Ist es so schwer richtige Freunde zu haben? NERV!!!

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

Moderator: Moderatoren

lotte

Beitrag von lotte »

Klar müssen auch die "äußeren" Umstände mitspielen. Viele meiner neuen Freunde hatten Kids in der Krabbelstube, die dann in den selben Kiga, Grundschule und heute sogar aufs Gymnasium zusammen gehen.

Ja, und es liegt bestimmt auch an der Art jeder einzelnen. Nicht zu vergessen, dass nicht jeder mit jedem kann. Alter? Hhm, ich bin schon relativ alt mit meinen 43 und habe trotzdem in den letzten Jahre viele neue Leute kennengelernt, teilweise auch über meinen Job. Dafür bin ich aber immer ohne Erwartungen rein gegangen, es hat sich dann einfach so ergeben. Sicher gab es auch rein oberflächliche Kontakte, die kann man ja trotzdem nutzen, "Busenfreundinnen" finden sich wirklich nicht so schnell ;)

Klar darf man das Gefühl vermissen, aber immer mit Blick nach vorne.
Nicht so viel "suchen", sondern auf sich zukommen lassen.
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

naja, das Thema hatten wir ja schon öfter.

Ich weiß nicht, aber ich hatte auch noch nie Probleme, Anschluss zu finden. Dass ich früher darunter etwas anderes verstand als heute mit 40, ist klar. Ich habe hier auch immer den Eindruck, dass das soviel Krampf hinter der "Beste-Freundin-Suche", dass das gar nichts werden kann. Freundschaften ergeben sich, aber ich glaube nicht, dass sie das tun, wenn man danach sucht. Vielleicht strahlt Ihr sowas aus und das schreckt eher ab?

Früher hatte ich auch beste freundinnen, und die nahmen sich für mich Zeit, riefen zu jeder Tag- udn Nachtzeit an, und ich bin mit ihnen um die Häuser gezogen. Heute sieht as ein wenig anders aus. Ich habe Freundinnen, mit einigen davon habe ich ein engeres Verhältnis, mit anderen weniger. Keine von uns bemisst unsere Freundschaft daran, wie oft wir uns sehen oder telefoniert haben. Manchmal sehen wir uns wochenlang nicht - so what? jede von uns hat Familie, Verpflichtungen, und manchmal hat man einfach keine Zeit. Dann treffen oder sehen oder telefonieren wir wieder zufällig und gut is'. Freunde von früher habe ich auch noch, genauso vertraut wie früher, aber sie spielen eine andere oder viel kleinere Rolle als früher, weil sie eben nciht mehr zu meinem aktuellen Leben gehören. Meine Freundinnen stammen eigentlich alle aus demselben Umfeld, wir sind alle Fußballmütter, unsere Kinder Freunde. das sind alles höchst unterschiedliche Menschen, sehr interessant und bunt. Wie gesagt, manche sind wirklich Freundinnen (die mir zur Seite stehen oder helfen, wenn es nötig ist, aber nciht ständig auf der Matte stehen, so wie ich es auch nicht tu. Alles ganz relaxed.), viele gute und sehr nette Bekannte. Alles gut so, wie's ist, und alles langsam und zwanglos gewachsen.
Ja, zwanglos, vielleicht ist es das?

Vielleicht wird es auch besser, wenn die Kids älter sind und so auf mehr Freunde haben, die sie regelmäßig sehen und Ihr somit auch deren Eltern? Bei uns ist es halt auch so, dass hier ganze Familien miteinander befreundet sind.

LG,
Inez
lotte

Beitrag von lotte »

Noch ein kleiner Nachtrag: ich glaube nicht, dass ich nur Glück hatte, das klingt so nach Zufall. Die Leute sind mir ja nicht einfach hinterher gerannt und wollten Freundschaft mit mir schliessen ;)

Ich bin halt, wie schon gesagt, ohne Erwartungen da rein. Und habe vielleicht deshalb nicht dieses "Ich bin auf der Suche" ausgestrahlt. Es ging damals erst mal um die Kids. Und daraus hat sich halt was entwickelt zwischen uns Eltern. Ich habe in der Zeit aber auch Frauen ohne Kids kennengelernt, denn schliesslich bin ich ja nicht nur Muddi. das geht zb wenn die Grossen in Kiga oder Schule sind, und man selbst einfach nur mal irgendwo nen Kaffee trinken geht, oder shoppen etc.

Wie Inez schon schreibt, wenn die Kiddies älter werden, wird es wahrscheinlich leichter. Dann könnt Ihr auch Bekanntschaften machen, die nicht nur unbedingt was mit Euren Kids zu tun haben. Und Ihr lernt noch mal ganz andere Leute kennen als mit Kleinkind oder Baby.

Loslassen, damit was Neues entstehen kann. das gilt für so vieles ;)
00julchen

Beitrag von 00julchen »

lotte hat geschrieben:Noch ein kleiner Nachtrag: ich glaube nicht, dass ich nur Glück hatte, das klingt so nach Zufall. Die Leute sind mir ja nicht einfach hinterher gerannt und wollten Freundschaft mit mir schliessen ;)

Ich bin halt, wie schon gesagt, ohne Erwartungen da rein. Und habe vielleicht deshalb nicht dieses "Ich bin auf der Suche" ausgestrahlt. Es ging damals erst mal um die Kids. Und daraus hat sich halt was entwickelt zwischen uns Eltern. Ich habe in der Zeit aber auch Frauen ohne Kids kennengelernt, denn schliesslich bin ich ja nicht nur Muddi. das geht zb wenn die Grossen in Kiga oder Schule sind, und man selbst einfach nur mal irgendwo nen Kaffee trinken geht, oder shoppen etc.

Wie Inez schon schreibt, wenn die Kiddies älter werden, wird es wahrscheinlich leichter. Dann könnt Ihr auch Bekanntschaften machen, die nicht nur unbedingt was mit Euren Kids zu tun haben. Und Ihr lernt noch mal ganz andere Leute kennen als mit Kleinkind oder Baby.

Loslassen, damit was Neues entstehen kann. das gilt für so vieles ;)
Ich bin damals auch unverbelastet in die Krabbelgrupe und auch bei den Kigafreundschaften. Es hat sich halt garnix entwickelt, obwohl ich mich mit einigen Müttern sehr gut verstanden habe und sie nach einer Weile auch eingeladen ist. Ich bekam dann immer zu hören, wen sie alles kennen bzw daß sie alle ihre Schulfreundinnen noch vor Ort waren und ständig unterwegs sind. Ich weiß aber jetzt schon, daß es komplett vorbei ist, wenn die Kids in die Schule kommen, da Tochterkind in eine andere Schule, als ihre Freundinnen gehen wird.

Du hat Leute beim Kaffeetrinken oder Shoppen kennengelernt? Wo wohnst du denn - da muss ich hin :-)
lotte

Beitrag von lotte »

Okay, ich gebs auf ;)
Wohne übrigens in Hessen, ganz nahe bei Frankfurt.
00julchen

Beitrag von 00julchen »

lotte hat geschrieben:Okay, ich gebs auf ;)
Wohne übrigens in Hessen, ganz nahe bei Frankfurt.
Da wohnt seit kurzem ne alte Schulfreundin von mir... bin mal gespannt wie es ihr so geht, denn sie kennt da bisher auch noch keinen. Frankfurt ist auch garnicht sooo weit weg von uns :wink:
Mondlicht0101

Beitrag von Mondlicht0101 »

Oh Mann, wenn ich das so durchlese, komm ich mir echt außerirdisch vor :roll:

Also ich bin (im Vergleich zu vielen anderen) jünger Mama geworden, unerwartet und ungeplant. Von meinen ganzen ehemaligen Schul- und Studienfreunden waren wir das 1. Paar mit Kind, d.h. unsere Lebenspläne drifteten auseinander und ich hatte das Gefühl, dass wir mit Kind immer uninteressanter wurden.

So stand ich eben anfangs ohne Freunde da, die auch Kinder haben. Ich hab mich ziemlich einsam gefühlt. Wahrscheinlich habe ich dann in den ganzen Kursen zuviel Erwartung reingelegt, ich hatte gehofft, Freundinnen zu finden, mit denen ich auch mit Kind etwas gemeinsam habe.

Ich habe auch einige kennengelernt, aber vielleicht denke ich zu schwarz-weiß. Es ist als ob ich in meinem Kopf eine Liste habe. Ich zweifel eben auch viel an mir, was passt nicht an mir, was mache ich falsch etc....vielleicht spüren andere meine unsicherheit.
Ich habe das Gefühl, ich muss mich verstellen um angenommen zu werden!

Mit allen Müttern mit denen ich mich so treffe habe ich einfach das Gefühl, dass ich nur eine von 1000 bin und ich nicht wichtig werde/bin. ICH als Mensch, nicht als Mutter!
Mondlicht0101

Beitrag von Mondlicht0101 »

Nachtrag:

Es geht auch einfach darum, dass ich mich manchmal so ausgenutzt fühle! Ich höre anderen zu, ich frage andere, wie es ihnen geht, ich interessiere mich. Andersrum ist das aber oft nicht so! Und das tut mir weh.

Sobald ich von meinem Leben erzähle, scheint das manche abzuschrecken. Als ob sie mit einer "kranken" Person wie mir nichts zu tun haben wollen, als ob ich nicht normal sein kann! Sie wissen wahrscheinlich nicht mit umzugehen, denn in meinem Alter haben die Frauen wohl anderes im Kopf als Depressionen, Tod und Trauer.
vergissmeinnicht

Beitrag von vergissmeinnicht »

Hallo ihr lieben!

Also ich denke Freundschaften entstehen so wie die Liebe.
Unerwartet und ohne Druck.

Wenn sie wer unbedingt verlieben möchte, nicht mehr allein sein möchte..wird er bestimmt nicht fündig!

Dein Gegenüber spürt dass du ihn "beschlagnahmen" willst und sucht das Weite.

Wenn ich euch so lese halte ich mich schon fast für ne Einzelgängerin.
Ich hab nur eine Beste Freundin und wir sehen uns nicht oft da sie in meiner früheren Heimat wohnt.
Ich hab dann noch einen lieben Menschen hier kennengelernt mit dem ich hin und wieder email schreib und mit meinen Nöten hinkann.

Ansonsten bin ich froh wenn ich meine Ruhe hab und keine andere Mutter vom Ort, Schule oder Kindergarten irgendwas will von mir..schon gar nicht meine Freizeit, die ist ohnehin rar bemessen :)

Liebe Grüße
VGMN
gordita

Beitrag von gordita »

Hallo zusammen,
bin neu hier und gleich auf dieses Thema gestossen...bin erstaunt dass es vielen so geht wie mir. Seit der Geburt meiner Tochter (07/10) will ich am liebsten gar nicht mehr versuche starten Kontakte zu knüpfen (wir wohnen erst seit einem Jahr hier) weil ich mich total schlecht fühle in Gegenwart anderer Mütter ohne Depressionen. Dann fühle ich mich wie ein Versager.

Habe eine Gute Freundin noch aus Schulzeiten, kann mit Ihr z Zt aber nicht über meine probleme sprechen...habe es versucht, bin aber auf Unverständnis gestossen. Das ist sehr schlimm wenn man Niemanden hat um über Probleme zu sprechen.
Mondlicht0101

Beitrag von Mondlicht0101 »

gordita hat geschrieben:Hallo zusammen,
bin neu hier und gleich auf dieses Thema gestossen...bin erstaunt dass es vielen so geht wie mir. Seit der Geburt meiner Tochter (07/10) will ich am liebsten gar nicht mehr versuche starten Kontakte zu knüpfen (wir wohnen erst seit einem Jahr hier) weil ich mich total schlecht fühle in Gegenwart anderer Mütter ohne Depressionen. Dann fühle ich mich wie ein Versager.

Habe eine Gute Freundin noch aus Schulzeiten, kann mit Ihr z Zt aber nicht über meine probleme sprechen...habe es versucht, bin aber auf Unverständnis gestossen. Das ist sehr schlimm wenn man Niemanden hat um über Probleme zu sprechen.
Ja, das kenne ich. Wir sind auch neu hierher gezogen und das macht es natürlich nicht einfacher. Es ist als ob sich hier in diesem Dorf alle schon kennen und ich fühl mich schnell abgeschrieben. Ich hab 2 nette Mamas kennengelernt, aber die beiden verstehen sich richtig gut und ich hab das Gefühl 5. Rad zu sein. Da zieh ich mich lieber zurück und so ne Erfahrung trägt nicht gerade zu meiner Wohlphase bei.

Machst Du denn eine Therapie? Meine Therapeutin ist eine der wenigen, mit der ich über alles reden kann. Zumal ich ja auch nicht in die Welt mit einem Schild hinausgehe "huhu, ich bin depressiv, mag mich trotzdem jemand?" so komm ich mir vor.
gordita

Beitrag von gordita »

Also bisher mach ich noch keine Therapie...weiß nicht so recht wie ich das Ganze angehen soll. Die Leute in meinem Umfeld haben mir bisher immer zu verstehen gegeben dass ich mich nur gehen lasse und alles normal sei-erst seit kurzem ist mir bewußt dass ich es so einfach nicht schaffe da raus zu kommen.
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Mondlicht0101 hat geschrieben:Nachtrag:

Es geht auch einfach darum, dass ich mich manchmal so ausgenutzt fühle! Ich höre anderen zu, ich frage andere, wie es ihnen geht, ich interessiere mich. Andersrum ist das aber oft nicht so! Und das tut mir weh.

Sobald ich von meinem Leben erzähle, scheint das manche abzuschrecken. Als ob sie mit einer "kranken" Person wie mir nichts zu tun haben wollen, als ob ich nicht normal sein kann! Sie wissen wahrscheinlich nicht mit umzugehen, denn in meinem Alter haben die Frauen wohl anderes im Kopf als Depressionen, Tod und Trauer.
So läuft es bei mir fast immer... ich erzähle übrigens neuen Bekannte, etc erst garnicht von meiner Krankheit. Dennoch scheint sie irgendetwas abzuschrecken, oder ich bin zu langweilig oder zu negativ... keine Ahnung!
mici

Beitrag von mici »

Hallo Mondlicht,

wir kennen uns noch nicht, bin hier normalerweise öfter unterwegs, nur zuletzt weniger, weil ich privat so viel um die Ohren hatte.

Wie auch immer: Das Thema "Freundschaft" hat in meinem Leben auch immer eine große Rolle gespielt und ich bin oft enttäuscht worden. Nachträglich betrachtet muss ich aber sagen, dass nicht die Anderen so viel falsch gemacht haben, sondern tatsächlich meine Bedürfnisse und Erwartungen an Freundschaften zu hoch waren. Für mich stand eine Freundschaft lange Zeit auf der selben Ebene, wie eine Beziehung zu einem Partner. Ich habe mich auch immer danach gesehnt, mit einer "Busenfreundin" immer und überall über alles quatschen zu können. Aber "mit dem Alter" geht das vielleicht nicht mehr so. Wie die anderen schon schrieben: JEder hat seine Verpflichtungen, Familie etc. Und, ich glaube, jeder hat auch ein klein wenig Angst davor, andere zu enttäuschen! Wenn ich spüre, dass jemand in meinem Umfeld sehr "bedürftig" ist und "mehr" von mir will, als ich geben kann, dann ziehe ich mich zurück, meist ohne es zu thematisieren. Dieser Rückzug ist aber keine Ablehnung des Anderen, sondern ich bin schlichtweg mit mir sehr beschäftigt und habe keine Kapazitäten mehr für andere frei! Diese Befürchtung hast Du ja zu Beginn auch irgendwo geäußert, dass die Menschen heutzutage so viel mit sich beschäftigt seien und keinen Blick mehr für den anderen haben... Ich fürchte, das ist ein sehr treffender Blick auf unsere Gesellschaft!
Ich habe Frieden mit diesem Thema geschlossen, seit ich Frieden mit MIR geschlossen hab (weitestgehend). Ich fühle mich inzwischen meistens von anderen unabhängig, ich bin mit mir (meistens) im Reinen und habe eine (meist) erfüllende Partnerschaft. Alles andere ist obendrauf, etwas, worüber ich mich nur freuen kann, aber nichts (mehr), was mich traurig macht. Ich habe inzwischen auch ein gesünderes Gefühl für eine "ausgewogene" Freundschaft entwickelt. Ich merke Ungleichgewichte in Freundschaften / Bekanntschaften schnell und kann dann gegensteuern (ich investiere also in diese Beziehung im Verhältnis zu demjenigen Anteil, der von dem anderen kommt. Ich gebe nicht mehr Unmengen rein und wunder mich dann, dass nichts zurückkommt). USW.
Ich bin sicher, Du wirst da auch noch einen guten Weg für Dich finden, Zeitn der Krise sind jedenfalls kein guter Zeitpunkt, um Qualität und Quantität von Freundschaften zu ermitteln. Obwohl natürlich diese beiden Dinge gerade in Zeiten der Krise deutlich zutage treten....

Gruß,

MICI
Betty

Beitrag von Betty »

Hallo Mondlicht!!


Ich kenn das Problem mit den Freunden und der Einsamkeit! Bin auch im November 2007 zu meinem Mann ins Sauerland gezogen. Freunde hab ich hier kaum, eher mehr Bekannte. Mit einer Frau verstehe ich mich ganz gut. Unsere Kinder sind nur ein Tag auseinander. Haben uns beim Schwimmkurs kennen gelernt. Ich hoffe, denke, dass sich bei uns ne gute Freundschaft entwickelt... Will es ganz langsam angehen; dafür bin ich zu oft enttäuscht worden. Das letzte Mal im Februar an meinem Geburtstag!!!

Ich denke, besser man hat wenige, aber dafür gute Freunde als Viele und dann falsche Freunde!!

Lg :D
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