Ich bin neu und stelle mich vor...

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Kerstin1973

Ich bin neu und stelle mich vor...

Beitrag von Kerstin1973 »

Hallo zusammen,

ich heisse Kerstin, bin 37 Jahre alt und seit 1 Monat Mutter von einem kleinen Sohn.

Er ist ein absolutes Wunschkind und die Schwangerschaft war völlig unproblematisch und eine sehr schöne Zeit.

Leider habe ich seit der Geburt grosse psychische Probleme :( .

Völlig unerwartet, da ja alles in meinem Umfeld stimmt (toller Ehemann, tolles Kind, tolle Familie, viele Freunde, keine Existenzängste etc.).

Aber für mich stimmt seit der Geburt gar nix mehr :x.

Mein sonst so geordnetes, erfülltes, schönes Leben ist leer, das totale Chaos und jeder Tag ein neuer Kampf.
Ich fühle mich wie ein eingesperrtes Tier zuhause, vermisse mein Berufsleben sooo sehr und bin einfach nur traurig.

Ich liebe meinen Sohn, aber habe irgendwie das Gefühl, das er nicht zu mir gehört. Geschweige denn, das er 38 Wochen in meinem Körper war.

Die Geburt war ein geplanter Kaiserschnitt und ich habe ihn als nicht traumatisch empfunden. Das Stillen war ein ganz starker Wunsch von mir und klappte leider gar nicht.
Ich habe nach 2 Wochen Abpumpen mit Tabletten abgestillt. Meine Hebamme hatte die Hoffnung, das mein psychischer Zustand dadurch verbessert. Das war aber leider nicht der Fall.

Ich nehme im Moment hochdosiertes Johanniskraut (Laif 900), Hormone (da mein Gynäkologe meint, das es gegen die Depression helfen KANN) und habe morgen meinen ersten Gesprächstermin bei einer speziellen Beratungsstelle für postpartale Erkrankungen und Problemen rund um das Thema Geburt/Elternsein etc.

Ich gehe mit meinen momentanen Problemen sehr offen um und suche nach Hilfe. Ich versuche soviel es geht (mit einem Neugeborenen) zu schlafen, zu essen (fällt mir sehr schwer) und rauszugehen.

Aber alles ist irgendwie schwer und anstrengend geworden. Ich vermisse mein Leben vor der Geburt und das Schwangersein. Ich vermisse die Zweisamkeit mit meinem Mann. Ich vermisse die Freiheit und die Unabhängigkeit. Ich weine viel.
Mein Sohn und meine neue Mutterrolle ersetzt diese Leere und dieses Vermissen nicht ansatzweise :( .

Ich hoffe sehr, das ich in diesem Forum Hilfe finde.

Es ist schön zu wissen, das man nicht alleine ist.


Viele liebe Grüße

Kerstin
kathy-75

Beitrag von kathy-75 »

Hallo Kerstin!!

Ich kann sehr gut verstehen, wie es dir geht.
Auch ich habe ganz ähnliches nach der Geburt meines Sohnes erlebt. Dies liegt jetzt schon fast 6 Jahre zurück.
Ich finde es sehr gut, dass du sehr offen mit deinen Problemen umgehst. Ich bin damals auch sehr offen mit meiner Krankheit, die es ja nun mal ist, umgegangen.
Auch bist du auf dem richtigen Weg, da du sehr früh erkannt hast, dass etwas mit dir nicht stimmt und suchst dir Hilfe. Je eher du Hilfe annimmst umso schneller kannst du deine Krise überstehen.

Was mir damals sehr gut getan hat, war mir einen Tagesplan aufzuschreiben. Meine damalige Therapeutin gab mir diesen Tip und es hat mir wirklich geholfen. Ich hatte damals das Gefühl, den Tag nicht durchzustehen und der "Stundenplan" war für mich ein roter Faden, der mich durch den Tag gebracht hat.

Ich hoffe es geht dir bald besser.

LG
kathy-75
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo und herzlich Willkommen Kerstin. Nein, du bist nicht allein. Und du wirst hier Hilfe finden, jede Menge sogar.
Hier kannst du alles niederschreiben was dich beschäftigt und ich kann nur aus Erfahrung sprechen und dir sagen, dieses Forum ist Gold wert und mit zig Ärztemeinungen nicht aufzuwiegen.
Bei mir ist es nicht nur beim schreiben geblieben. Ich habe hier sogar Freunde gefunden und wir telefonieren regelmässig.
Das du mit deinen Problemen offen umgehst, ist ganz ganz toll. Das können nicht viele, weil es leider immer noch so ein Tabu ist.
Schau dich erstmal hier um und meld dich jederzeit wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst.
Lg
scara
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