Dauer der Einnahme eines AD....

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Birdee

Dauer der Einnahme eines AD....

Beitrag von Birdee »

Hallo ,ihr Lieben...



...komme gerade wieder vom Doc (immer noch die Vertretung)....bis zum 31.01. bin ich noch krankgeschrieben *jammer* :cry:

Ich habe da mal eine Frage an die "ganz alten Hasen" unter euch..... :

Hat man , bzw. habe ich , nach fünf!!!! Jahren überhaupt noch die Chance jemals ohne AD klar zu kommen?
:?

Nun nehme ich ja noch zusätzlich zur Nacht ein AD ein ( Trimipramin )...dabei wollte ich ja eigentlich reduzieren :roll: .

Hat jemand schon mal nach einem soooooo langen Zeitraum erfolgreich ,dauerhaft sein AD ausschleichen können???

Oder bekam jemand von euch Probleme z.B. mit der Leber? Bei so langer Einnahme von Medis?

Danke für eure Antworten :P
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Süße,

mit erfolgereichem Absetzen, kann ich leider nicht dienen :wink: , aber sonst mit ein paar Fakten und Zahlen:

Beim erstmaligen Auftreten einer Depression, die erfolgreich behandelt wurde und bei der das AD ausreichend lange genug genommen wurde, liegt der dauerhafte Absetzerfolg bei ca. 50 - 60 %. Bei einer neuerlichen depressiven Episode nach einem Absetzen - wie bei mir - liegt der neuerliche Erfolg bei "nur" noch höchstens 40 % - das setzt aber eine weiter Einnahme des AD´s von weiteren 5 Jahren voraus! Wenn dann wieder ein Absetzversuch scheitert ist es eigentlich sicher, dass man das AD für immer braucht. Das sind die aktuellen Forschungs-und Studienergebnisse der WHO.

Klarer Weise sollen die Leber und Nieren regelmässig kontrolliert werden, am besten im Rahmen einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung. Aber das Risiko durch das AD Schäden davon zu tragen ist viel geringer, als nachhaltige Schäden an den Nervenzellen bzw. Nervenbahnen duruch das nicht Einnehmens eines AD´s und den Vortbestand einer Depression zu riskieren. Bei Menschen die Blutdrucktabletten nehmen siehts genau gleich aus: Schäden an Leber und Niere sind viel geringer als Schäden durch den hohen Blutdruck am Herzen bzw. den Herzkranzgefässen und das Risiko eines Hirnschlages. Meine Mama nimmt seit fast 30 Jahren Blutdrucktabletten und sie ist pumperlgsund.... :D Und das habe ich meinem AD auch vor!!!!! :D ... ich meine "pumperlgsund" zu bleiben!!!

Hoffe, du bekommst noch besser Infos!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Birdee

Beitrag von Birdee »

Ich danke dir ,Marika,

das hilft mir schon weiter.....ich sehe , ich bin zu ungeduldig..wie immer :wink:

Fünf Jahre sind eine lange Zeit....da werde ich mich erst einmal zurücklehnen(müssen).

Gilt das auch als Rückfall wenn man noch beim Reduzieren ist , also noch gar nicht ganz "ohne" war?


Wie immer:

Fragen über Fragen :wink:

Geht es dir gut?
Birdee

Beitrag von Birdee »

Wo is´n dein animiertes Avatar hin ?
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi,

ich bin auch gerade am Reduzieren von Trevilor und habe es sogar 5,5 Jahre genommen. Ich mache es sehr, sehr langsam und muss jetzt sogar wieder einen Minischritt hochgehen, weil ich zu starken Schwindel habe.

Absetzen nach so langer Zeit geht bestimmt, wenn man ganz langsam macht und wenn man Glück hat, kommt mach danach ohne AD aus.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

den Avatar habe ich gelöscht, kam mir plötzlich kitschig vor.... :wink:

Wenn man innerhalb des Reduzierns wieder hoch geht, dann gilt das nicht als Rückfall, sondern als "Absetzproblem". Man muss dann aber trotzdem folgendes wieder berücksichtigen: Wenn du also mit dem AD wieder hochgegangen bist, sollte diese Dosis wiederrum - nach erreichen einer wirklichen Stabilität mindestens 1/2 - besser 1 ganzes Jahr weitergenommen werden, bevor wieder reduziert wird. Das gilt dann, wenn man ein ganz heftiges Tief hatte, wie du beim vorigen Absetzversuch, nicht bei leichten Absetzsymptomen, wie z.B. bei Julchen. Das sind so allgemeine Vormulierungen der WHO und jeder Fall muss natürlich sehr genau für sich angeschaut werden. Und nicht jede von uns reagiert gleich auf das Absetzen - die einen merken fast gar nichts (wo wie ich damals) und andere wiederrum merken extreme Schwankungen.

Du weißt ja, dass für mich vor 5 Jahren jetzt gar nicht ans reduzieren zu denken ist... :lol: - ich denk daher auch gar nicht daran. Ich kann es für mich annehmen, weil es mir wieder dermaßen gut geht, dass ich es selbst kaum glauben kann. Ich bin so glücklich, dass das AD mich wieder aus diesem schrecklichen Loch im Sommer raus geholt hat, dass ich einfach nur dankbar bin, meine Zeit jetzt wirklich genießen zu können. Diese Qualen sind es nicht wert, irgendetwas aufs Spiel zu setzen. Ich lebe nur einmal und dieses "eine Mal" werde ich genießen, dass die Balken sich biegen, dass ist ein Versprechen ans Schicksal - was auch immer es noch mit mir vor hat! :D 8)
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ubure

Beitrag von ubure »

Mein Psychiater sagte zu mir: "Es gibt alle Verläufe." So, das kannst Du Dir dann selbst zurecht legen. Sicher ist es möglich, nahc längerer Einnahme mal ohne AD auszukommen. Aber es stellt sich doch eigentlich gar nicht die Frage, denn ausschlaggebend sollte doch Deine Gesundheit sein, und wenn die nun mal ohne AD nicht zu gewährleisten ist...so what?
Lass regelmäßig Leber & Co. kontrollieren, mach jetzt im Frühling eine Frühjahrskur, die entgiftet, entschlackt und weckt die Lebensgeister und dann auch im Laufe des Jahres immer wieder mal entgiften (nicht nur vom AD - wir nehmen weiß Gott genug Gift mit Essen, Luft, Kleidung, Möbel etc. auf), dann sollte alles kein Problem sein.

LG,
inez
Birdee

Beitrag von Birdee »

Ich danke euch...


Wie genau sieht dieses Entgiften aus? Fasten?

:roll:

Gut ,dass ich nun weiß ,dass ich mind ein Jahr warten sollte....
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