel mehr sollten sich div. republikanische US Politiker diese Frage stellen, die allen Ernstes W. Bush als Kandidaten nominiert hatten und seit dem Amtsantritt von Obama eine Totalblockade seiner Politik betreiben. Mit solchen Bremseren ist eine schnellere Wende bzw. Taten ja fast unmöglich, daher ist für mich sein bisher Erreichtes umso höher zu würdigen - besonders, in seiner doch noch kurzen Amtszeit. Die Leute wollen immer alles - am besten von einem Tag auf den anderen. Aber ich würde meinen, dazu sollten sie halt selber schon auch den A..... hoch kriegen.
Wunderschön finde ich die Reaktion von Shimon Perez, Israels Präsident und selber Nobelpreisträger, der Barak Obama mit folgendem Satz gratulierte:
"Die Glocken läuten wieder, es ist neue Hoffnung in der Welt"
In diesem Sinne einen friedlichen und enstpannten Sonntag - denn der Friede und die Arbeit an ihm beginnt ja bekanntlich im eigenen Haus.
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Ich bin grad schwer beeindruckt davon, wieviel ihr von der "außenwelt" mitkriegt - werfe meine Zeitungen seit dem 2. Kind in 99 von 100 Fällen ungelesen in den Papiermüll.
Aber umso besser, wenn ich mich in diesem Forum auch politisch bilden lassen kann
...und grad noch herausgefunden habe, Spiegel-Zeitschrift, das Barack schon 9 Tage nach Amtsantritt nominiert wurde. Das legen die nämlich schon frühzeitig fest.
Ist übrigens ein superguter und interessanter Bericht, mein Mann liest den "Spiegel" regelmäßig und heute durfte ich dann auch mal...
doch, ich habe meinen Kommentar erst gemeint, Mici! In einer gewissen Weise, die ich vielleicht nicht näher ausgeführt habe. Grins.
Natürlich ist Obama kein Bush (!) und ich unterschreibe gerne fast alles, was er sich vorgenommen hat, nur wird er an der Umsetzung sicher hier und da scheitern (seine Versprechen und Visionen in allen Ehren). Natürlich versucht er es, doch genau das ist für mich der Punkt.
Was wird nun mit Afghanistan? Truppen? Was unternimmt er im Iran? Visionen sind vorhanden, aber wird er sie umsetzen können? Und da genau dieser Kampf noch lange andauern wird und er viel aufzuräumen hat, hielt sich es für viel zu verfrüht. Nur meine Meinung. Wir werden es ja bald mitbekommen, ob „Iraks Truppen nur ein paar Kilometer weiter stationiert werden“.
Ich mag Obama wirklich sehr, aber ich hätte es dennoch favorisiert, dass ein chinesischer Menschrechtler endlich für seinen Kampf ausgezeichnet wird, aber das FNK möchte China damit ja nicht „provozieren“. Oder auch Samar. Das waren eher meine Favoriten und ich bin nun mal der Ansicht, dass sie es mehr verdient hätten und sich die Augen der Welt ausnahmsweise mal wieder für kurze Zeit auf die Menschenrechte konzentrieren, die mit Händen und Füßen noch viel zu häufig – und besonders – in China getreten werden! Davon bekommt man nur in Europa nur am Rande etwas mit! Dort ist ebenfalls „Krieg“, und ebenfalls schon viel zu lange.
Nachtrag: liegt mir jetzt doch etwas auf dem Herzen, weil ich jetzt erst alle Beiträge studiert habe. Ich teile ja auch eigentlich alles Geschriebene, aber ich habe dennoch große Bedenken.
Mit dem FNP hat man Obama meiner Ansicht nach wirklich nichts Gutes getan!! Im Gegenteil!!
Das setzt ihn so dermaßen unter Druck, dass er in vielen Augen mit jeder einzelnen seiner zukünftigen Entscheidungen scheitern MUSS. Jetzt erst Recht. Kritiker gab es schon immer und wird es auch immer geben, natürlich, aber jetzt lauert man förmlich darauf, dass er einen „Fehler“ macht. Und wie er es machen wird, wird es falsch sein.
Kaum hat sich nach seiner Wahl und dem Rummel um seine Person alles wieder etwas „beruhigt“ und man ließ ihn endlich mal seine Arbeit machen, kommt so ein Paukenschlag daher, der ihn so dermaßen ins Gerede bringt, dass die Welt zur Zeit von nichts anderem mehr spricht als darüber ob er den Friedensnobelpreis nun verdient oder nicht.
Das Komitee hat nichts anderes getan als ihn damit daran zu erinnern, was er „versprochen“ hat und er dies auch tunlichst so rasch wie möglich umsetzen soll. Sie haben dabei übrigens nicht ganz uneigennützig gehandelt.
Frieden auf Erden. Atomwaffen weg. Für mich klingt das super, keine Frage, aber so weit entfernt von der Realität wie es überhaupt nur sein kann. Mit netten friedlichen Worten wird er die Taliban sicher nicht dazu bringen ihre Waffen niederzulegen. Und erst recht nicht mit seinem charmanten Lächeln Ahmadinedschad dazu bringen, in den Bergen weiter an Nuklearraketen bzw. Atomwaffen zu bauen. Ich denke nicht, dass es ihm möglich sein wird, den Frieden tatsächlich friedlich zu erreichen, doch genau DAS verlangt man jetzt mehr oder minder von ihm. Asap bestenfalls. Rüsten wir doch alle ab!!!! Die USA soll damit beginnen. Haha. Übrigens der größte Militärstützpunkt der Erde!
Ihr habt ja alle Recht mit dem was ihr schreibt, natürlich. Jemand hier hat ihn mit Kennedy verglichen. Das tue ich zb auch. Er hat wirklich in den Köpfen der Menschen etwas bewegt. Nun soll man ihm aber auch die Zeit lassen, Taten folgen zu lassen. Aber nein, man legt ihm Steine in den Weg, nennt ihn schon Messias (!!!!). Das ist doch Irrsinn!
Eines geht mir zb nicht aus dem Kopf, nämlich, dass wenn er den Krieg (Afghanistan, Pakistan) beendet, verliert. Wenn er ihn nicht führt, verliert er auch. Was ist also die beste Entscheidung für den mächtigsten, charmantesten Präsidenten der Welt, der jetzt auch noch FRIEDENSnobelpreisträger ist? Ich bin wirklich Obama-Fan, aber ich bin auch dafür, dass man ihn erst mal arbeiten lässt. Es gibt Menschen, die seit weit über 20 Jahren für die Menschenrechte kämpfen, sogar ihr eigenes Leben riskieren. Damit verbinde ich eigentlich einen solchen Preis. Der FNP wurde dieses Jahr aus rein politischer Sicht vergeben.
LG AmoebeMS
P.S. Sein Guantanamo-Schließung-Versprechen ebenfalls in allen Ehren, aber die erste Niederlage hat er in dieser Richtung ja auch schon erhalten!!!! Für die Schließung (bzw. Verlegung von „nur“ 240 Gefangenen braucht er knapp 60 Mio Euro, wenn ich mich richtig erinnere). Hat er sie nun bekommen? Zuerst war übrigens von Januar 2010 die Rede, jetzt schon August 2010? Ups. Ich sollte mich besser informieren. Grins. Und er ist gegen die Homo-Ehe. Damit hat er bei mir einen kleinen Minuspunkt.
Ich mische mich auch mal ein, denn ich habe da eine noch andere Ansicht.
Ich bin eher davon überzeugt, das Europa damit ein politisches Zeichen setzen wollte. Denn die große Bush-Gegner und Obama-Fans sitzen genau hier, auf dieser Seite der Welt. Bush hat uns alle hier in Angst und Schrecken versetzt, während die Ami´s ihn tatsächlich noch einmal gewählt haben. Da fiel uns doch allen die Kinnlade herunter, oder? Ich jedenfalls war fassungslos und habe es für einen Alptraum gehalten. Wie gut das er dann doch in mancher Hinsicht ausgebremst wurde und es nicht so schlimm gekommen ist, wie befürchtet. Aber eben schlimm genug.
Und jetzt haben "wir" Obama. Wir haben die Hoffnung und wir haben ihm damit jetzt ein Zeichen gegeben. Natürlich war es zu früh und verdient hin oder her, ich finde eh´ das einzelne Personen diese Auszeichnung eher selten verdient haben. Aber Europa wollte ihm damit sagen "Wir stärken dir den Rücken, wir stehen hinter dir". Wir haben seine Botschaft verstanden, und er wird sicherlich diese hier verstehen. Wenn er im eigenen Land zu scheitern droht, weil es dort immernoch viele Bush- und somit Kriegsanhänger gibt, so wird er nun wissen, das Europa geschlossen hinter ihm steht. Das ist sicherlich nicht unbedeutend und macht es vielleicht möglich, das er vieles von dem umsetzen kann, was er so gerne möchte und versprochen hat...
Die Zeit wird es bringen, wir müssen Geduld haben.
Wie immer, aber das kennen wir ja schon durch die PPD!!!*zwinker*
LG,
Feebie
Das halte ich für sehr wichtig, was Feebie gerade geschrieben hat. Und ich möchte noch einen Schritt weitergehen: kennt Ihr diese Experimente, bei denen jemand mit dem Rücken zu einer großen oder größeren Menschenmenge steht und nicht sieht, was die Menschen hinter ihm tun. Er hält seinen Arm ausgestreckt nach vorne. Den Menschen hinter ihm wird angezeigt, dass alle negative Gedanken, negative Energie zu dem Menschen vor ihnen schicken sollen. Wie gesagt, der Mensch vorne weiß nicht, was hinter ihm passiert. und was geschieht dann? Ein anderer kann mit Leichtigkeit seinen Arm nach unten drücken, obwohl er aktiv dagegen hält. Was passiert, wenn die Menschen guten Gedanken, Positives nach vorne schicken? Der Arm kann nciht nach unten gedrückt werden.
Und was will ich damit sagen? Dass wir alle aktiv mithelfen können, indem wir glauben, wissen, dass das vermeintlich Unmögliche passieren kann und somit diesem Menschen, der auch noch die Macht hat, zu verändern, damit den Rücken stärken. Also, nicht beobachten, da sitzen und schaun, was passiert - mitmachen! Und nicht nur mit guten, positiven Gedanken und Einstellungen, sondern auch aktiv, zu Hause, im Miteinander, im Kleinen. Beispiel sein, oder versuchen zu sein, sich immer wieder daran erinnern, wie wir sein sollten, wie wir mit unserer Welt und Umwelt umgehen sollten, und das dann in kleinen Schritten umsetzen, Tag für Tag. Dann werden wir es zusammen schaffen, da bin ich sicher.
Ja, genau und ich finde Feebie's Ausführungen und auch deine, Ubure, völlig schlüssig.
Ich erinnere mich als Teenager, als es bei einer Wahl im Bundestag um Franz-Josef Strauß als Bundeskanzler ging oder nicht.
Wir Kinder haben den Ausgang der Wahl mit Herzklopfen und Bibbern zugesehen und waren so erleichtert, das er nicht gewählt wurde.
Für uns war klar: wird er es, wird es einen Weltkrieg geben.
Obama hat der Welt seine Hand ausgestreckt und es liegt an uns allen, sie zu nehmen.
Es ist eine Hoffnung darauf, das wir auch die nächsten vier Jahre ohne Krieg überstehen (auch wenn die Welt in viele KLeine und Große involviert ist) - es ist doch die Grundangst des Menschen und wenn wir alle hinter ihm stehen und zeigen: yes we can...
..dann ist diese Welt für eine Zeit vielleicht ein bißchen bunter.
Was letztendlich im Kleinen und Großen passieren wird: Obama mag zwar der Präsident der USA sein, doch er kann nicht tun und lassen, was er will. Wenn seine Partei ihm die Hände bindet, wird er sich die nicht freibeißen können.
Deria hat geschrieben:
Ich erinnere mich als Teenager, als es bei einer Wahl im Bundestag um Franz-Josef Strauß als Bundeskanzler ging oder nicht.
Wir Kinder haben den Ausgang der Wahl mit Herzklopfen und Bibbern zugesehen und waren so erleichtert, das er nicht gewählt wurde.
Für uns war klar: wird er es, wird es einen Weltkrieg geben.
Ach Deria, unser FJS und Weltkrieg? Das nun wohl nicht gerade, aber Bayern wäre jetzt wohl Mittelpunkt der Welt, weil: mia san mia! Ja, und das fände ich schon okay
Habe gestern noch mal ein bißchen über den FNP gegoogelt und fand heraus, das Willi Brandt z.B. den auch bekam für seine Ost-Politik und da wurde erst HINTERHER klar, was es bedeutet hat. Sein Kniefall vor dem Denkmal des unbekannten Soldaten hatte einen ähnlichen Affekt.
Meist ist es ja so - sorry, mir fällt gerade Michel aus Lönneberga an - wie Klein-Ida ihm sagt, sie möchte auch mal Unfung machen und wie das geht und Michel antwortet ihr, "das weiß man immer erst hinterher"
...also warten wir mal ab.
FJS war ein Hardliner, der die Russen als die großen Feinde ansah und das war damals echt nicht lustig.
Aber, gottseidank....ist nichts passiert ;o)
Schlimmer war ja noch der McCain (wie die Pommes??) der ja so Ausfälle hatte und seine Frau (die nichts getan hatte) mal fürcherlich beschimpfte, als Schlampe etc. Wenn der nun den roten Knopf gesehen hätte...und dann *rgrh* was' das für'n Scheiß-Knopf *rghrg* - und drück..