Meine Regel kommt - und schlagartig alles doof

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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scaramouch

Meine Regel kommt - und schlagartig alles doof

Beitrag von scaramouch »

Hey meine Mädels

ich weiss natürlich, dass es gerade uns "labileren" mit der Periode meistens schlechter geht, aber diesmal ist es bei mir wirklich ätzend...hab sie noch gar nicht, aber spüre deutlich das sie kommt.
Mir tut alles weh, Kopf, Rücken, Bauch und ich bin unruhig und müde. So richtig bäh halt :wink:
Was macht ihr, damit es bei euch nicht so schlimm wird?
Habe es mal eine Weile mit Menodoron von Weleda versucht, aber ohne Erfolg.
Am liebsten würde ich meine Pille einfach immer weiter durch nehmen, aber das ist mir hormonell zu riskant. Bin ja froh das ich sie so gut vertrage.

Ansonsten ging es mir gut bis eben heute.

Freu mich auf Tipps

eure scara
Sycanda

Mir ging es auch immer so...

Beitrag von Sycanda »

Hi!

Zur Zeit bin ich ss und unterliege da den hormonellen Schwankungen, was auch nicht immer leicht ist. Aber ich kann mich noch sehr gut an die Regel erinnern und pünktlich wie das Murmeltier. Ein paar Tage vorher gehts mir schlechter. Entweder bin ich bedrückter, schlechter drauf oder die ZG waren stärker bzw. ich schwächer.
Leider habe ich nicht wirklich einen Tip. Nur hat es mir immer geholfen, dass ich wusste, dass es jetzt an den Hormonen liegt, dass es mir schlechter geht und das es in ein paar Tagen wieder aufwärts geht. Das macht dann doch wieder Mut. Drum halte durch...bald ist der Spuck vorbei.
Vielleicht auch mal mitm FA reden, da gibts vielleicht noch andere Antibabypillen, die da besser wirken.

Liebe Grüße
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallöle,

ich glaube am besten wäre dann ein wohlverdienter Rückzug aus dem Alltag und der Gesellschaft in eine warme kuschelige Höhle wo es einen Fernseher gäbe, eine Wärmeflasche, viel Schokolade und Pizza. Ja - so hätte ich das auch gerne immer, allerdings mehr am Eisprung, weil ich dort eher "unpässlich" bin als bei der Regel selber. Blöd nur, dass das so nicht klappt und wir Frauen trotzdem zu "funktionieren" haben. Ich wäre ja dafür ein Gesetzt einzuführen, dass Frauen ermöglicht an den Tagen bewußt den Rückzug anzutreten, nur für SICH ZU SEIN, sich GUTES zu tun und dazu noch umsorgt zu werden von den Lieben daheim, wenn es nötig ist. Nicht weil man dann "krank" ist, sondern eigentlich verehrt werden sollten, wegen der Tatsache dass wir Bluten und dadurch erst neues Leben möglich ist. Wir sollten uns besonders zu dieser Zeit bewußt sein, was wir für HELDINNEN sind, was für ein Wunder der Natur wir und unser Zyklus ist. Ohne uns und ihn wäre kein LEBEN möglich. Das mache uns mal ein Mann nach!!!!

Wunschdenken? Ja - im großen und ganzen schon, aber vielleicht in Minischritten machbar. Ich hau mich dann tatsächlich auf die Couch, wann immer es mögich ist und sage meinen Lieben auch, dass ich mich nicht gut fühle und mich ausruhen möchte. Ein warmes Bad könnte die Schmerzen lindern, eine Wärmeflasche auch.
Was mir noch geholfen hat, ist eben oben erwähnte Sichtweise im Bezug auf die Regel und den Eisprung einzunehmen. Wie oft hört man "ich hab die Pest", oder "ich habe wieder die Scheißtage"... ich glaube, dass diese negativ behaftete Sichtweise auch mitbeiträgt, sich noch unwohler zu fühlen. Ich sage bei mir daheim ganz klar: Ich habe meine Tage, ich bin jetzt empfindlicher, fühle mehr und intensiver - bin ganz "Frau". Ich habe das Recht auf Rückzug und Ruhe und nehme sie mir auch. Natürlich leider nicht in oben beschriebener Höhle, aber zumindest ein kleines Bisschen davon schaffe ich mir.

Das hat mir in den letzten Jahren eine Periode beschert, an denen ich keine Beschweren habe. Den ES merke ich eher, aber da gelingt es mir schon viel besser, das ganze abzuschwächen.

Ein Patentrezept habe ich dir nicht geliefert jetzt und meine Ausführungen sind sicher kein Allheilmittel - aber mir hat es sehr weit und viel geholfen!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Ihr Lieben,

scara, ohne eine genaue Diagnose ist das natürlich nur bedingt interpretierbar, aber das hört sich ganz klassisch nahc Progesteronmangel an. Das ist auch sehr wahrscheinlich, da durch die Pille der Östrogengehalt viel höher ist (wird durch die künstlichen Hormone angeregt) und die Balance einach nicht mehr stimmt.
Ich selber mache da mit Utrogest super Erfahrungen. Bin auch gerade dabei, Phyto L zu testen, das wirkt auf die Hypophyse und regelt die Hormonausschüttung, so dass Imbalancen ausgeglichen werden. Dauert aber ncoh eine Weile, bis ich dazu mehr sagen kann. In Studien wurden damit aber signifikante Progesteronerhöhungen erreicht, was schon sehr für die Wirksamkeit spricht.

Marika, nimmst Du die Pille?

LG,
Inez
lotte

Beitrag von lotte »

Hey,

ich nehme auch Progesteron, als Gel, dass ich ab dem 14. Zyklustag auf den Busen creme, da dieser dann wie verrückt spannt - auch ein Symptom von Progesteronmangel. Diesen Wert hab ich mal messen lassen, und er war wirklich im Keller.

Das Gel hilft aber nicht nur beim Brustspannen, sondern auch, was meine Laune betrifft. Die ging/geht nämlich ohne das Gel ab dem ES in den Keller.

Frauenärzte nehmen das Thema leider oft nicht so ernst. Sie verschreiben dann lieber ne Pille.

Lass doch mal Deinen Prog-Wert messen. Falls Du evtl. auch eine Fehlfunktion der SD haben solltest, ist das nicht unwichtig, denn es hängt, wie so oft, alles zusammen ;)

LG
Lotte
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Marika
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Beitrag von Marika »

@Inez: Nein, die Marika nimmt keine Pille mehr :D , seit nun 7 Jahren! Ich bin sehr glücklich damit, weil ich seither den Unterschied merke. Ich hatte sie seit ich 17 bin eigentlich immer genommen. Mir gehts ohne Pille mit dem Zyklus viel besser, als mit. Ich weiß aber, dass das sehr unterschiedlich ist und da jeder andere Erfahrungen hat. Mein Mann hat die Vasektomie machen lassen, daher brauchen wir uns im Verhütung nicht mehr zu kümmern - ist auch fein! :wink:
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
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scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo meine Lieben
danke für eure Antworten.
Ich möchte die Pille eigentlich auch nicht mehr allzu lange nehmen. Habe es einfach gemacht, weil ich solche Panik vor einer weiteren SS hatte. Zunächst hatte ich mir die Kupferspirale einsetzen lassen, aber die wollte nicht halten und kam nach ein paar Wochen wieder raus :roll: Teurer Spass und mein FA meinte dann, das sei kein gutes Zeichen und er glaubt, sie würden immer wieder raus kommen.
Ausserdem habe ich furchtbare Blutungen und Schmerzen gehabt. 14 Tage am Stück.
Zu viel Hormone wollte ich auch nicht nehmen, so dass ich dann bei meiner jetzigen Pille angekommen bin, die ich in sehr niedriger Form einnehme und keinen Unterschied zu vorher gemerkt habe.
Trotzdem ist es für mich keine Dauerlösung!!!!

Jetzt werdet ihr vermutlich die Hände überm Kopf zusammenschlagen, aber ich möchte mich gerne sterilisieren lassen :oops:
Ich wollte immer nur zwei Kinder, die ich heute habe und nach dieser ganzen Katastrophe vor nun mehr fast 2 Jahren bin ich absolut sicher, keine Kinder mehr zu wollen!!
Dumm nur, dass kein Arzt es bei mir durchführen wollte bisher. Ich sei zu jung, bla bla bla...klar, ich bin erst 26 und ich verstehe deren Bedenken, aber wenn ich es doch will...

Ich wünschte mein Mann würde sich unterbinden lassen, aber er möchte es nicht, obwohl er auch sicher keine Kinder mehr will. Find ich doof das er es nicht macht, aber werd ich akzeptieren müssen und respektieren.
Bei ihm hat das auch viel mit seiner Panik vor Krankenhäusern, Spritzen etc. zu tun. Zu lang zum erklären aber er hat da ein grosses Trauma.

So, und was mach ich nu? En dummes Gesicht :D

@Marika: Ich fand deine Antwort sehr interessant bezüglich des "Frau seins" und was für ein Wunder wir eigentlich vollbringen können usw.
Bei mir halte ich aber genau DAS für das eigentliche Problem. Hm wie erklär ich das???
Immer kurz vor meiner Regel spüre ich halt auch alles da unten mehr. Das heisst, Bauchschmerzen, Gebärmutter empfinde ich auch stärker und und und.
Das erinnert mich sehr genau an die Geburt und ich WILL das nicht spüren. Will nichts von meiner Gebärmutter wissen und will am liebsten auch gar keine Eizellen mehr produzieren :roll:
Oh Mann, habt ihr eine Ahnung was ich euch hiermit sagen will???

Bin grad nicht so gut mit Worten :lol:

Grüsse
scara
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo nochmal,

@Marika,
wäre interessant zu wissen, was genau bei Dir den Ausschlag für die Probleme beim Eisprung gibt.

Ich möchte aber noch etwas anmerken zum Thema "Sich zurück ziehen dürfen aus Alltag und Gesellschaft": obwohl ich grundsätzlich immer für eine Pause vom Alltags-Wahnsinn bin, bin ich eigentlich nicht bereit, mich zurückziehen zu müssen (auch wenn ich dürfte, und ich darf ja auch), weil mir meine Hormone zusetzen. Das ist von Mutter Natur gar nicht so vorgesehen. Normalerweise sollten die Tage vor den Tagen, während der Tage und nach den Tagen genau so sein wie andere Tage auch, nämlich ohen Probleme. Allerdings sind fast alle Frauen davon betroffen, und das hat zig Gründe, nur keine natürlichen. Bei uns allen stimm halt kaum noch der Körper, der Geist und die Umwelt zusammen, alles hat sich ungut verschoben und ist total durcheinander.

scara, dass Du Dich sterilisieren lassen willst, kann ich nachvollziehen. Sag Deinem Männe mal, er soll sich nicht so haben, denn schließlich muss er dazu weder ins Krankenhaus noch ist das mords kompliziert. Für meinen Mann war das nie ein Problem, für viele unserer Bekannten auch nicht. Eigentlich weigern sich nur die Männer, die nicht manns genug sind (sorry, ich kenne Deinen Mann natürlich nicht, aber das ist genau meine Erfahrung). Er möchte nicht...das ist doch kein wirklich richtiger Grund, oder?
Du hast zwei Kinder zur Welt gebracht, das gilt umgerechnet für ca. 57 Vasektomien. Mit PPD erhöht sich die Zahl auf 112.
Red nochmal mit ihm, es wäre wirklich die einfachste Lösung und wesentlicher unkomplizierter als bei Dir.

Also, sicher, wenn ich denke, dass ich meine beiden Jungs zur Welt gepresst habe (immerhin ist mein Großer ja nun schon 10, ist 1,60 m groß und hat Schuhgröße 42
:roll: , bei dem Kleinen sind wir uns gestern bewusst geworden, dass er in einem früheren Leben entweder Kaiser Nero - süchtig nach Beifall und 24 Stunden am Tag Show - oder Zirkusaffe gewesen sein muss), dann ist das schon beachtlich, allerdings hätte ich das Wunder gerne auf jemand anderen abgewälzt, wenn ich gewusst hätte, was das alles mit sich bringt.

Keine Pille mehr ist gut, Marika, keine Frau braucht Hormone aus Pferdeurin!

LG,
Inez
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

:lol: :lol: :lol: :lol:

Ach Inez, du bist einfach der Hammer weisst du das???

Jetzt sitz ich hier im Schlafanzug, mit Kaffeetasse in der hand und nem Lachkrampf....

Einfach köstlich deine Ausführungen...ABER ich hab auch das ernst gemeinte verstanden :!: :!: :!: :!:
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Marika
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Beitrag von Marika »

Ja Inez - keine Millionen auf der Welt würden mich mehr dazu bewegen, künstliche Hormone rein zur Verhütung zu nehmen. Ich habe gelinde gesagt eine sehr "eigene Meinung" (andere nennen sie radikal) zur Pille und sehe den Standpunkt "Die Pille hat den Frauen die Freiheit gegeben" mehr als nur skeptisch. Ich glaube eher, die Pille hat den Männern den Freibrief für sämtliche Ausreden bzgl. Sexulität, Verhütung und usw. gegeben. :x Aber lassen wir das - das ist ein anderes Thema.

Was meinen ES angeht: Also wenn ich erhebliche Probleme hätte, wäre ich dem sicher mal nachgegangen. Aber das ganze hält sich sehr in Grenzen, sodass ich das nie in Angriff genommen habe.
Du hast geschrieben "die Tage vor den Tagen und die Tage selber sollten genau so sein wie die anderen" - dazu noch kurz: Ich denke, dass die genau diese Tage "anderes" sind und auch sein dürfen - natürlich nicht krankhaft anders, was bei vielen leider der Fall ist. Ich meinte mit Rückzug auch eher, dass wir wegen der Außerordentlichkeit (ich nenns jetzt einfach mal so - dieses Wunder der Natur) alles das tun können sollten, was wir wollen und nicht "funktionieren" müssen. Dazu gebracht hat mich eine Reportage im Fernsehen. Da gings um irgendeinen Stamm (wo weiß ich nicht mehr) eines Naturvolkes, wo die Frauen an ihren "Tagen" tatsächlich mit größtem Respekt behandelt werden. Die "Tage" werden dort als die Zeit gesehen, in der die Frau ihren höchsten spirituellen, kreativen und weiblichen Höhepunkt erreicht und zu zu eben "Außerordentlichem" (ich nehm das Wort nochmal), fähig ist. Diese Sichtweise hat mir so gefallen, dass ich sie gleich übernommen habe... :D

@Scara: Du willst dein Weiblichkeit nicht fühlen, deine weiblichen Organe... das macht mich nachdenklich. Kannst du beschreiben, was da genau an Gefühlen hochkommt - du schreibst ja das diese nicht fühlen wollen mit der Geburt zusammen hängt. Ich hatte auch mal kurz dieses Gefühl, das war nach der Geburt von Noah - ein Notkaiserschnitt. Ich fühlte mich als Versagerin, weil die Hebamme sagte "tja - sie hat halt nicht mehr mitgemacht". Ich fühlte mich "schuldig" am KS, obwohl ich immer einen wollte, mich aber zur natürlichen Geburt überreden ließ. Erst meine Nachsorge Hebamme hat mich als FRAU wieder aufgerichtet bzw. mir in behutsamen Gesprächen vermittelt, was ICH FÜR EINE HELDIN BIN schon alleine, weil ich eine FRAU bin!!! Das war die Basis für mein Umdenken und dem Bewußt werden, wer und was ich als Frau darstelle.

Ich denke Inez hat es ganz richtig geschrieben: Körper, Geist und Umwelt stimmen kaum mehr zusammen. Und da komm ich wieder auf die Pille, die viele ganz jungen Mädchen ganz selbstverständlich "wegen der Haut" schon nehmen... ja kann denn das gut sein???? Wir lernen unsere Weiblichkeit schon in frühester Jugend mit der Pille zu unterdrücken, unser Körper, unser Hormonsystem - alles fremd gesteuert. Die meisten schauen dich blöd an, wenn du ein AD nimmst, aber die Pille ist ganz selbstverständlich!

Ich freue mich heute immer auf meine Tage, weil sie ein Zeichen meiner weiblichen Natur und Heldenhaftigkeit ist. Aber eines ist schon klar - da geb ich Inez Recht: Schmerzen und andere heftige Beschwerden sollten keine normalen Begleiterscheinungen der Regel sein, die Außerordentlichkeit (um das Wort noch mal zu strapazieren :wink: ), sollte im Gefühl und der Einstellung in dieser Zeit liegen!

Ach ja Scara - Ich kenne deinen Mann auch nicht, aber ein "richtiger" Mann sollte sich der Vasektomie nicht einfach so verschließen. Du hast auch 2 Geburten auf dich genommen, nimmst die Pille ... ich glaube dein Pächcken ist groß genug. Da ist es für mich persönlich die Pflicht eines jeden Mannes sich zumindest mal objektiv mit dem Thema und allem drum rum zu beschäftigen. Gerade wenn Frau jahrelang die Pille genommen hat und etliche NW die vielleicht erst Jahre später zum Vorschein kommen bzw. ihre Gesundheit damit aufs Spiel gesetzt hat.
Liebe Grüße von
Marika

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scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo nochmal

danke Marika, es ist echt interessant was du schreibst.

Also wenn ich meine Regel bekomme und die berühmten Bauchschmerzen anfangen, ich meine Gebärmutter mehr wahrnehme und überhaupt "alles da unten drin" :wink: dann kommen bei mir vielerlei Gefühle hoch. Leider alle sehr negativ. Einerseits ist es wie ein Flashback zur Geburt, wo ich 23 Stunden diese schrecklichen Schmerzen, diese Mörderwehen (danke Oxytocin an dieser Stelle :evil: ) ertragen musste und die ganzen anderen Katastrophen. Und dann spielt auch teilweise Ekel eine Rolle, was auch erst seit Beginn der PPD so ist. Ekel wovor? Nicht vor dem Blut usw. Nee, eher wieder hinsichtlich dem Geburtsverlauf, dem Krankenhaus, dem Notkaiserschnitt. Versagensgefühle stehen auf meiner Baustellenliste auch ganz oben.
Jo, so würde ich das beschreiben.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Dann hattest du also auch "umsonst" Wehen so wie ich und dann schlußendlich doch einen KS. Könnte es sich da um ein Trauma handeln - du beschreibst es ja als "Flashback"?! Ich möchte natürlich nicht alle deine Beschwerden jetzt rein dahin gehend reinpressen - aber ein Zusammenhang zwischen deinem negativen Gefühlen und Wahrnehmen deines Körpers, der Regel die dich dann an das eigentliche Trauma erinnern - und deinen jetzigen körperlichen Beschwerden, halte ich für sehr wahrscheinlich.

Mir hat meine Nachsorgehebamme damals die KS-Narbe nach traditioneller chinesicher Heilkunde "entstört". Es war eine Art Akupressur rund um die Narbe, damit die "Lebensenergie wieder fließen kann". Dann hat sie die Geburt nochmal mit mir durchlebt: Wir saßen auf dem Boden, sie hinter mir, sie hielt mich und ich sollte im Geiste die Stunden der Wehen durch gehen und die Gefühle raus lassen... das war sehr emotional, es flossen viele Tränen. Der Sager "sie hat halt nicht mehr mitgemacht" von der Hebamme im Spital hat sie aufs schärfste veruteilt und mich damals paralell zu meiner Therapie ein halbes Jahr lang begleitet. Das hat mir sehr viel im gebracht, vor allem im Selbstwertgefühl als Frau eben NICHT versagt zu haben. Und wenn ich dein Geburtserlebniss nun höre und was daraus entstehen kann, dann leuchtet mir eben nicht ein, dass immer gesagt wird "eine natürliche Geburt ist sooooooooooo wichtig" - das kann wohl nicht immer ganz stimmen, meine ich. Ich wollte von Anfang an einen Wunschkaiserschnitt, ließ mich aber überreden. Meine Nachsorgehebamme (die naturgemäß für eine natürliche Geburt ist) meinte aber dann zu mir, dass man wohl anfangen sollte nicht immer alles so zu pauschalieren und man viel mehr auf die Gefühle und Empfindungen der Frau eingehen sollte. Und sie sagte, dass es wohl doch so ist, dass für machen Frauen ein Wunschkaiserschnitt die bessere Variante ist. :idea: :idea: :idea: Ich denke hier hat nicht ihr Beruf aus ihr gesprochen, sondern der gesunde Menschenverstand.

Sorry Scara, ich schweif schon wieder vom Thema ab, aber du merkst, dass auch bei mir rund um die Geburt viele Emotionen frei werden - auch heute noch.

Wäre das evlt. ein Thema für deine Therapie? Ich muss sagen, ich brauchte dazu wirklich diese Hebamme aus einer Hebammenpraxis - ein Goldgriff und vielleicht auch reiner Zufall. Aber ansonsten wäre ein Trauma sicher in der Therapie gut aufgehoben. Denn ich glaube, solange die Seele nicht heil ist, kann dir kein Mittelchen, Pülverchen oder sonstiges der Welt deine Regelschmerzen ganz nehmen.

Wie lautet dein Satz in der Signatur: "Da wo´s weh tut ist der Weg" und wo tuts weh außer im Bauch???? Genau - in deiner Seele.... :idea: Heilung beginnt im Inneren ... um zum Abschluß noch mal sehr esoterisch zu werden... :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
kadisha

Beitrag von kadisha »

Hallo Marika und Scara!

Nur mal so nebenbei, auch ich hatte "umsonst" extreme Wehen und einen
Wehentropf und letztendlich wurde es nach tagelangen Kampf (Donnerstag
fingen die Wehen an, und Sonntag Morgen bekamm ich einen Wehentropf, und Sonntag gegen 17:30 kam mein kleiner) ein ´KS..

Sind hier denn noch mehr, die auch so eine Geburt hatten?

LG
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Huhu meine Mäuse :wink:

jaaaaaaaaaa, hier sind viele Frauen, die eine schlimme Geburt hatten bzw. eine sehr traumatische und es ist mir schon aufgefallen, dass darunter nicht nur KS-Mamas sind.
Marika, du hast vollkommen Recht!!!! Ich habe ein grosses Trauma von der Geburt und mittlerweile sind sich eigentlich auch meine Thera und der Arzt sehr einig, dass die generalisierte Angststörung daher resultiert.
Deswegen steht das Thema auch dick und fett auf meiner "Baustellenliste", die ich beim letzten Mal mit meiner Thera geschrieben habe. Schön auf nem riesigen Flipchart...mit jeder Sitzung wollen wir nun eine Baustelle analysieren und bearbeiten..wobei mir klar ist, dass man diese Geburt nicht innerhalb 50 Min. "wegbearbeiten" kann.

Ja, der Spruch in meiner Signatur stammt von Nic und hat was sehr sehr Wahres und Eindrückliches auf mich.

Lg
scara
Lotesse

Beitrag von Lotesse »

@kadisha: Wenn ich bloss mal Wehen gehabt hätte...

Ich hab mich nach der Geburt als Totalversagerin gefühlt, weil ich selbst mit Wehentropf nicht eine einzige Wehe gehabt habe. Man hat versucht, einzuleiten, aber mein Körper hat nicht mitgespielt. Gott sei Dank, kann ich jetzt nur sagen, auch wenn mir das am Anfang nach der Geburt schwer zugesetzt hat. Wäre unsere Kleine auf natürlichem Weg geboren, wäre sie wahrscheinlich gestorben. Aber schlimm ist das für mich irgendwie immer noch ein bisschen, weil ich Angst habe, dass mein Körper wieder nicht mitmacht und ich wieder einen KS brauche. Naja, das ist ein anderes Thema und wird sich dann einfach zeigen. Aber dass der Körper nicht mitspielt, das habe ich wirklich wunderbar erleben können. :cry:

Zum anderen Thema: Mein Mann will eigentlich bloss 2 Kinder, und weil ich gerne 3 hätte, habe ich ihm gesagt, er muss Schnipp-schnipp machen, wenn er wirklich kein Kind mehr will. Nun liegt's an ihm. Ich nehme die Pille seit 15 Jahren nicht mehr, weil ich sie psychisch nie gut vertragen habe. Dann hatte ich 'ne Hormonspirale liegen, da habe ich aber auch nicht mehr so unbedingt die Lust drauf. Und Kondome und Zählen hat ja super geklappt bei uns :oops:
Menstruationsbeschwerden halten sich bei mir in Grenzen, obwohl ich vor allem die ersten 2 Tage alles andere als genieße. Dieses elendige Bluten geht mir auf den Zeiger, aber nicht so schlimm, dass sich dann alles verkrampft. Aber es gehört nun mal dazu. Der einzige, der mit den Hormonschwankungen nicht zurecht kommt, ist mein Mann :roll: Typisch Mann halt...

Lg,
Lotesse
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