ich heisse Kerstin, bin 37 Jahre alt und seit 1 Monat Mutter von einem kleinen Sohn.
Er ist ein absolutes Wunschkind und die Schwangerschaft war völlig unproblematisch und eine sehr schöne Zeit.
Leider habe ich seit der Geburt grosse psychische Probleme

Völlig unerwartet, da ja alles in meinem Umfeld stimmt (toller Ehemann, tolles Kind, tolle Familie, viele Freunde, keine Existenzängste etc.).
Aber für mich stimmt seit der Geburt gar nix mehr

Mein sonst so geordnetes, erfülltes, schönes Leben ist leer, das totale Chaos und jeder Tag ein neuer Kampf.
Ich fühle mich wie ein eingesperrtes Tier zuhause, vermisse mein Berufsleben sooo sehr und bin einfach nur traurig.
Ich liebe meinen Sohn, aber habe irgendwie das Gefühl, das er nicht zu mir gehört. Geschweige denn, das er 38 Wochen in meinem Körper war.
Die Geburt war ein geplanter Kaiserschnitt und ich habe ihn als nicht traumatisch empfunden. Das Stillen war ein ganz starker Wunsch von mir und klappte leider gar nicht.
Ich habe nach 2 Wochen Abpumpen mit Tabletten abgestillt. Meine Hebamme hatte die Hoffnung, das mein psychischer Zustand dadurch verbessert. Das war aber leider nicht der Fall.
Ich nehme im Moment hochdosiertes Johanniskraut (Laif 900), Hormone (da mein Gynäkologe meint, das es gegen die Depression helfen KANN) und habe morgen meinen ersten Gesprächstermin bei einer speziellen Beratungsstelle für postpartale Erkrankungen und Problemen rund um das Thema Geburt/Elternsein etc.
Ich gehe mit meinen momentanen Problemen sehr offen um und suche nach Hilfe. Ich versuche soviel es geht (mit einem Neugeborenen) zu schlafen, zu essen (fällt mir sehr schwer) und rauszugehen.
Aber alles ist irgendwie schwer und anstrengend geworden. Ich vermisse mein Leben vor der Geburt und das Schwangersein. Ich vermisse die Zweisamkeit mit meinem Mann. Ich vermisse die Freiheit und die Unabhängigkeit. Ich weine viel.
Mein Sohn und meine neue Mutterrolle ersetzt diese Leere und dieses Vermissen nicht ansatzweise

Ich hoffe sehr, das ich in diesem Forum Hilfe finde.
Es ist schön zu wissen, das man nicht alleine ist.
Viele liebe Grüße
Kerstin