Neu hier und auf der Suche nach Hilfe

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Julimama73

Neu hier und auf der Suche nach Hilfe

Beitrag von Julimama73 »

Hallo,

ich bin neu hier und werde dann auch mal meine Geschichte erzählen.

Zuallererst muß ich sagen, daß ich niemals Kinder wollte. Es war für mich nie ein Thema, nicht in meinem Lebensplan vorgesehen. Vielleicht lag es aber auch nur daran, daß ich so eine Riesenpanik vor einer Geburt hatte. Im Bekanntenkreis hatte ich nämlich bislang nur Horrorgeschichten gehört. 48 Std. Wehen, Zange, Saugglocke, Dammriss, Notkaiserschnitt. :shock: Für mich alles ein Grund, niemals ein Kind zu bekommen.

Ende 2010, ich war 36 Jahre alt, erfuhr ich dann, daß ich schwanger war. Ich nahm seit einer Weile die Pille und mein Gynäkologe sagte mir, daß ich wohl zu diesen Minimalprozent gehöre, die trotz Pille schwanger werden.
Ich war total geschockt und habe erst mal gar nicht gewusst, wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich war mit meinem Lebensgefährten doch auch erst ganz kurze Zeit zusammen.
Mein Freund hat sich aber sofort total gefreut und mir Mut gemacht. Er meinte, wir schaffen das!
Und nach und nach freundete ich mich mit dem Gedanken an, daß da ein kleiner Mensch in mir wächst. Zumindest redete ich mir das ein.
Heute glaube ich nämlich, daß ich innerlich nicht bereit dazu war.

Als unser Kleiner dann im Juli 2011 geboren wurde, waren alle (bis auf mich :cry: ) total glücklich. Die Geburt, es war ein geplanter Kaiserschnitt, verlief ohne größere Komplikationen, war aber für mich auch kein tolles Erlebnis. Ich hatte so schlimme Angst vorher, daß ich mich total verkrampft hab und so gezittert hab, daß man keinen Blutdruck messen konnte.
Im Krankenhaus auf der Wöchnerinnen-Station gingen die Probleme dann schon los. Ich konnte irgendwie keinen Bezug zu dem Kleinen finden. Ich fand ihn zwar süß, aber irgendwie hatte ich nicht diese besagte Mutterliebe, von der so häufig gesprochen wird. Er war mir irgendwie fremd, hätte auch ein Kind einer anderen sein können. Stillen klappte auch nicht. Ich braucht immer Hilfe beim anlegen und auch dann klappte es nur mit Mühe und Not und mit Stillhütchen. Ich war jedesmal fix und fertig nach dieser Prozedur. Ich habe dann auch noch im Krankenhaus abgestillt. Die Schwestern ermunterten mich, den Kleinen nachts bei mir im Zimmer zu behalten, aber ich hatte tierische Panik davor, weil ich mich nicht richtig bewegen konnte, und auch nicht wußte, was ich mit ihm anstellen soll, wenn er weint.

Zu Hause wurde es auch nicht besser. Ich kam überhaupt nicht mit dem Kind klar, zog mich zurück und weinte nur noch. Ich fühlte mich nur noch leer.
Mein Lebensgefährte brachte mich dann schließlich in die psychiatrische Notfallambulanz. Die Ärztin dort diagnostizierte bei mir einen ganz normalen Babyblues und meinte, ich müsse einfach mal wieder ein paar Nächte durchschlafen. Sie verordnete mir dann ein paar Schlaftabletten und damit war der Fall erledigt.
Ich nahm die Schlaftabletten eine Woche jede Nacht und es wurde auch wirklich etwas besser. Meine Hebamme fand auch, daß ich viel besser (und auch sicherer) mit unserem Kleinen umgehe.

Mittlerweile ist unser kleiner Schatz 9 Monate alt und es geht mir wieder schlechter. Ich liebe ihn wirklich total! :!: Aber ich bin einfach ständig überfordert. Wenn er lieb ist und ruhig, dann ist alles in Ordnung. Dann komme ich klar. Aber sobald er anfängt zu brüllen (und das kommt häufig vor), dann reagiere ich teilweise panisch. Schon nach kurzer Zeit bin ich total aufgelöst. Ich hab den Kleinen schon so oft angeschrien (was sonst eigentlich überhaupt nicht meine Art ist) und hab im aufgelösten Zustand sogar schon mal zu meinem Freund gesagt, daß es besser wäre, wenn der Kleine nicht mehr da wäre. Hinterher hab ich mich sooooooooo geschämt und geheult. Ich heule in letzter Zeit eigentlich ständig.
Manchmal kann ich noch nicht mal sagen warum. :?:
Ich fühle mich oft wie eingesperrt, will aber andererseits auch nicht rausgehen. Mit dem Kleinen rauszugehen, z.B. einkaufen, ist für mich auch heute noch ein absoluter Horror. Ich hab richtig Angst davor, weil ich nicht weiß, was ich tun soll, wenn er anfängt zu schreien.
Ich bewundere jede andere Mutter, die scheinbar locker, mit einem, oder sogar mehreren Kindern, und einem vollbepackten Einkaufswagen durch die Gänge schlendert. Und ich??? Ich bin unfähig!! :cry: Ich krieg einfach nix geregelt.
Auch im Haushalt bleibt alles liegen. Wenn der Kleine wach ist, komme ich noch nicht mal zum duschen. Anfangs hab ich es kaum aufs Klo geschafft.
Zudem habe ich ständig Kopfschmerzen, schlafe total schlecht und nehme immer mehr zu, weil ich eine Frustfresserin bin. :(

Mit meinem Lebensgefährten läuft es momentan auch schlecht. Der kann einfach nicht verstehen, warum ich so reagiere. Er meint, daß ich doch den ganzen Tag Zeit habe und der Kleine zwischendurch auch mal schläft. Da hätte ich doch Zeit mich auszuruhen. Er würde ja den ganzen Tag arbeiten gehen. Blablabla. Ich kann es nicht mehr hören.
Er ist selber wegen Depressionen in Behandlung und wirft mir mein Verhalten vor. Das ist doch paradox.
Ich habe mich bislang noch nicht überwunden zum Arzt zu gehen. Irgendwie sträube ich mich dagegen, über meine Probleme mit jemand Fremdem zu reden. Daß ich jetzt hier meine Geschichte aufschreibe ist ja vielleicht ein guter Anfang.
Und vielleicht hat ja auch jemand ein paar Tipps für mich.
Ich bin wirklich mitterweile total am Ende. :cry:

LG Nicole
Julimama73

Beitrag von Julimama73 »

Schade, ist wohl niemand hier, der mir Ratschläge geben kann. :(
Anke
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Wohnort: Ostfildern

Beitrag von Anke »

Hallo Nicole,

erstmal herzlich willkommen hier bei uns und danke für Deine Vorstellung.

Leider habe ich gerade nicht so viel Zeit, wollte Dir aber nahe legen, Dir einen Termin beim (Haus-)Arzt zu holen, um ihm mal Deine Situation zu schildern.
Du bist keine schlechte Mutter, sondern krank. Sicher kann das nur ein Mediziner feststellen. Vielleicht schaust Du mal auf unsere Fachleuteliste - evtl. ist jemand bei Dir in der Nähe?
Mit fachmännischer Hilfe geht die schlimme Zeit wesentlich besser und schneller vorbei. Lass Dir helfen - wir unterstützen Dich auch gerne. Sicher wird auch noch jemand anderes hier antworten.

Alles Gute!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Käsehäppchen

Beitrag von Käsehäppchen »

Hallo Nicole,

ich kann verstehen, wie du dich fühlst, auch wenn ich dir sagen muss, dass ich es nicht so schlimm hatte wie du!

Hast du mal überlegt, dir beim Jugendamt Hilfe zu holen? Du brauchst keine Angst haben, dass sie dir das Kind weg nehmen, im Gegenteil! Ich hatte damals eine Ansprechperson, die 24 Stunden für mich erreichbar war, weil ich Angst hatte, allein zu sein und niemanden zu haben, wenn was ist.

Dass du dein Kind anschreist mag für viele Mütter unverständlich sein, aber auch hier kann ich dir sagen, dass du nicht alleine bist, wenn mein Sohn geweint hat und nicht zur Ruhe kam, dann sagte ich Sachen wie "Du bist genauso scheiße wie dein Vater" oder "wegen dir kann ich nicht mehr machen was ich will" und so Sachen.

Hast du überlegt eine Verhaltenstherapie zu machen? Ich kann dir nicht wirklich helfen, tut mir leid :(

Kleiner Zusatz: Ich habe ohne Kind immer alles auf einmal geregelt, war multitaskingfähig, seit meinem Sohn klappt nix mehr, weil ich lustlos bin und mir das zu blöd ist, mit einem Kleinkind einkaufen zu gehen. Lukas brüllt rum wenn er seinen Willen nicht bekommt und daher gehe ich einkaufen, wenn mein Freund hier ist und ich meine Ruhe habe ... du bist definitiv keine schlechte Mutter.

LG
Jasmin
nic

Beitrag von nic »

Hey Julimom...

Asche auf unser Haupt, ich habe Dich irgendwie überlesen, normalerweise begrüße ich hier jeden Neuankömmling und ich verstehe auch gar nicht, warum das nochniemand anderes getan hat.

Also erstmal HERZLICH WILLKOMMEN bei uns!

Das was Du da beschreibst ist für uns alle hier TOTAL NORMAL. Also so völligstens.

Das hat auch mit einem Babyblues überhaupt nichts zu tun und geht über ein Burnout hinaus, bzw. es ist echt diffiziler.

Zögere nicht mehr einen Arzt aufzusuchen, es wird nur noch unerträglicher - und wenn jetzt schon Eure Beziehung darunter leidet ist es doch MÄH.

Schön ist es zu lesen, dass Du Deinen Kleinen mittlerweile richtig ins Herz geschlossen hast, das ist auch das allerwichtigste, das ist der rote Faden zur Heilung: DIE LIEBE

Dieser Kleine Racker hat Dich als seine Mama ausgesucht und er wollte zu Dir auf diese Welt, dass Du andere Pläne hast... das Universum sorgt dafür, dass wir bekommen, was wir brauchen, nicht was wir wollen.
oder wie es die Stones so schön sangen:" You can't always get what you want; but you'll get what you need"
Wahrscheinlich ist es schon jetzt soweit, aber bestimmt kommt irgendwann der ganz bewusste Moment, wo Du so eine tiefe Liebe empfindest und einfach so DANKBAR für dieses Kind sein wirst.

Dieses Gefühl des Gefangenseins kann ich super gut nachvollziehen. Meine Große war 17, der Mittlere absolut pflegeleicht kurz vorm Kiga und ich wollte mich endlich meiner Selbstständigkeit widmen (bin Kunsthandwerkerin) und plötzlich kündigte sich das Murkelchen an.

Ich habe oft gesagt: Ich fühle mich hier wie im Knast!!! Den lieben langen Tag bölkt einer nach mir, ich kann nicht mal in Ruhe nen Kaffee trinken, wenn endlcih alle schlafen bin ich total im Arsch!

Du und Dein Mann, ihr müsst neu zusammenfinden, es ist nicht so, dass einfach jemand dazugekommen ist. Ihr seid jetzt eine Familie, Eltern, da schreibt sich das Leben ganz neu.

Du hast sicher Versagensängste Deinem Babe gegenüber, fühlst Dich als "Heimchen" abgeschoben und vermisst Dein altes Dasein, als Du noch "frei" warst.
Dein Mann ist jetzt in die Versorgerrolle gerutscht und hat Angst darin zu versagen, das ist ein wahnsinniger Druck.

Gegen Druck hilft nur Ausgleich. Für Euch beide. Ihr müsst ZUSAMMEN schauen, wo ihr Euch entlasten könnt. Gebt Euch gegenseitig "Ausgang" und gönnt dem anderen das auch, so von Herzen, der kommt ganz anders zurück, fühlt sich gesehen und kann auch wieder was geben.
Und sucht Euch nen guten Babysitter, damit ihr auch mal wieder als "Paar" und nicht nur als Eltern unterwegs seid.

Ganz wichtig ist, dass Dein Mann anerkennt, dass Du krank bist. Denn das bist Du Süße. Das ist kein Jammern und kein Faul sein, das sind die Anfänge einer postpartalen Erkrankung und Du solltest echt handeln, damit ihr Euch und das Leben bald wieder genießen könnt.

Lass Deinen Männe doch hier mal querlesen, vielleicht verstehet er Dich dann ein bisschen besser, hm?

Fühl Dich gedrückt und bedacht

alles Liebe

N!c
Julimama73

Beitrag von Julimama73 »

Hallo Ihr Lieben,

es tut wirklich gut, wenn da mal jemand ist, der einen versteht. Ich hab in letzter Zeit so oft gedacht, daß ich irgendwie ganz alleine bin und niemand meine seelische Verfassung nachvollziehen kann.
Ihr seid echt so lieb und vielleicht schaffe ich es ja auch bald, meine Angst zu überwinden und zum Doc zu gehen.

Mit meinem Lebensgefährten ist es momentan echt schlimm. Er macht mir immer wieder Vorwürfe, daß ich nicht zum Arzt gehe und mir Hilfe hole. Dabei hat er selber total lange gebraucht, bis er zum Doc gegangen ist und seine Depression hat behandeln lassen. Da kann ich ihn noch weniger verstehen. Immerhin weiß er, daß es enorme Überwindung kostet und Zeit braucht.
Zudem wirft er mir vor, daß ich total egoistisch wäre und nichts in unsere Familie investiere. Finanziell sieht es bei uns aktuell nicht gerade rosig aus. Es kam total viel auf einmal: Umzug, Stadtwerke-Nachzahlung, beide Autos kaputt und seiner ist nicht durch den TüV gekommen. Zudem zahlt er noch Unterhalt an einen Sohn aus 1. Ehe. Und ich bekomme ja nun auch nur noch Elterngeld und Kindergeld.
Von meinem Geld zahle ich sogar einen kleinen Betrag zur Miete dazu und kaufe ein. Und Ihr wisst ja alle nur zu gut was Windeln, Babynahrung etc. kosten, nicht wahr? :shock:
Er will sein Auto jetzt reparieren lassen und den Kombi (der schon uralt ist) dann verkloppen. Viel bekommen wird er dafür nicht mehr. Jetzt verlangt er aber von mir, daß ich meinen Wagen (einen Smart) auch noch verkaufe, damit wir uns dann einen neuen 4-Sitzer zulegen können. An sich ja auch in Ordnung. Ich weiß aber genau, daß ich dann noch eingesperrter bin, weil er dann oft mit seinem anderen Sohn unterwegs ist (er fährt in jedes WE zum Fussball und will mit ihm auch in den Urlaub fahren) und ich dann zu Hause festsitze.
Und davor hab ich so eine Angst!!!!! Momentan kann ich wenigstens noch mal zu meiner Mutter fahren. Wenn ich den Lütten dann erst in den Bus hieven muß, dann geh ich bestimmt gar nicht mehr vor die Tür.
Bin ich da echt egoistisch, wie mir mein Freund vorwirft? Ich will ihm doch nix Böses! Ich hab einfach nur Angst vor Isolation.

LG Nicole
nic

Beitrag von nic »

Hast Du ihm das mit der Isolationsangst denn so direkt mal gesagt?
Julimama73

Beitrag von Julimama73 »

Ja, hab ich ihm gesagt. Er hat darauf nur geantwortet, daß ich ja mit Bus und Bahn fahren könnte. Andere Mütter würden das ja auch hinbekommen.
Daß ich aber Angst davor habe (ich geh mit dem Kleinen ja noch nicht mal einkaufen) weil es mir psychisch nicht gut geht, das sieht er nicht, oder es ist ihm scheißegal. :(
Zudem wohnen wir im 1. Stock (total steile Treppe) und ich bin nur 1,50 m groß. Da ist es nicht gerade einfach ein knapp 10 kg schweres Kind + Kinderwagen + Taschen nach unten zu bekommen.
Momentan lass ich den Buggy schon im Auto, damit ich einigermaßen klar komme. Aber wenn das Auto nicht mehr da ist, dann geht das ja auch nicht mehr. Und im Treppenhaus dürfen wir den Kinderwagen nicht stehen lassen. Da gab es schon tierischen Ärger mit ner bekloppten Nachbarin die sich beschwert hat. Und der Vermieter hat es jetzt untersagt. Schweinerei so was! Kinderfeindlich hoch zehn! :x
nic

Beitrag von nic »

Hm...

also vielleicht ist Dein Männe hilflos und sauer, weil Du eben noch nicht beim Doc warst.

Dass das bei ihm so lange gedauert hat ist ja jetzt auch keine Ausrede für Dich oder?

Ich kann mir vorstellen, dass er ganz anders reagiert, wenn Du das dann auch "bescheinigt" hast, dass Du krank bist.

Hast Du schon einen Termin gemacht?

Grüßechen

N!c
Käsehäppchen

Beitrag von Käsehäppchen »

Huhu,

also erstmal zum Thema Kinderwagen im Hausflur: Der Vermieter ist verpflichtet, dir einen Platz zur Verfügung zu stellen. Auf Grund deiner Größe und dem Gewicht des Kindes etc. ist es nicht zumutbar, dass du den Kinderwagen hoch schleppst. Da hatte ich einen großen Rechtssreit mit meinem Vermieter und ich habe gewonnen, obwohl mein Kinderwagen direkt unter einem Feuerlöscher stand und somit ja eigentlich etwas wichtiges zugeparkt hat. Also, ich würde es da auf Streit mit deinem Nachbarn ankommen lassen, denn Nachbarn haben da nix zu meckern ... ;)

Zu dem Rest:
Das mit dem Auto kann ich voll verstehen! Ich selber habe keinen Führerschein, bin früher auch oft mit bUs & Bahn gefahren. Seit meiner Angsstörung ist das eine Qual, aber dennoch machbar! Nun bin ich in eine Kleinstadt gezogen, hier bin ich auf ein Auto angewiesen, aber Führerschein & Auto sind nicht drin! Ein Auto macht mobiler, falls mal was ist und ich würde das Auto an deiner Stelle nicht verkaufen!

Was ist denn, wenn du einen 400,00€-Job annimst? Kannst du arbeiten? Oder geht es dir so schlecht? Bei mir ist es so, dass ich die 4 Stunden 3x die Woche auf der Arbeit richtig geniessen kann, es bringt mich raus aus dem ganzen Alltag. Du kämst mal raus und ihr hättet mehr Geld. Oder such dir etwas, wo du von zu Hause aus arbeiten kannst. Wir haben das auch so gemacht, mein Freund arbeitet Vollzeit und ich gehe vormittags auf 400,00€-Basis arbeiten.

Habt ihr mal an eine Paartherapie gedacht? Oder fragt mal beim Jugendamt nach dem Eltern-Beratungsdienst, die können euch auch helfen!

LG
Julimama73

Beitrag von Julimama73 »

@Nic: Nein, ich hab noch keinen Termin gemacht. :oops: Ich weiß ja selber, daß es nur noch schlimmer wird, wenn ich es immer wieder vor mir her schiebe. Aber ich stell es mir einfach nur furchtbar vor, von Angesicht zu Angesicht jemand Fremdem mein ganzes Seelenleben zu offenbaren.
Hier im Forum, so anonym, ist das dann doch etwas anderes.

@Käsehäppchen: Der Vermieter hat uns einen Platz für den Kinderwagen zur Verfügung gestellt. Im Keller in einem total versifften, alten leeren Kellerloch. Da müsste ich dann allerdings im Haus ne steile Kellertreppe rauf oder die Außentreppe zum Hof rauf. Alles irgendwie Jacke wie Hose. :x Der lässt sich auf gar nix mehr ein. Er hatte uns auch erst gestattet einen Schrank in den Hausflur zu stellen. Als wir dann den Ärger mit dem KiWa hatten, wollte er davon auf einmal auch nix mehr wissen. :evil: Aber wir sind erst im Februar eingezogen und da will man das Mietverhältnis ja nicht gleich mit Ärger beginnen.
Ich habe 3 Jahre Elternzeit beantragt, möchte aber nächstes Jahr wieder bei meiner alten Arbeitsstelle anfangen. Sie haben mir auch schon signalisiert, daß es ganz gut ausschaut mit Teilzeit, wenn ich früh genug anfrage. Dann haben sie ja noch Zeit um sich Gedanken zu machen, wo sie mich unterbringen können.
Ich hatte meinem Freund auch schon mal vorgeschlagen momentan nebenbei auf 400€-Basis zu jobben. Das fand er dann aber merkwürdigerweise auch wieder nicht in Ordnung. :?:
nic

Beitrag von nic »

So, Du Süße...

jetzt hock ich Dich mal auf den Pott, ja?

Es wird sich sicher nichts ändern, wenn Du nicht aktiv etwas unternimmst!
Und was heißt wildfremd? Das ist der Job von dem Menschen, dem ist nix peinlich, der macht das jeden Tag.

Wenn Du Zahnschmerzen hast gehste ja auch zum Zahnarzt und wenn Dein Bein gebrochen ist, dann läßt Du es Dir eingipsen.

Wenn Du an einer PPD leidest bist Du ganz einfach krank und so wie die familiäre Situation gerade ist, ist es doch belastend für Euch, nicht wahr?

Ich glaube schon, dass auch Dein Mann zu mehr Zugeständnissen bereit wäre, wenn er den Eindruck hätte, dass Du etwas tust um aus diesem "Loch" herauszukommen.

Hörer in die Hand und anrufen - ist gar nicht so schwer. Und Du wirst sehen, es ist total erleichternd, wenn Dir jemand vom Fach gegenüber sitzt und Dir sagt, dass Du nicht faul, nicht verrückt, nicht schlecht bist, sondern einfach nur KRANK.

Und dann ist da auch noch der Umstand, dass Du für einen Therapieplatz sehr lange warten musst. Bedenke das mit.

Ich gehe total gerne zur Therapie. Das ist die Stunde in der Woche, die NUR mir gehört, wo nur ICH wichtig bin. Ich genieße das total und auch wenn es manchmal schmerzhaft ist, was man dort bespricht, bin ich total dankbar für die Einsichten und Erkenntnisse die ich dort bekomme, weil sie mich in meinem Leben und in meiner Heilung weiter vorwärts bringen.

Was ist denn peinlich?
In besonders unangenehmen Situationen mit Menschen die mir fremd sind, stell ich mir vor, dass sie mit Durchfall auf dem Klo sitzen und laut pupsen... dann fühl ich mich nicht mehr peinlich, denn da sehen wir bestimmt alle gleich aus :-)

Bitte ruf einen Arzt an, nimm Deine Symptome ernst und merke wie Du auch von außen ernst genommen wirst.
Erst musst Du für Dich austehen, dann erhebt sich auch der Rest der Welt... Versprochen!

Liebe Grüße

N!c

P.S.: Zieh am besten aus der Hütte aus!
Julimama73

Beitrag von Julimama73 »

Liebe Nic,

vielen Dank für Deine ehrlichen Worte.
Ich verspreche Dir, daß ich mir das zu Herzen nehmen werde.
Mein Freund ist demnächst erst mal 5 Wochen wegen seiner Depressionen zur Kur und in dieser Zeit werde ich es in Angriff nehmen und mit nem Arzt sprechen.
Dass ich so zögerlich bin, zieht sich übrigens schon durch mein ganzes bisheriges Leben. Ich war schon als Kind total gehemmt und hab vor allem Angst gehabt. Aber vielleicht kann mir der Psychiater/Psychologe ja dabei auch helfen.
Also gehe ich am besten zuerst zu meinem Hausarzt? Oder soll ich gleich einen Termin beim Psychiater machen? Mein Freund und einige Bekannte haben da wohl eine ganz tolle, die sehr nett sein soll.

Lieben Gruß
Nicole
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