Ich bin neu hier

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Tanja

Ich bin neu hier

Beitrag von Tanja »

Hallo Mädels,

bin neu hier und will mich kurz vorstellen.Ich habe meine Tochter am 24.2.10 zur Welt gebracht.Schwangerschaft war super,aber die Geburt leider nicht unbedingt.Hatte einen vorzeitigen Blasensprung,leider kamen keinen Wehen und am nä.Morgen wurde die Geburt dann eingeleitet.Hab mich ziemlich gequält,Wehentropf bis zum Anschlag,PDA(hat nix gebracht),und dann nach 2Tagen "rummachen"hatte ich es endlich geschafft.Die Kleine hat dann auch noch ihren Kopf kurz vorher falsch gedreht,der dann vom Oberarzt unter der Geburt gedreht werden musste.Danach,ich war eh schon ziemlich geschafft,hab ich ziemlich nachgeblutet,da die Plazenta unvollständig war,der Uterus konnte sich nicht kontrahieren,und es lief einfach so aus mir heraus. Hab dann auf einen HB-Wert von 6,7 runtergeblutet und musste dann 2Stunden nach der Geburt noch mal eine Curretage ohne Narkose über mich ergehn lassen.Aber letzendlich hatte ich Glück,das ich meine Gebärmütter nicht rausgenommen bekommen habe.Aaalso,die Geburt und vor allem das "danach"waren für mich kein besonders schönes Erlebnis.Nach 10 Tagen bekam ich meine erste Brustentzündung,40Grad Fieber,Antibiotikum,und 3Wochen später dasselbe nochmal.Mein Körper konnte sich garnicht erholen.Habe dann schweren Herzens abgestillt,weil ich einfach nicht mehr konnte.Hat mich aber viele Tränen gekostet.
Dann war eigentlich alles gut.Die Kleine Maus ist ein Engel,lieb und ausgeglichen,schläft durch,trinkt gut und wir haben unseren Rhythmus gefunden.
Jedoch seit ca.2 Wochen,von einer Sekunde auf die andere,fühle ich mich selbst wie eine Fremde.Ich kenn mich gar nicht mehr.Weine ständig,habe richtig schlimme Heulanfälle,fühl mich ausgepowert,kraftlos,appetitlos,will nicht aufstehen,bin zeitweise sehr angespannt,aggressiv(vor allem gegenüber meinem Mann),denke immer an den Abend,weil ich dann den Tag geschafft habe,denke ich schaff das alles nicht,fahre ständig zu meiner Mutter,weil ich mich dort am wohlsten fühle,...
Ich stand auch schon mehrere Male kurz vor einer Panikattacke,z.B als ich mit dem Baby zum Impfen musste.Hatte schon mal Panikattacken vor ca.10Jahren,kenn ich also.
Das schlimmste ist,das ich seit ca.1 Woche schlimme Albträume habe.Ich träume dann,das ich meinem Kind die Kehle durchscneiden muss,und ich bin dann immer ganz verzweifelt und aufgelöst.Hab ich heute Nacht schon wieder geträumt,und dann wehre ich mich im Traum dagegen und sag"Ich kann das aber nicht,es muss jemand anderes machen",...aber ich muss dann zugucken.
Ich sage euch,das ist grauenvoll.
Was ist denn nur mit mir los??Ich hab einfach Angst.Angst,das ich nicht "normal" bin,und das es schlimmer wird.Ist das jetzt eine PPD oder was ist mit mir los?
So,das wars erst mal "kurz" :DIch hoffe ich habe niemanden damit erschlagen.Und schon mal vielen Dank für eure Antworten.

Liebe Grüße
Tanja
kadisha

Beitrag von kadisha »

hallo meine liebe
herzlich willkommen hier bei uns im forum :D
schoen, dass du zu uns gefunden hast

lg
Birdee

Beitrag von Birdee »

Hallo Tanja :P

schön ,dass du bei uns bist :P

Hier wirst du Hilfe bekommen....und guten Austausch.

Ganz wichtig ist , dass du dir professionelle Hilfe holst...es klingt für mich nach einer PPD.

Mit Zwangsgedanken kenne ich mich kaum aus...ganz wichtig aber....das weiß ich vom Mitlesen:

"Zwängler"führen ihre Zwangsgedanken nie aus!!!

Es gibt da auch sehr gute Literatur...die Mädels hier werden dir bestimmt noch Tipps geben :wink:

Zöger´nicht ,hol´dir schnellstmöglich Hilfe.....GANZ wichtig.

Es ist ein steiniger Weg , aber es GIBT EINEN WEG DA RAUS!!! :P

Verschenke keinen weiteren Tag mehr :!:

Wende dich an eine psychiatrische Ambulanz ,sprich mit deiner Hebamme oder deinem Hausarzt :!:

Alles Gute ,


Birdee :P
mici

Beitrag von mici »

Hallo Tanja,

von mir heute Abend auch nur kurz, bin hundemüde!
Also, ich bin kein Arzt, deswegen kann ich Dir nicht sagen, ob Du eine PPD hast, oder nicht. Fest steht, rund um die Sache mit dem Kind stimmt was nicht, Du fühlst Dich mies und das reicht vollkommen, um bei uns dazu zugehören, in diesem Sinne also erstmal Herzlich Willkommen!

Alles, was Du schreibst und beschreibst, kommt mir bekannt vor! Panikattacken, Heulkrämpfe, nicht allein sein können, schlecht schlafen, schlecht träumen, neben sich stehen.... das sind wirklich sehr, sehr typische Gedanken udn Gefühle nach einer Geburt, wenn die Mutter in eine Krise gerät. Du stehst damit also keineswegs alleine dar, sondern im Gegenteil, Du teilst dieses Schicksal mit sehr vielen betroffenen Frauen. Insofern kann ich Dich beruhigen: Du bist, was die Symptome angeht, ganz "normal" ;-)

Fürs Erste ist es wichtig, dass Du für Dich klärst, worin die größe Belastung für Dich besteht. D.h., dass Du mal eine Liste schreibst (gerne auch hier im Forum), auf der Du eine Rangfolge erstellst.
Dann werden wir gemeinsam weitersehen, was wir tun können, damit Du bald wieder auf den Damm kommst! Denn das wirst Du früher oder später! Versprochen!

Folgende Standardbehandlung wird bei einer PPD empfohlen:

Therapie
Antidepressiva

Kurz und knapp, aber effizient! Bevor das beides anlaufen kann, solltest Du Dir den Alltag so entlastend wir möglich gestalten. Versuch das Kind in treue Hände abzugeben, damit Du entspannen kannst, versuch, Dir etwas Gutes zu tun, was auch immer es ist (Buch, Wanne, Shoppen). Versuch Dich auszuheulen, wenn Dir danach ist, vieles ist auch hormonbedingt, gerade weil Du erst kürzlich abgestillt hast, wäre es nicht verwunderlich, wenn da körperlich noch einiges durcheinander ist bei Dir. Dagegen kannst Du Dich nicht wehren und deswegen versuch es auch gar nicht erst, sondern lass die Tränen fließen.

Vielleicht magst Du noch ein bisschen mehr zu Dir schreiben, damit wir Dich besser kennenlernen können?!

Herzlich Willkommen jedenfalls, aber das sagte ich ja schon!

Dich kriegen wir schon wieder hin, keine Sorge!

Gruß, MICI
Tanja

Danke erstmal...

Beitrag von Tanja »

Erstmal vielen Dank fürs Willkommen heißen :D
Aaalso,ich werd mich noch ein bisschen ausfürlicher vorstellen,damit ihr mich besser kennenlernen könnt,...denn wahrscheinlich verbringen wir jetzt etwas mehr Zeit miteinander :D
Ich bin 34 Jahre alt,bin Krankenschwester und habe meine Tochter wie schon gesagt im Feb.geboren.Sie ist mein erstes Kind. Sie war sozusagen ein gewollter Unfall,hört sich doof an,aber wir haben es irgendwie drauf ankommen lassen.Mein Mann und ich kannten uns zum Zeitpunkt der Schwangerschaft genau 4 Monate.Bei uns ging alles rasend schnell.Kennenlernen,zusammenziehen,schwanger,Hochzeit,Geburt.Ich hatte überhaupt keine Zeit zum Luft holen.Vorher das Jahr war ich Single,immer on Tour,viel mit Freunden weg,...also ein völlig anderes Leben.
Mein Mann und ich sind also immer noch in der "Kennenlern-Austest-Phase",und haben oft unsere Kämpfe miteinander.Das Gute ist aber immerhin,das wir gut miteinander reden und auch streiten können.Wobei nach der Geburt hatten wir schon sehr oft Stress miteinander,was mich zusätzlich sehr belastet hat.Da kamen dann auch manchmal so Sprüche wie "Ich fühl mich vernachlässigt" "Du guckst immer nur nach der Kleinen" und solche Sachen.Ich hab dann immer versucht alles perfekt weiterhin so zu machen,wie vor der Geburt.Ihm gerecht zu werden,und meinem Kind,...nur ich bin wohl irgendwie auf der Strecke geblieben :(
Dazu muss ich noch sagen,dass mein Mann auch sehr viel geschäftlich unterwegs ist,und gleich nach der Geburt 2 Wochen weg musste.Gott sei Dank habe ich meine Mutter,die immer für mich da ist.Sie ist meine größte Stütze.Was mich momentan tierisch stört ist,dass mein Mann(ein totaler Sportfreak)jeden Abend nach der Arbeit noch ca.2Std Sport machen geht.Und ich dann mit der Kleinen auch den halben Abend alleine dasitze,ihm sein Essen koche,die Kleine beschäftige.Ich merke immer mehr,wie sehr mir das gegen den Strich geht,da er dann,wenn er nachhause kommt,immer so tut als käme er vom arbeiten und sich dann erstmal "aklimatisieren"muss.Das macht mich manchmal richtig aggressiv.Ich will nicht ungerecht sein ihm gegenüber,denn er ist fleißig ohne Ende,macht sauviel im Haushalt,ich kann mir und der Kleinen kaufen was ich will,er ist auch ein lieber Papa und Ehemann.Er hält meine Heulattacken und mich auch meistens aus und vermag meistens gut darauf zu reagiern.Nicht immer aber meistens :D Aber irgendwie löst er derzeit gaaanz schnell Aggressionen in mir aus.Und ich weiß nicht warum.
Vielleicht bin ich eifersüchtig auf ihn,weil er irgendwie sein altes Leben weiterleben darf und ich nicht.Weil er arbeiten fährt,seinen Sport macht und es ihm gut geht.Nur mir nicht...Vielleicht bin ich auch nicht zum Mama sein gemacht.Ich weiß es mitlerweile nicht mehr.Wobei,ich mein Kind schon lieb habe und die Kleine auch vermisse,wenn sie nicht da ist.Aber manchmal denke ich,sie hat es bei meiner Mutter besser als bei mir,und diesen Gedanken finde ich auch so komisch.
Ach Mädels,ich bin so froh,dass ich mich hier austauschen kann,und es gibt einem schon ein gutes Gefühl,dass man nicht alleine ist,und das es vielen anderen Frauen auch so geht.Die Geburt ist eben doch wohl das einschneidenste Erlebis das man haben kann.Und man denkt ja dann als Frau,dass alles SUPER sein muss,ist es aber oftmals nicht.Im Gegenteil.
So,morgen schreib ich wieder ein bisschen mehr über mich.Für heute reichts,sonst will ja keiner mehr meine Romane lesen :D
Und @MICI...Danke,was du geschrieben hast werde ich in Angriff nehmen,ich werde die Liste erstellen

Liebe Grüße

Tanja
mici

Beitrag von mici »

Liebe Tanja,

nach einer Geburt muss sich alles neu sortieren, die ganze bisherige Familienaufstellung gerät durcheinander, das ist ganz normal! Es erscheint mir sehr, sehr wichtig, dass Du Deinen Mann mit ins Boot holst! Gib ihm Deinen Vorstellungsthread zu lesen, lass ihn hier bei S&L etwas stöbern, damit er einen Eindruck davon bekommt, wie es "frau" gehen kann nach einer Geburt.
Deine Kritik an seinem Freizeitverhalten finde ich vollkommen berechtigt. Nach der Geburt ist eben nichts mehr wie vor der Geburt und über alles muss neu verhandelt werden! Es ist ja nicht so, dass Du nur willst, dass er nach der Arbeit direkt nach Hause kommt, damit er Dir die Kleine abnimmt, sondern wahrscheinlich vermisst Du ihn auch als Partner, mit dem Du über alles reden kannst?! Es geht kein Weg drumherum, als ein offenes Gespräch über Eure neue Lebenssituation zu führen!
Vielleicht wäre es für den Anfang gut, wenn Du auch um ein, zwei Abende in der Woche bittest, die Du alleine oder mit Freunden verbringst und an ebenso vielen geht er zum Sport, so dass bestenfalls noch drei freie Abende verbleiben, die ihr bewusst zu zweit bzw. zu dritt gestalten könnt.

Es ist sehr gut, dass Du eine Mutter hast, die Dir zur Seite steht! Das ist wahnsinnig viel wert, manche Frauen stehen wirklich ganz alleine dar. Weiß sie über Deinen Zustand Bescheid? Verschwende Deine Kraft nicht darauf, anderen Menschen gegenüber Deinen Zustand verbergen zu wollen! Das macht alles nur noch schlimmer und irgendwann merken sie es doch! Versuch über Deinen Schatten zu springen und den einen oder anderen einzuweihen!

Lieben Gruß, MICI
Tanja

Beitrag von Tanja »

Tja,also ich rede eigentlich schon mit meinen engsten Leuten über meinen Zustand.Das tut mir auch gut.Denn ich will ja verstanden werden und ich will auch geholfen bekommen.meine Mutter weiss wie es mir geht,vielleicht nicht das ganze Ausmaß,aber sie entlastet mich schon so gut sie kann.Mein Mann hat bisher alles auf die Pille geschoben,er denkt das ich sie nicht vertragen hätte,da ich vor ein paar Wochen wieder mit ihr anfing.Aber jetzt hab ich sie wieder abgesetzt,und mein Zustand ist immer noch da.Gestern morgen hab ich ihm,das mit meinem Traum erzählen wollen und dann hat er sich die Ohren zugehalten und gesagt,er wolle so etwas garnicht hören...aber das macht es ja nicht ungeschehen.Er will nicht so ganz einsehen,dass es mir nicht gut geht.Bin doch sonst immer so fröhlich,für jeden Spaß zu haben,...Wobei er letzte Woche mal gesagt hat,er habe sich Gedanken gemacht,wenn ich jetzt wirklich eine Depression hätte,...dann würden wir das eben auch schaffen,es gibt immer einen Ausweg...Das hat mich schon ziemlich beruhigt.
Und das mit dem Sport,...über dieses Thema haben wir schon sehr häufig "verhandelt",nur ohne Lösung.Zumindest keine für mich.Ich bekomme dann immer nur gesagt,er sei unglücklich und unausgeglichen ohne seinen Sport.Was soll ich da bitte machen?
Ich bin somit wieder in der Situation,wenn ich meine Bedürfnisse erfüllt bekommen möchte,muss jemand anderes drunter leiden.Toller Ausgangspunkt.
Bisher ist es wohl wirklich so,dass ich mich noch recht gut unter Kontrolle halten kann.Kann meine komischen Gedanken noch irgendwie kompensieren,meinen Alltag meistern,mein Kind versorgen,...und hab auch mal einen "Heulfreien" Tag.Aber es lodert so in mir und ich hab Angst die Kontrolle über mich zu verlieren und das macht Angst.Hab auch viele Ängste bezüglich meiner Tochter.Z.B,das sie später mal Krebs bekommt,oder ein Amoklauf in der Schule ist und sie stirbt,...Lauter so absurde Gedanken,Und dann denk ich immer,ich bring mich dann um,weil ich dann keine Lebensfreude mehr habe.Denke auch manchmal ich bekomme eine schlimme Krankheit und erlebe nicht wie meine Tochter aufwächst,...
Ich weiß ja in mir,das das alles Quatsch ist,aber ich kanns nicht kontrollieren.Manchmal lache ich dann selbst über mich,aber manchmal bekomme ich dann das totale Grauen.
Ich frage mich,ob ich das noch alleine schaffen kann,oder ob ich mir Hilfe holen muss??
War übrigens schon bei einer Heilpraktikerin,bin da auch in Tränen ausgebroche als ich erzählt habe und hab nun einige Sachen für die Nerven von ihr bekommen,die ich seit knapp 1Woche einnehme.

Bis dahin erstmal...

Bin momentan übrigens in Südtirol mit meinem Mann,der hier arbeiten muss,...Die kleine Maus ist bei meiner Mutter für 4Tage,und ich hab natürlich ein schlechtes Gewissen.Obwohl ich hier einfach mal ein bisschen Kraft tanken will,...aber das schlechte Gewissen folgt einem doch überall hin,...Leider :(

Liebe Grüße

Tanja
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