muss mich mal wieder ausheulen...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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franzi85

muss mich mal wieder ausheulen...

Beitrag von franzi85 »

hallo leute :(

ich muss mir jetzt mal was von der seele reden sonst frisst mich das total auf.
bei mir geht z.z. alles drunter und trüber..
es gibt 2 probleme die mich total runter ziehen und nicht weiss wie ich damit fertig werde. zum einen ist da mein freund der sehr impulssiv ist und mich oft beleidigt anschreit usw. an manchen dingen bin ich auch selber schuld da ich echt viel vergesse oder lieber zu freunden oder eben mit meiner tochter was mache wie den haushalt also ich find es nicht so dreckig oder so aber est ist oft chaos.. ja und zum andern sind da meine eltern die sehr viele probleme haben arbeitslos mein vater ist jetzt im krankenhaus haben beide keinen führerschein. d.h wenn was ist muss ich fahren was für die beiden selbstverständlich ist. und es geht nun schon seit wochen so das wenn ich sie besuche das meine mutter nur weint vorwürfe macht... so wie: keiner versteht sie wie schlecht es ihnen geh und keiner ist da und das ganze leben ist so scheiss... ja und ich fühl mich dann gleich dazu verantwortlich ihnen zu helfen und steigere mich da total rein.. und es eben auch so ist das sie mich damals als ich 6 monate in der psychatrie war mein vater gar nicht zu besuch war und auch nicht angerufen hat und meine mutter war zweimal da.. und mich überfordert das alles so das ich mich heut fühle als ob ich einen rückfall habe. ich könnte wieder nur weinen was ich ja nicht tue aus angst... nun ja und jetzt ist die angst wieder da ich könnte durchdrehen weil es mich überfordert usw. was soll ich nur machen? ich will es immer allen recht machen und für alle da sein.. ich will keinen rückfall haben :( gott es tut mir leid das ich so viel schreibe und mich bei euch so ausheule aber ich habe dafür leider niemanden :oops:
Sonnenschein84

Beitrag von Sonnenschein84 »

Hallo Franzi,

du brauchst doch kein schlechtes Gewissen zu haben, für deinen Beitrag. So lang ist der doch gar nicht und dass du dich hier "aussheultst" empfindet sicher auch niemand so. Das Forum ist doch auch dafür da, um Trost und Hilfe zu bekommen und sich eben soche Sachen von der Seele zu schreiben.

Erst mal zu deinem Freund. Ich war ein bisschen erschrocken als ich das gelesen habe. Das ist wirklich gemein, wenn er dich beleidigt und anschreit, nur weil es ihm nicht aufgeräumt genug ist. Das ist eigentlich echt unmöglich. Auch wenn er impulsiv ist, sollte er sich da zusammenreißen, weil das für deine psychische Gesundheit echt kontraproduktiv ist, wenn dein Freund dich nicht unterstützt sondern sogar noch niedermacht.

Ganz ehrlich, ich finde es gut, dass du auch etwas für dich machst und Zeit mit deiner Tochter verbringst, anstatt nur den ganzen TAg zu putzen und aufzuräumen. Ich finde das auch wirklich legitim. Bei uns ist es auch nicht immer super aufgeräumt und da muss mein Freund dann auch manchmal mit leben.
Trotzdem ist es ja leider so, dass dein Freund das als Angriffsmöglichkeit nutzt und dich dann beschimpft und es dir dann schlecht geht.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir jeden Tag eine Liste machst, mit den Dingen, die du im Haushalt erledigen musst. Dann vergisst du so schnell nichts, kannst die gemachten Sachen abhaken und siehst am Ende des Tages, was du alles gemacht hast.

Ich kenn deinen Freund jetzt nicht und habe jetzt auch nicht so den Eindruck, als ob er sich an der Hausarbeit beteiligen würde. (Ich wäre froh, wenn ich mich irre: ;-)) Falls er aber doch mit anpacken würde, könntet ihr absprechen, welche Aufgaben er übernimmt. Gerade wenn es Sachen gibt, die ihm wichtiger sind oder eher auffallen, hilft es vielleicht, wenn ihr direkt sagt, dass er sich darum kümmern soll.

Falls der Haushalt doch an dir hängen bleibt, würde ich eben versuchen so einen Kompromiss zu suchen. Versuch, mehr Ordnung zu halten, so dass du deinem Freund nicht so viel Angriffsfläche bietest. Wenn er dich dann doch anschreit würde ich versuchen, dass so gut es geht nicht Ernst zu nehmen. Also zu versuchen, sich nicht zu sehr davon runter ziehen zu lassen.
Das ist bestimmt nicht so einfach, aber ich würde es wirklich probieren.

Zu deinen Eltern:
Klar möchte man seinen Eltern helfen, aber du musst in erster Linie an dich denken. Ich glaube das einzige, wie du deiner Mutter helfen kannst, ist ihr zu sagen, dass sie sich Hilfe holen soll. (Hausarzt, Psychiater, Freundin,...)

Du bist nicht verantwortlich dafür, dass es deinen Eltern gut geht, auch wenn das schwer zu verstehen ist. Es ist nicht deine Aufgabe. Zum einen kannst du das gar nicht leisten, weil deine Eltern für sich selbst verantwortlich sind. Zum andereren geht es dir dadurch nur selbst schlechter. Und da musst du wirklich auch aus Selbstschutz an dich und deine Gesundheit denken.

Ob du einen Rückfall hast, kann ich nicht beurteilen. Dass du einfach nur Weinen kannst, kann ich in der Situation verstehen und ich glaube, dass das ganz vielen Menschen manchmal so geht. Aber durchdrehen wirst du bestimmt nicht.
Hast du irgendwelche Möglichkeiten dich von deinen Eltern abzugrenzen, damit dich ihre Probleme nicht so sehr belasten?
Wie sieht es mit einer guten Freundin aus? Vielleicht kannst du mit der sprechen oder etwas mit ihr unternehmen um auf auf positivere Gedanken zu kommen.

Ich hoffe, meine Antwort war jetzt nicht zu lang und hat dir ein bisschen geholfen.

Ganz liebe Grüße
franzi85

Beitrag von franzi85 »

danke für deine antwort. also mein freund macht nix mit im haushalt da er sagt er geht die ganze woche arbeiten und den rest soll ich machen...
dann wegen der wohnung es liegt dann eben das spielzeug rum oder solche sachen da meine kleine 2 ist und ja noch nicht im zimmer spielt. also es stehen ja jetzt kein dreckiges geschirr und so rum. das mach ich ja alles wenn mein engel in der grippe ist. neija meine eltern hmm es ist unmöglich sich abzugrenzen da mich immer wieder das schlechte gewissen dann plagt wenn man sich mal 3 tage oder so nicht meldet wird gleich angerufen was los ist weil ich mich nicht melde... ach ist alles blöd würde am liebsten mit meiner kleinen ganz weit weg ziehen...
Sonnenschein84

Beitrag von Sonnenschein84 »

Hi,

ok, das mit dem herumliegenden Spielzeug kenne ich. Da ist mein Freund auch oft nicht so begeistert gewesen, wenn er abends von der Arbeit nach Hause kam und in mindestens zwei Räumen plus Flur das Spielzeug verteilt war.
Ich hab dann schon oft versucht es abends wegzuräumen, bevor er nach Hause kam, aber wenn unser Sohn noch wach war, hat er oft während ich an einer Ecke eingeräumt habe, an der nächsten ausgeräumt.
Mit der Zeit ist es aber besser geworden.

Vielleicht kannst du das wirklich schnell machen, wenn eure Tochter im Bett ist oder irgendwie kurz bevor dein Mann kommt. Meistens dauert das ja gar nicht so lange.

Kannst du mit deinem Freund darüber sprechen, dass es dich mitnimmt, wenn er dich so anmotzt in seiner impulsiven Art?

Hm, das mit deinen Eltern ist wirklich blöd. Und deine Eltern wissen auch nicht, dass es dich belastet, wenn sie dich mit ihren Problemen einlüllen?

Bist du denn noch in Therapie oder hat dir ein Therapeut geraten, wie du mit deinen Eltern umgehen kannst? Das ist ja sicher schon länger so.
franzi85

Beitrag von franzi85 »

ja na meine thera meinte ich solle den kontakt so gut wie abbrechen, aber das geht doch nicht`?!
ne ne mit ihm kann ich da gar nicht drüber reden da wird er ja noch wütender. zu meinen eltern kann ich das leider nicht sagen weil sie sonst mir nur vorwürfe machen auf die art eben; wir waren immer da für euch...
und sie haben ja nur noch mich ect es ist echt blöd... und ich habe dann eh immer dieses :Helfer-Syndrom; Ich schaffe es einfach nicht mal nur an mich zu denken :(
Sonnenschein84

Beitrag von Sonnenschein84 »

Hm, hab ich mir jetzt fast gedacht, dass man mit deinem Freund da eher nicht drüber sprechen kann. Wenn das auch nicht geht, wenn er sich gerade nicht aufregt, sondern eigentlich gut drauf ist, dann würde ich wirklich versuchen, sein Gemotze so wenig wie möglich an mich ran zu lassen und ihm eben wenig Angriffsfläche bieten.

Ganz ehrlich, ich finde schon, dass man unter gewissen Umständen den Kontakt zu den Eltern abbrechen kann. Klar, ist das ein schwieriger Schritt, aber ich denke es ist oft notwendit um selbst nicht psychisch krank zu werden.

Gerade bei psychischen Krankheiten ist es glaube ich oft so, dass das Verhältnis zu den Eltern auch eine große Rolle spielt bei der Entwicklung der eigenen Krankheit bzw. Gesundung.

Das Helfer-Syndrom kennen hier glaube ich ganz viele aus dem Forum. Ich kenn das von mir auch. Vielleicht kannst du aber lernen, mal mehr an dich zu denken. Es erwartet ja niemand von dir, dass du immer nur an dich denkst. Aber deine Eltern belasten deine Gesundheit wirklich sehr. Du willst doch auch für deine Tochter da sein können. Das geht doch auch besser, wenn du nicht so belastet bist durch die Probleme deiner Eltern.

Und ganz ehrlich, wenn deine Mutter dich in 6 Monaten, in denen es dir wirklich schlecht ging nur zwei mal besucht hat.... Also ich weiß nicht. Das sieht für mich nicht nach einem Nehmen und Geben aus, sondern eher so, als ob sie dich aussaugen.
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

Deine Thera hat vollkommen recht, lass Dich von Deinen Eltern da nicht mit rein ziehen. Mach ihnen klar, dass Du genug eigene Probleme hast. Sicher "schimpfen" sie dann, dass Du undankbar bist usw, aber Du bist ja kein kleines Kind mehr, sondern eine erwachsene Frau! Was heisst, sie haben nur Dich? Du bist aber kein Arzt, kein Fahrdienst oder keine Freundin.

Sag das nächste Mal "einfach" mal nein. Du hast keine Zeit zum fahren. Oder zum telefonieren. Fang in kleinen Schritten an und lass Dich am besten auf keine Diskussion ein. Sie wissen, wie sie Dich "kriegen", aber Du solltest aus dieser verdrehten Eltern-Kind-Rolle raus.

Dein Freund, ganz ehrlich: welcher Mann hat heutzutage noch so eine altmodische Ansicht, von wegen er arbeitet, Du machst den Haushalt? Und dann kann man noch nicht mal mit ihm drüber reden, da geht mir die Hutschnur hoch. Auch hier würde ich Dir "raten": wenn ihm was nicht passt, soll er doch selbst aufräumen. Nach der Arbeit wird er wohl noch in der Lage sein, herumliegendes Spielzeug aufzuräumen oder wie? Ich würde auf keinen Fall noch mehr aufräumen, damit er nicht mehr "schimpft".

Bei all diesen Problemen ginge es mir auch schlecht. Wo bleibst DU bei der ganzen Sache? Wehr Dich.

LG
Lotte
Wally

Beitrag von Wally »

Hallo franzi,

Mal ganz ehrlich: waren deine Eltern immer für dich da?
Hand aufs Herz... Mir würden jetzt gleich zwei Phasen einfallen, in denen Sie es nicht sind:

Jetzt, wo du deine eigene Familie aufbaust
Und in der Psychiatrie Zeit

Ganz ehrlich, was denkst du? Wem hast du mehr Verantwortung gegenüber?
Deinen Eltern, die volljährig sind oder deiner Tochter, die ein Baby ist. Dazu gehört übrigens auch, dass du irgendwie mit deinem Freund klarkommst. Da hast du genug zu tun, da brauchst du nicht noch deine Eltern.

Meine Mutter ist genau die gleiche, aber wäre sie eine gescheite Mutter würde sie mich mit ihrem scheiß ncht belasten....

Seit ca. 1,5 Jahre habe ich es geschafft keinen Kontakt mit ihr zu haben. Ich bin froh, natürlich tut sie mir leid und es fällt mir schwer, aber ich tue das zu meinem Wohle und dem meiner Familie...

Damit habe ich dann auch mal ein Exempel statuiert, dass schon 35 Jahre überfällig war. Sie saugt einen aus , Bis nichts mehr übrig ist.

Was mir gehört, gehört zu mir. Was dir gehört bleibt bei dir!
Das ist mein Leitsatz, den ich von meiner Psychologin habe...

Viel Glück! Ich weiß wie es dir geht, wirklich. Es klingt so einfach, ist es aber nicht. Aber es hilft!

Alles gute!
Juliane77

Beitrag von Juliane77 »

Hallo liebe Franzi,

das mit Deinem Freund kommt mir bekannt vor. Das war bei uns auch oft so, gerade als unser Juli noch klein war und mein Mann unter der Woche weg auf Projekt, dass er dann sauer war, dass ich es oft nicht geschafft hatte, richtig aufzuräumen und sauber zu machen. Das ist heute noch oft ein Streitpunkt, aber wir haben jetzt schon oft, auch in Paargesprächen darüber geredet und es ist gar nicht so, dass er von mir erwartet, dass ich alles alleine mache, sondern dass er mir gerne helfen möchte, ich aber Bescheid sagen soll, was er machen soll.

Ich würde da auf jeden Fall noch mal mit Deinem Freund drüber sprechen, in einer ruhigen Minute und auch sagen, dass es Dich sehr runterzieht, wenn er deswegen so schimpft. Wenn man kleine Kinder hat, sieht es halt nun mal nicht immer aus wie im Museum oder wie im Ikea, damit muss er auch leben und gerade wenn man noch psychisch krank ist. Da sollte er auch Verständnis für aufbringen. Besprich mit ihm, welche Aufgaben er Dir abnehmen könnte. Das mit der Liste finde ich auch eine gute Idee.

Was Deine Eltern betrifft, rate ich Dir auch zu Abstand oder Kontaktabbruch, wenn es nicht anders gehen sollte. Du bist nicht für sie verantwortlich. Sie können für sich selbst sorgen und sollten sie auch.
Die Vorwürfe kenne ich auch, dass sie aufzählen, was sie alles für einen gemacht hätten oder so Sprüche: ,,Man soll nicht überlegen, was die anderen für einen tun können, sondern was man selbst für die anderen tun kann." Und so einen Spruch kriegt man an den Kopf geknallt, wenn man selbst dringend Hilfe und Unterstützung benötigt. Ganz toll! Nee, auf sowas kannst Du verzichten. Deine eigene Familie ist wichtiger.

Liebe Grüße
Antworten