Hat jemand von euch die Postnatale Depression auch ohne
Psychopharmaka überwunden?
Was habt ihr stattdessen getan, damit es aufhört, bzw. weggeht?
Viele Grüße,
Mona
Moderator: Moderatoren
War zwar lange nicht aktiv, möchte dir dennoch antworten.mona7 hat geschrieben:Hallo, ihr Lieben!![]()
Hat jemand von euch die Postnatale Depression auch ohne
Psychopharmaka überwunden?
Was habt ihr stattdessen getan, damit es aufhört, bzw. weggeht?
Viele Grüße,
Mona
Dem stimme ich absolut zu. Für mich gehört eine Menge Stärke dazu, sich für AD zu entscheiden!!!ubure hat geschrieben:... ich für die Einnahme eines ADs zu entscheiden heißt nicht, dass man einfach zu schwach ist, um allein da raus zu kommen. Es hat NICHTS mit Willensstärke zu tun, sondern allein mit dem Schweregrad der Erkrankung.
Ich habe, glaub ich, nicht geschrieben, dass ich die Gesellschaft genossen habe. Ich hätte mich auch lieber zu Hause verkrochen. Aber es gab Gründe, warum ich es nicht getan habe und lieber die Gesellschaft vorgezogen hab. Zwei der Hauptgründe waren: die Sorge um mein Kind und die Gewissheit, dass ich "beaufsichtigt" werde. Wenn ich nicht so gehandelt hätte, weiß ich nicht, ob es mich und/oder mein Kind heute noch gäbe.ubure hat geschrieben:Wenn LonelyMom es ohne versuchen konnte, wenn sie die Kraft hatte, ständig unterwegs zu sein, Gesellschaft genießen konnte, dann schließe ich daraus, dass die Depressionen schwach bis mittelstark waren.
Und ja, ich stimme auch zu, dass man einen Beipackzettel nicht mehr lesen sollte, da man sonst keine Medis mehr nehmen würde. Aber ich finde, man sollte informiert sein. Ich hatte schon mal Nebenwirkungen, bei denen ich froh war, vorher den Beipackzettel gelesen zu haben. Auch hier war es eine Nebenwirkung aus dem Beipackzettel, die mir mehr Angst machte, als mich dazu zu zwingen, morgens aufzustehen und das Haus zu verlassen. Ich musste zurecht kommen. Als mein Mann den ersten Monat zu Hause war, hab ich das Haus und das Bett auch fast nicht verlassen.ubure hat geschrieben:Und was die Beipackzettel betrifft: da kann man dann gar kein Medi mehr nehmen, denn die sehen alle gleich übel aus. NICHT lesen!
Die TE hat gefragt, ob es jemand ohne Medis geschafft hat. Ich habe geantwortet. Es war nie die Frage, wie schwer die PPD war bzw. ist. Ich weiß, dass s auch Fälle gibt, denen es schlimmer ging/geht als mir. Dennoch solltest du nicht über mich urteilen, wenn du meine Geschichte nicht komplett kennst. Sry.ubure hat geschrieben:Wie gesagt, es gibt Menschen, die es ohne schaffen, aber meines Wissens ist da niemand dabei, der unter mittel- bis schweren Depressionen gelitten hat.
Ist ok, vielleicht bin ich im Moment auch ein wenig angespannt. Da kann es schon passieren, dass ich einige Sachen einfach zu persönlich nehme.ubure hat geschrieben:ich entschuldige mich, wenn Du den Eindruck hattest, dass ich über Dich urteile, das wollte ich sicher nicht.
Kraft ist wohl der falsche Ausdruck. Ich habe abgewogen, wovor ich mehr Angst habe. Und ich habe mich dafür entschieden, mehr Angst vor den ADs zu haben. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es mir wahrscheinlich schneller besser gegangen wäre und ich viel früher mein Kind hätte genießen können. Würde ich es heute anders machen? JAAAAA. Ich hätte diese ADs genommen und mein Leben wieder genossen. Es war und ist eine Sch*-Zeit und es ist immer noch schwer, jeden Tag aufzustehen.ubure hat geschrieben:Aus Deiner Schilderung habe ich entnommen, dass Du immerhin die Kraft hattest, Dich zu etwas zu zwingen. Bei sehr vielen hier ist das schlicht nicht möglich. Man ist einfach paralysiert. Es geht nichts mehr.
Ja und dazu würde ich mich ehrlich gesagt rückblickend auch zählen.ubure hat geschrieben:Ich habe deshalb Deine Beitrag kommentiert, weil es hier viel zu viele Frauen gibt, die extrem damit hadern, ein AD zu nehmen, obwohl es bei ihnen absolut angezeigt wäre.
Darf ich fragen, wie es sich bei dir geäußert hat und was jetzt anders ist? Klar, macht das Leben wieder Spaß. Aber was ist genau der Unterschied zu "früher"? Ich möchte es gern verstehen. Das ist keineswegs ein Angriff, es ist eine interessierte Nachfrage.ubure hat geschrieben:Erst, als ich nach den drei Jahren Medis nahm, ist mir der frappierende Unterschied aufgefallen, aber sowas von aufgefallen: Hey, das kann ja auch wieder Spaß machen, aufzustehen und einen Tag zu erleben!
Nein, es geht mir noch nicht komplett wieder gut. Ich bin immer noch in Therapie. Ich werde da wohl auch noch eine Weile bleiben. Wir müssen noch einiges Aufarbeiten. Ich habe immer noch Rückfälle. Es gibt immer noch Tage, da frage ich mich, warum ich mein vorheriges (eh schon nicht so einfaches) Leben für mein Kind "aufgegeben" habe. Aber die Tage werden weniger und die "guten" Tage überwiegen. Ich weiß, ich habe nicht den leichten Weg gewählt und ehrlich gesagt will ich auch nicht wissen, was ich damit alles kaputt gemacht habe. Dennoch bin ich stolz darauf, was ich bis heute erreicht habe.ubure hat geschrieben:Heute geht es Dir wieder komplett gut? Seit wann?