Mein Arzt hat mir gesagt, dass die PPD hormonell bedingt sei. Deshalb ist es ja auch kaum möglich, alleine wieder rauszukommen. Jetzt lese ich aber immer wieder, man müsse seine Situation ändern, sein Verhalten ändern, weil man sich immer überfordert. Aber eigentlich ist es doch so, dass man eben wegen der PPD völlig überfordert ist. Ein neugeborenes Kind braucht viel Zuwendung und Kraft und raubt einem den Schlaf. Gerade die Umstellung von keinem zu einem Kind ist sehr einschneidend. Aber es geht vielen Müttern so, dass sie sich zuerst an die neue Rolle gewöhnen müssen, sich zuerst einleben müssen in die Situation. Aber deswegen werden noch lange nicht alle depressiv. Oder Mütter, wie ich zum Beispiel, die schon Kinder hatten, alles lief normal, und plötzlich nach einer Geburt wirst du von dieser Krankheit in den Griff genommen. Ich war mit meinem Leben zufrieden. Klar war nicht alle Tage nur eitel Sonnenschein, aber wo ist das schon. Aber ohne PPD schafft men seinen Alltag doch ohne lange nachzufragen. Es ist die Krankheit, die einem jegliche Kraft raubt, einen an sich selbst zweifeln lässt und einem das Gefühl gibt eine schlechte Mutter zu sein. Eine Depression, die aus einer Situation heraus entsteht ist doch eine reaktive Depression, die sich bessert, wenn man seine Situation ändert. Aber die PPD ist doch eine endogene Depression, das heisst sie kommt von innen, und man kann alleine fast nichts dagegen tun, weil sie eben hormonell ist. Man kann die Symptome mit Medikamenten lindern. Aber eigentlich ist es die Zeit, die für uns arbeitet. Es braucht Zeit und Geduld, dann wird es besser, und irgendeinmal auch wieder gut. Oder habe ich das jetzt immer falsch gesehen? Ich bin jetzt etwas verunsichert, weil ich eigentlich keinen Grund sehe, der mich in diese Krankheit getrieben hat. Was sagen eure Ärzte und Therapeuten? Liebe Grüsse , bin gespannt auf eure Antworten! Valentina
