meine Ehe ist am Ende

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Gänseblümchen

meine Ehe ist am Ende

Beitrag von Gänseblümchen »

hallo ihr lieben, nachdem ich mich vorgestellt und schon einige antworten bekommen habe, möchte ich hier noch etwas mehr erzählen und fragen ob es euch vielleicht ähnlich geht oder so etwas kennt.
ich habe ja 3 kinder, aber meine ersten beiden mädchen sind von einem anderen mann, den ich vor 3 jahren verlassen habe.wir haben keinen kontakt, er interessiert sich nicht für die kinder.mein mann und ich haben vor 4 monaten eine kleine tochter bekommen.wie man sieht, kennen wir uns noch nicht so lange, sondern knapp 3 jahre.am anfang habe ich ihm erzählt, dass es mir oft schlecht geht und ich echt anstrengend sein kann, da ich diesmal alles anders machen und gleich die karten auf den tisch packen wollte.er war zuversichtlich, klar.ich war von anfang an sehr eifersüchtig, musste mich echt zusammen reißen, er hat immer alles mitgemacht und war lieb zu mir.nun ist es seit der ss so, dass er sich stark verändert hat, sich nicht mehr wirklich kümmert um mich, sprich wenn ich weine, am boden liege, ignoriert er mich und geht an mir vorbei.er sagt er kann einfach nicht mehr und ich weine ja sowieso jeden tag, man gewöhnt sich dran.das ist echt hart.

ich liebe ihn über alles und meine krankheit hat alles so kaputt gemacht, ich werde auch hysterisch wenn ich denke es geht nicht mehr, oder wenn er rausgehen will um dem streit zu entkommen, dann stelle ich mich vor die tür, und hindere ihn am rausgehen.

ich verstehe, dass er auch nicht mehr kann.aber ich will doch was machen, ich werde jetzt ADs nehmen und einen therapieplatz suchen.
mann jeden tag hat er schlechte laune und ich denke, ok er will echt nicht mehr, ist abweisend und abwesend.dann kommt in mir alles wider hoch und ich muss schon wieder weinen , was dann alles noch schlimmer macht.es ist so ein teufelskreis.ich komme da nicht raus.ich will um jeden preis meine ehe retten und meine familie soll wieder glücklich sein, meine kinder sollen mich nicht mehr weinen sehen... :cry: wie sind eure männer? helfen sie euch? versuchen sie, zu verstehen? einen schönen sonntag an alle!
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

ich habe Dir ja bereits auf Deinen anderen thread ein bisserl was zu dem Thema geschrieben.

Sicher ist es auch für unsere Männer nicht leicht, mit der Krankheit umzugehen. Keiner, der das nicht hautnah erleben musste, kann sich da rein versetzen. Muss er auch gar nicht, denn dafür gibt es ja Therapeuten.

Das heisst jetzt nicht, dass er gemein zu Dir sein sollte. Aber klar ist auch, dass er nicht weiss, wie er Dir helfen soll. Dafür hat er ja nächste Woche Gelegenheit, sich von einem Fachmann vieles erklären zu lassen.

Du bist verzweifelt und traust Dir selbst wenig zu. Da kommt es dann zwangsläufig zu solchen Szenen, die für Euch beide schrecklich sind.
Wenn Du erst etwas stabiler bist, wird sicher auch Deine Eifersucht weniger ;)

Mein Mann hat mir viel geholfen, aber abnehmen konnte er mir die Arbeit an mir selbst nicht. Wichtig ist, dass Du nicht das Gefühl bekommst, Du seiest schuld an der Krankheit oder weniger wert. Nicht einfach, wenn man mittendrin hängt.

Du schaffst das, weil Du Dir ja jetzt Hilfe holst.

LG
Lotte
Gänseblümchen

Beitrag von Gänseblümchen »

danke, für deine liebe antwort :D
susuri

Beitrag von susuri »

hallo patricia,

puh, einiges was du geschrieben hast, kenne ich von uns... solche dinge wie in die tür stellen, damit der andere nicht gehen kann, hätten von mir sein können, kann sein, dass ich es auch mal gebracht habe. bei mir ist es dann einfach nur ein hilfeschrei, bitte bitte lass mich nicht allein, mekn mann lässt mich dann aber auch oft stehen und/oder schmeisst mir dinge an den kopf wie " du spinnst ja" u.ä. ich bin ihm nicht böse, ich weiss ja, dass es echt oft unerträglich ist bei uns, er wünscht sich auch einfach nur ein harmonisches leben,was ich ihm aber nicht bieten kann und das macht mich gleichzeitig wütend und traurig. genau wie du sagst, hat die krankheit mein leben zerstört und ist gerade dabei sein und unser leben zu zerstören!
es ist echt so ein albtraum - sorry, wenn ich keine große holfe bin, sollst nur wissen, es geht noch anderen so...
ich hoffe und wünsvhe dir aber, dass du dass mit einem guten arzt/therapeuten und ad wieder hinkriegst, zu einem lebenswerten leben!!

liebe grüße
lotte

Beitrag von lotte »

@ susuri: wenn es aufgrund Deiner Krankheit nicht möglich ist, ein harmonisches Leben zu führen, muss das Dein Mann auch ein Stück weit verstehen. Es geht eben bei Dir gerade nicht, aber nicht weil Du nicht willst, sondern nicht anders kannst. Das ist die Realität, und da bringt es nix, sich was zu wünschen, was momentan nicht machbar ist.

Du setzt Dich damit nur unter Druck, gut funktionieren zu müssen.
Auch mit dem Satz, dass die Krankheit Euer Leben zerstört. Das mag Dir jetzt so vorkommen, aber wenn Du die Krankheit hinter Dir und Dinge aufgearbeitet hast, wird es besser, versprochen!

Nicht zusehen, wie es weiter runter geht, sondern Richtung oben anstreben.

LG
Lotte
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo Patricia
puh, was du schreibst kommt mir sehr bekannt vor und es schaudert mich, wenn ich an diese Zeit bei mir zurück denke, denn auch meine Ehe stand durch die Krankheit vor dem Aus - DACHTE ich jedenfalls :roll:

Solche Szenen wie du sie beschreibst, waren auch bei uns an der Tagesordnung und sehr schmerzhaft für alle Parteien, ich erinnere mich.
Sie drücken aber auch sehr viel Verzweiflung aus. Ich glaube nicht, dass es deinem Mann EGAL ist, wenn du weinst und er deswegen einfach vorbei latscht. Meiner hat das irgendwann auch gemacht, aber das war pure Hilflosigkeit und er konnte es auch nicht mehr ertragen mich so zu sehen. Teilweise hat er auch gedacht, er könnte mich nicht mehr glücklich machen. Aber das war zu der Zeit, als er noch nichts über diese Krankheit wusste.
Er hat danach mit 2 meiner ärzte gesprochen und so langsam verstanden, was eigentlich los ist. Das ich wirklich nichts dafür kann, was mit mir passiert usw.
Vorher hatte er nicht daran geglaubt, dass psychische Krankheiten sowas mit einem machen können.

Und es kam wirklich eine 360° Drehung...er brachte mehr Verständnis auf, ich kriegte den Hintern hoch und begann mit AD und Therapie..und heute sind wir so glücklich wie wir es auch vor der PPD waren.

Es gilt jetzt daran zu arbeiten, dass er deine Krankheit besser verstehen kann. Er sollte dringend mit zu deinem Psychologen kommen und sich das alles mal erklären lassen.

Kopf hoch. Das wird schon wieder, Süsse. Ist eine besch... Zeit gerade. Nicht aufgeben.

deine scara
susuri

Beitrag von susuri »

hallo lotte,

ich weiss es ja... eigentlich....aber im leben aus diesen mustern auszubrechen ist so schwieirg. wenn es nicht "mein fall" wäre, würde ich wahrscheinlich anderen auch gleiches oder ähnliches sagen.
aber für einen selber gelten leider andere maßstäbe, zumindest bei mir!

hab morgen noch mal einen termin beim neurologen, hoffe darauf.... irgendwas muss sich tun!

danke dir nochmals :P

vlg, susuri
lotte

Beitrag von lotte »

Hey susuri,

ich habe nicht gesagt, dass es einfach ist ;) Ganz im Gegenteil. Aber es lohnt sich, vor allem für Dich selbst.

Ich habe auch lange gebraucht, bis ich an einem Punkt war, da musste einfach was passieren. Und dann ging es auch langsam bergauf ;)

Sag mal Bescheid, was raus kam beim Termin, ja?

LG
Lotte
Gänseblümchen

Beitrag von Gänseblümchen »

huch gerade erst eure antworten entdeckt, hatte keine mail mehr bekommen!?
naja...vorhin nochmal mit meinem mann gesprochen, er glaubt mir tatsächlich nichtmal dass ich eine krankheit habe, dass ich mir das nur ausdenke, um mein verhalten zu rechtfertigen :? mann, das ist echt traurig.dann habe ich ihm gesagt morgen wird er ja dann eines besseren belehrt aber er hat nur die augen verdreht.
ich denke, er will echt nicht mehr...
lotte

Beitrag von lotte »

Solange er noch mitkommen möchte, ist doch alles im grünen Bereich ;)
Dann hat er halt mal die Augen verdreht, das heisst nicht, dass alles aus ist.

Melde Dich später mal, ja?

Good luck.
LG
Lotte
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Ach Patricia
das tut mir leid. Ich kann verstehen, wie dich das kränkt, das er so kalt ist und dir nicht glaubt. Mein Mann war zu Anfang auch so, aber wir haben die Kurve gekriegt. Was nicht zuletzt daran lag, dass wir uns immer noch sehr sehr geliebt haben und uns gegenseitig nicht verlieren wollten.
Hast du ihn mal gefragt, ob und wie er noch Gefühle für dich hat? Ich weiss, du möchtest ihn nicht verlieren und es wäre wirklich traurig, wenn eure Ehe an dieser besch... Krankheit scheitern müsste. . aber kann es vielleicht sein, dass er auch abgesehen von der PPD eure Beziehung nicht mehr möchte? Wie war eure Ehe vor der Geburt eures Kindes?
Du hast ja schon länger mit der Krankheit zu kämpfen, aber es gab doch sicher auch Phasen, in denen es dir besser ging als jetzt oder?
Ich werde fast wütend, wenn ich lese, wie abweisend er zu dir ist :evil: ich verstehe seine Hilflosigkeit und auch das er genervt ist von der "sich anstellenden Frau", aber das kanns ja wohl auch nicht sein.

Toi Toi Toi für euren Termin,,,,
Gänseblümchen

Beitrag von Gänseblümchen »

ich habe ihn gefragt ob er mich noch liebt aber selbst dann reagiert er genervt.ich denke schon, wobei er immer sagt,wir können nicht zusammen sein, wg der kinder müssen wir uns trennen :shock: aber dann denke ich, mensch nun lasse ich mir helfen , gib mir doch eine chance, ja ja wieviel chancen soll ich dir noch geben? es isteinfach wie verhext.jetzt gehen wir erstmal los zum termin, die frau am tel hörte sich so dominant an, hoffe das war nicht die ärztin....danke für eure unterstützung!!! bis später :wink:
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Bin schon total gespannt was der Termin gebracht hat....
Gänseblümchen

Beitrag von Gänseblümchen »

so...gerade wieder da...war nicht so toll.die ärztin war irgendwie komisch, hat sich voll wenig zeit genommen, mir sofort was verschrieben, sertraline nun doch oderabstillen meinte sie!aber nur ne halbe tablette.sie war eher unfreundlich,hatte sogar ein gesicht gezogen, dass ich mein baby dabei hatte und dann auch noch meinen mann.das baby würde stören meinte sie!komisch...die kleine war total lieb, hat gar nicht gestört.naja, als ich ihr erklären wollte das mein mann mir nicht glaubt sagte sie nur, na ich kenne sie ja nicht, nur das was sie mir sagen also sie müssen erstmal die tabletten nehmen und für den rest ist der therapeut zuständig!ich war so can 15 min drin, das wars...... :?
lotte

Beitrag von lotte »

Oh Mist, da bist Du wohl an eine geraten, die sich schlecht bis gar nicht in Dich reinversetzen konnte. Und das mit dem Kommentar zum Baby war ja wohl voll daneben. Was konntest Du ihr denn jetzt erzählen und hat Dein Mann auch was gefragt?

Das stimmt schon, dass der Thera mit Dir intensivere Gespräche führt, aber für ein erstes Mal hätte sie sich schon mehr Zeit nehmen können. Arrg, da werde ich wütend bei so nem Verhalten.

Wegen dem Abstillen: da kenne ich mich zu wenig aus. Aber es gibt ja viele Medis, mit denen man weiter stillen kann. Da steht hier im Forum auch ganz viel drin.

Hhm, was hast Du jetzt vor? Nimmst Du das AD?

LG
Lotte
Antworten