Fast am verzweifeln...

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PeggyB

Fast am verzweifeln...

Beitrag von PeggyB »

Nun habe ich mich auch endlich hier angemeldet... Meine Geschichte in Kurzfassung:
Ich habe Anfang März meinen Sohn zur Welt gebracht. Die Schwangerschaft war gekennzeichnet durch Hochs und Tiefs,ich habe eine Blutgerinnungsstörung und musste dementsprechend ziemlich oft zum Blutabnehmen und zur Kontrolle beim Gyn. Ich hab mir schon immer schnell Sorgen gemacht und bin auch ziemlich schnell verängstigt... Bis auf eine kleine Blutung am Anfang der SS verlief alles soweit gut.Man wollte mich sobald ich auch nur einen Tag über den Termin komme gleich in meine Geburtsklinik schicken,da man dort entscheiden sollte,wann ich entbinden soll/muss.Man wollte mir eine lange oder komplizierte Entbindung ersparen,da man nicht genau wusste,ob der kleine nun auch eine Blutungsstörung hat oder nicht.Mir wurde schon in einem Vorgespräch nahegelegt mich mit einem Kaiserschnitt abzufinden,falls es auch nur die kleinste Komplikation während der Entbindung gibt. Am eigentlichen Geburtstermin saß ich nun in der Klinik und mein Sohn machte nicht den kleinste Versuch auf die Welt zu kommen. Es wurden die üblichen Untersuchungen gemacht,das CTG war sehr ruhig,allerdings sagte mir die Ärztin beim Ultraschall,dass schon etwas wenig Fruchtwasser zu sehen sei.Ich war geschockt und konnte der Ärztin kaum glauben,da sie mir eh keinen sympatischen Eindruck machte... Mein Mann und ich entschloßen am nächsten Tag zu meinem Freuenarzt des Vertrauens zu fahren um nochmal abzuklären ob diese Behauptung auch stimmt... Und da kam der Schock: Es stimmte! Er gab mir eine Einweisung ins Krankenhaus mit mir der Bemerkung:" Um Einleitung gebeten!" Ich musste also Sonntags früh ins Krankenhaus um der Geburt einen kleinen Schubs zu geben. Ich hatte wahnsinnige Angst,da ich sehr viel schlechtes über eingeleitete Geburten gelesen habe (Ich muss dazu sagen,ich bin ein gestehender Google-Junkie :( ) Der Tag dort war die reinste Hölle,ich musste zunächst Blut lassen,da man erstmal schauen musste ob alle möglichen Medikamente für einen Notfall zur Verfügung standen. Ich war früh morgens in der Klinik und mit der Einleitung wurde erst am späten Nachmittag begonnen. Ich hatte mich für ein Gel entschieden,welches man mir vor den geschloßenen Muttermund legte,da ich einer in Deutschland nicht legalen Pille nicht vertrauen wollte, für die ich auch noch eine Einverständniserklärung unterschreiben sollte. Und nun warteten wir...Ich hatte zugegebenermaßen gedacht,dass die Geburt relativ schnell beginnen würde,so liest man zumindest immer und das sie deshalb auch extrem schmerzhaft sein sollte.
Die erste Wehe bekam ich also in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 0Uhr. Ich weckte meinen Mann,dem ich sagte er solle mal auf die Uhr schauen.Ich bekam nun alle 10 min Wehen. Ok dachte ich,also mal ab in den Kreissaal. Dort bekam ich zunächst ein CTG,Doch darauf war überhaupt nichts sichtbar.Wie sich später herausstellte kann man aufgrund meiner etwas dickeren Bauchdecke keine Wehen aufzeichnen,ich wäre somit wohl die erste Frau die eine spontan Geburt ohne Wehen hatte...;) Der nächste Tag verlief ähnlich,ich lief immernoch mit mehr oder weniger regelmäßigen Wehen durch die Gegend und wartete auf das was noch kommen sollte. Immer wieder bekam ich das Gel,doch es tat sich wenig. Zu all der warterei kam auch noch die Angst ein behindertes Kind zu bekommen,der Kopfumfang des kleinen wurde bei zwei Ultraschallen nämlich falsch gemeßen,sodass ich befürchtete der kleine hätte eine Behinderung.So ist es aber Gott sei dank nicht!!!
Um es kurz zu machen: Ich hatte 45std lang Wehen,musste viel liegen,hatte sehr viel Angst. Am Dienstagabend um 19.51 kam der kleine nun zur Welt und die Freude meinerseits ließ auf sich warten,ich war fix und fertig und wollte nur noch schlafen. Stillen klappte leider überhaupt nicht und zuhause fühlte ich mihc nun auch nicht grade angekommen,sondern als hätte man mich in ein falsches Haus gesetzt...Ich merkte schnell das was nicht stimmte,doch mein Mann und auch meine Hebamme meinten,dass es nur an der neuen Situation liegen würde und ich einfach Geduld haben müsste. So wartete ich also...Nach ca.6 Wochen ging ich dann auf anraten meiner Hebamme zum Frauenarzt,da sie nun auch der Meinung war,dass was nicht stimmte. Mein Frauenarzt war leider im Urlaub und die Vertretung war mir auch keine große Hilfe...Ich bekam von ihr Abstilltabletten,die,was ich nun auch weiß,wahrscheinlich auch nochmal alles schlimmer machten. Ich war totunglücklich das ich nicht stillen konnte,ich wollte es so sehr,aber der kleine nahm einfach meine Brust nicht!
Nun war ich nach ca 9 Wochen nach der Entbindung bei meinem Frauenarzt zur Nachsorge,besprach alles mit ihm und dachte es geht mir etwas besser,er verschrieb mir eine Pille,die ich jetzt 2 Monate nahm.Nun ist mein Sohn 4 Monate alt und mir geht es schlechter dennje.Ich nehme seit 4 Wochen ein AD (Imipramin 30mg) was ich für unterdosiert halte und es geht mir wirklich nicht gut!!! Ab Di gehe ich in die Klinik in der ich Entbunden habe,zur "Wochenbettdepressionsärztin".Ich hoffe das sie mir sagt ich kann die Dosis steigern und es mir bald dadurch und durch die Therapie besser geht....Ich habe Angst das es nie wieder weg geht,ich fühle mich wie in einem schlechten Traum,habe das Gefühl nicht aufzuwachen... :( Mein Mann und mein Sohn tun mir unendlich leid :(
sol

Beitrag von sol »

Ganz herzlich willkommen im Forum. Du hast echt einen Leidensweg hinter dir. Ich hatte damals auch eine Horror 2. Schwangerschaft und das Einleiten fand ich furchtbar. Bei mir hatte es auch ewig dann gedauert.
Toll das du Dienstag zu einer Ärztin gehen kannst, die sich auf Wochenbettdepression spezialisiert hat.
Das hätte ich mir damals auch sehr gewünscht!
Hast du Unterstützung zu Hause oder kannst du dir welche holen? Magst du dir einen Therapieplatz suchen? Vielleicht kann dir die Ärztin deshalb auch weiterhelfen. Mit dem AD braucht es oft seine Zeit, bis man das Richtige und die richtige Dosierung gefunden hat.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.
Gruss
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Marika
power user
Beiträge: 10635
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Ein liebes Hallo auch von mir!

Vielen Dank für deine Geschichte, die wirklich einen Horrorgeschichte ist. Es tut mir so unendlich leid, dass du seine negative Erfahrung mit SS, Geburt und auch noch danach machen mußt.

Ich drück die ganz fest die Daumen, dass beim Gespräch in der Klinik mehr Licht und Hilfe auf dich zu kommen. Berichtest du uns dann davon?

Kurz zum Mut machen: Ich erkrankte vor 6 Jahren an einer sehr schweren PPD - nur noch Angst, Panik - keine positiven Gefühle. Aber mit Therapie und einem AD bin ich nicht nur wieder gesund geworden, es geht mir heute besser denn je!

Bis ganz bald - schön, dass du bei uns bist - hier wirst du immer aufgefangen!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
mici

Beitrag von mici »

Herzlich Willkommen im Forum! Ja, es wird vorbei gehen! Ad und Therapie sind genau das Richtige! Halt durch! Hier im Forum bist Du gut aufgehoben!

Gruß,

MICI
PeggyB

Beitrag von PeggyB »

Danke für euer herzliches willkommen :) Zu euren Fragen: Ja,mein Mann hilft mir sehr und auch meine Mutter ist immer für mich da!!! Sie will mir nun etwas im Haushalt zur Seite stehen und hat mir auch schon angeboten mal bei ihr zu übernachten,habe sehr große Probleme mit dem Morgen,die Nacht ist Gott sei dank die absolute Erholung und Ruhe für mich!!! D.h. Wenn mein Mann mal Frühschicht hat wäre meine Mutter dann für mich da! Zu der Therapie: ja,ich würde sehr gerne eine machen,glaube das diese Treffen mit dieser Dame in der Klinik eine Art Therapie wird. Hatte schon am Telefon gefragt,wie das ganze abläuft und die Frau meinte,dass man wohl öfter käme dann,ich werde mich überraschen lassen und natürlich gleich berichten!!! Ich muss übrigens sagen,dass ich mich jetzt schon sehr gut bei euch aufgehoben fühle!!!
PeggyB

Klinikbesuch

Beitrag von PeggyB »

Hallo ihr,war heute zu meinem Termin in der Klinik! Leider kann ich bei der netten Dame keine Therapie machen,werde dann jetzt wohl anfangen zu suchen,allerdings ist sie sozusagen eine Übergangslösung. War total nett und sie hat nun zunächst meine Dosis der AD raufgesetzt und nun warten wir ab,ob sie doch noch ihre Wirkung zeigen... Habe irgendwie ein mulmiges Gefühl wenn ich an einen Wechsel der Medikamente denke :( wie lange musstet ihr denn so auf eure Therapieplätze warten? Wenn ich erstmal noch nen halbes Jahr warten müsste ist doch schon alles verjährt oder nicht? ;)
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