warum komm ich aus meinem tief nicht raus?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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kadisha

warum komm ich aus meinem tief nicht raus?

Beitrag von kadisha »

hallo meine lieben

seit ca 2-3 wochen befinde ich mich wieder in einem tief und das obwohl es mir schon so weit gut ging , dass ich dachte, dass ich es langsam endlich geschaft habe und gesund werde..

einen tag bevor da tief mich hatte, hatte sehr, sehr extremen stress.. ......
und dann am nächsten tag fing es erstmal mit magen-darm virus etc an .. der ist jetzt vorbei , allerdings sind meine symptome wieder da. benommeneheit, schwindel und auch etwas angst, unruhe, depressiv und das obwohl es schon fast weg war..
ich hab momentan sehr viel privaten stress. kann es damit zusammenhängen , dass ich deshalb nicht aus dem tief komme`?

ich bin es so leid..
es ging mir schon so gut und nun wieder so lange wieder schlecht :cry: eure traurige kadisha
Feebie

Beitrag von Feebie »

Liebe kadisha,

sei nicht traurig, denn wenn du sooo viel Streß hattest und dann auch noch körperlich krank warst, dann wächst einem auch manchmal alles über den Kopf.
Da kann es einem dann auch manchmal so vorkommen, als hinge man in einem nicht enden wollenden Tief. Dem ist aber nicht so!
Es ist nur gerade für dich alles doppelt anstrengend. Du hast mal wieder deine Energiereserven bei dem Streß aufgebraucht und dann hat auch noch dein Körper gestreikt (weil er vermutlich die Notbremse gezogen hat) und nun dauert es leider wieder, bis deine Akkus wieder aufgeladen sind und du dich "normal" fühlst.

Denke nicht, das nun alles wieder da ist oder neu anfängt oder so etwas. Ich denke es ist "nur" eine Erschöpfung, weil du dir zu viel zugemutet hast. Und die anderen Symptome schleichen sich dann gerne wieder dazu, weil man ja Angst hat, es könnte ein Tief sein.

Schalte einen Gang zurück, gönne dir jetzt ganz viel Ruhe, mach´ was Schönes und Entspannendes für dich. Und dann gebe dir und deinem Körper ein bisschen Zeit um wieder zu Kräften zu kommen.

Das wird schon wieder!
Ganz bestimmt!

Drück dich,
Feebie
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Liebe Kadisha!

Versuch doch, ein bissi nachsichtiger mit dir selbst zu sein...wenn ich mir ansehe, welche Threads du in der letzten Zeit hier eröffnet hast, dann wundert es mich nicht, dass es dir momentan nicht gut geht. Da würde auch jemand ohne Depri nicht einfach lustig weiter vor sich hin leben...

Bist du eigentlich in Therapie? Und ist dein AD hoch genug dosiert?
Sorry, wenn das nicht im Profil steht, merk ich mir das einfach nicht...

Lg E
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo Kadisha,

war eine Frau irgendwann einmal einer PPD ausgesetzt oder in einer depressiven Phase und war sie danach erst einmal für ihre Verhältnisse eine Zeitlang stabil,... und ereilte sie dann eine persönliche Zeit mit viel viel Stress, so wie du ihn hast, dann solltest du nicht darüber nachdenken, ob du in eine Depressionsphase wieder zurück fällst, sondern etwas gegen den persönlichen Stress unternehmen.

Selbstverständlich kann dein persönlicher Stress etwas mit deinem Tief zu tun haben!!! Das liegt doch auf der Hand! Hat jemand Stress, fühlt er sich nicht wohl; hat eine Mutter Stress – wir es sind – wiegt dieser Stress doppelt so schwer! Das müsstest du mittlerweile wissen, oder?

Du musst dir weiterhin Hilfe, Ruhe und Ablenkung verschaffen, egal wie!

Kadisha, deine ganzen Sorgen und Ängste NEBEN der PPD sind enorm! Vielen von uns ist das bewusst!

Dir auch???

LG AmoebeMS
lotte

Beitrag von lotte »

Hi kadisha,
wieder schliesse ich mich AMÖBE MS an (was heisst eigentlich diese Abkürzung, klingt nach Kreuzfahrtschiff ;).

Kadisha, du siehst so oft immer nur die körperlichen Symptome und erschrickst dann. Das kenne ich nur zu gut, wie oft war ich vor dem vermeintlichen Herzinfarkt oder einer Ohnmacht.
Das ist aber nicht das "Ding", dein Körper signalisiert dir vielmehr: kümmere Dich um mich/dich. Schau, was dich krank macht. Was willst DU eigentlich wirklich? Warst du nicht diejenige, die wegen der häuslichen Gewalt gefragt hat? Hhm, gibt mir zu denken ;(

Das ablenken von den körperlichen Ängsten ist schwierig. Weil man praktisch an die Wurzel des Übels muss. Mit einem Thera ist es aber zu schaffen. Und auch, dass du selber schaust, was DU machen kannst, damit es Dir besser geht. Jede hat da so ihren eigenen Weg.

Ich wünsch dir alles Gute!
LG
Lotte
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Ja, schließe mich da Amoebe MS ( habe auch immer die Assoziation eines kleinen Einzellers auf großer Schiffsfahrt...) und Lotte und Feebie und Elisabeth an.

Nicht aufgeben, sondern noch mehr und öfter nach den Dingen fahnden, die wirklich gut für Dich sind. Du kannst sie Dir ALLE 'gönnen'. Denn Du hast es nötig, Dein Körper zeigt es Dir immer wieder. Umgib Dich mit dem, was Dir guttut und versuche das, was Dir schadet zu meiden, wann immer es geht.
Du hast das Recht und Dir gegenüber die Verpflichtung.

Wünsche Dir alles Gute!!
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Kadisha,

meine Therapeutin hat neulich Folgendes zu mir gesagt: Ich habe erzählt, daß einige von meinen Symptomen auch wieder da sind, das war also ich solchen Streß mit der Arbeit hatte. Sie meinte, daß eben die Depression bezogen auf mein Kind, mein wunder Punkt ist.
Andere Menschen bekommen Magenschmerzen, ein Burn-out auf der Arbeit oder einen Herzinfarkt oder Hörsturz.

Wir scheinen auf Streß mit den ganz individuellen Symptomen "unserer" Depression zu reagieren, also bei Dir alles das, was Du schon kennst.

Auch ich schließe mich Amoebe an (ich glaube das MS steht ganz unspektakulär für das Autokennzeichen von Amoebes Heimatstadt. Bin ich unromantisch?). sei gut und nachsichtig mit Dir. Versuch zu akzeptieren, daß diese Symptome mit Streß kommen UND AUCH WIEDER GEHEN. Denn diese ERfahrung hast Du auch schon gemacht.

Grüße von Leuchtkäfer
kadisha

Beitrag von kadisha »

hallo ihr lieben

ich danke euch herzlich für eure antworten
und ich habt alle recht
ich weiss , ich müsste an der ursache arbeiten und nicht an den symptomen .. doch das ist nicht so einfach .. es ist alles sehr kompliziert in meinem leben.. mich macht meine situation sehr traurig,. denn ich weiss, auch wenn ich die ppd nicht hätte , wäre ich mich meinem leben so wie es zur zeit ist auch nicht glücklich ..
ich bin unglücklich und diese tatsache hat nichts mit der ppd zu tun , bzw die ppd ist nicht alleine die ursache , sie ist viel mehr nur ein hilferuf meiner verzweifelten seele,. das weiss ich nun ..
trotzdem weiss ich nicht wie ich das alles ändern soll, denn es ist nicht so einfach ..

glg an euch alle!
lotte

Beitrag von lotte »

Na, das ist doch mal ein Schritt ;)
Also, nicht dass ich es gut finde, das Du unglücklich bist, aber dass du es dir überhaupt eingestehen kannst, und dass es nicht unbedingt ALLES der ppd zuzuschreiben ist. Aber siehe es positiv: du hast nun die Chance, "aufzuräumen" in deinem Leben, die Krankheit ist dafür ein ganz gutes Signal, auch wenn es sich natürlich nicht gut anfühlt.

Einfach ist es sicher nicht, das können dir hier wohl alle unterschreiben. Aber hör nicht auf, zu gucken, was macht dich unglücklich. Kannst du dagegen was tun (Trennung von deinem Mann, da habe ich im internen Forum auch nix gutes über ihn gelesen ;(

Was auch immer, fang mit kleinen Schritten an. Du musst nicht alles auf einmal schaffen. Es braucht Zeit. Fang mit den wirklich brennenden Sachen an, dann gehts weiter vorwärts, ganz bestimmt!

Ich würd dir sogern zu irgendwas raten, aber Du bist Du und hast einen anderen Weg vor Dir.
Geh ihn wenigstens mal ein Stück weit.


LG
Lotte
AmoebeMS

„You never solve a problem by putting it on ice.” Churchill

Beitrag von AmoebeMS »

Liebe Kadisha & Ihr anderen,

zunächst muss ich kurz deinen Thread für eine Richtigstellung missbrauchen: ich heiße Anna, man(n) nennt mich auch Amoebe, ist ein sich seeeeeeeeeehr langsam fortbewegender Einzeller und ich komme aus Münster (MS).

@lotte Bei der Erwähnung deines Kreuzfahrtschiffes habe ich mir fast in die Hose gepisst vor Lachen! Wenn schon Schiff, dann aber bitte ein Luxusliner!

@verena Mit dem Kriechtier lagst du verdammt gut. Ich bin dann eben ein Luxuskriechtier vor Anker im Hafen von MS!

@leuchtkäfer Du bist so was von unromantisch, das ist ja schon nicht mehr normal! :wink: Aber eben wahrheitsliebend!

Kadisha, ich kann dich wirklich sehr gut verstehen und der Satz „denn ich weiss, auch wenn ich die ppd nicht hätte , wäre ich mich meinem leben so wie es zur zeit ist auch nicht glücklich ..“ passt wahrscheinlich wirklich bestens auf deine Situation. Wenn du dir dessen aber wirklich bewusst bist, dann versuche in manchen Situationen nicht zu hinterfragen, ob die Depression wieder „aktiv“ wird, sondern sage dir eher, dass diese Phase von der privaten Belastung kommt, der du nun mal zur Zeit ausgesetzt bist.

Wenn du magst, kannst du natürlich gerne noch näher beschreiben, welche Fragen und Probleme dich zur Zeit am meisten bedrücken, doch das bleibt dir überlassen. Wir stehen dir alle hier sehr gerne zur Seite, aber die nötigen Entscheidungen, die möglicherweise bei dir anstehen oder die einzelnen Schritte, die zukünftig zu unternehmen sind, wirst du allein abwägen müssen und letztendlich mit den Konsequenzen auch „leben“. Meiner bescheidenen Ansicht nach müsstest du dich mal hinsetzen, gerne auch mit einem Blatt Papier und dir mal Gedanken machen, was du dir für die Zukunft für dein eigenes Leben wünscht!? Wäre das nicht ein Anfang? Was müsste sich alles ändern, damit du glücklicher und zufriedener leben könntest? Die Probleme werden sich damit nicht schlagartig in Luft auflösen, erst recht aber nicht, wenn man nichts unternimmt und der „Stillstand“ eintritt.

Ich hoffe, ich war nicht zu offen. Ich gebe auch gerne zu, dass ich gerade nicht genau weiß, was dich am meisten bedrückt. Du schriebst ja selbst, dass du nicht weißt wie du etwas ändern sollst, weil es nicht so einfach für dich sei. Dazu kann ich dir sehr schlecht etwas raten, ich würde aber darauf tippen, dass eben diese Belastung für deine Symptome zur Zeit verantwortlich ist. Mir geht es gerade recht ähnlich, denn meine privaten Belastungen und mein Stress „verführen“ mich ebenfalls zum Grübbeln. Doch ich versuche mich dem zu stellen und mir nicht einzureden, dass gleich wieder meine dunkelsten Zeiten wieder anbrechen. Und so wird es auch bei dir nicht kommen.

Einen guten Rutsch ins neue Jahr 2010 wünscht dir
deine AmoebeMS. Ich wünsche dir persönlich alles Glück dieser Welt und besonders viel Kraft für die Zukunft.
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