Hallo Franzi,
du brauchst doch kein schlechtes Gewissen zu haben, für deinen Beitrag. So lang ist der doch gar nicht und dass du dich hier "aussheultst" empfindet sicher auch niemand so. Das Forum ist doch auch dafür da, um Trost und Hilfe zu bekommen und sich eben soche Sachen von der Seele zu schreiben.
Erst mal zu deinem Freund. Ich war ein bisschen erschrocken als ich das gelesen habe. Das ist wirklich gemein, wenn er dich beleidigt und anschreit, nur weil es ihm nicht aufgeräumt genug ist. Das ist eigentlich echt unmöglich. Auch wenn er impulsiv ist, sollte er sich da zusammenreißen, weil das für deine psychische Gesundheit echt kontraproduktiv ist, wenn dein Freund dich nicht unterstützt sondern sogar noch niedermacht.
Ganz ehrlich, ich finde es gut, dass du auch etwas für dich machst und Zeit mit deiner Tochter verbringst, anstatt nur den ganzen TAg zu putzen und aufzuräumen. Ich finde das auch wirklich legitim. Bei uns ist es auch nicht immer super aufgeräumt und da muss mein Freund dann auch manchmal mit leben.
Trotzdem ist es ja leider so, dass dein Freund das als Angriffsmöglichkeit nutzt und dich dann beschimpft und es dir dann schlecht geht.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir jeden Tag eine Liste machst, mit den Dingen, die du im Haushalt erledigen musst. Dann vergisst du so schnell nichts, kannst die gemachten Sachen abhaken und siehst am Ende des Tages, was du alles gemacht hast.
Ich kenn deinen Freund jetzt nicht und habe jetzt auch nicht so den Eindruck, als ob er sich an der Hausarbeit beteiligen würde. (Ich wäre froh, wenn ich mich irre:

) Falls er aber doch mit anpacken würde, könntet ihr absprechen, welche Aufgaben er übernimmt. Gerade wenn es Sachen gibt, die ihm wichtiger sind oder eher auffallen, hilft es vielleicht, wenn ihr direkt sagt, dass er sich darum kümmern soll.
Falls der Haushalt doch an dir hängen bleibt, würde ich eben versuchen so einen Kompromiss zu suchen. Versuch, mehr Ordnung zu halten, so dass du deinem Freund nicht so viel Angriffsfläche bietest. Wenn er dich dann doch anschreit würde ich versuchen, dass so gut es geht nicht Ernst zu nehmen. Also zu versuchen, sich nicht zu sehr davon runter ziehen zu lassen.
Das ist bestimmt nicht so einfach, aber ich würde es wirklich probieren.
Zu deinen Eltern:
Klar möchte man seinen Eltern helfen, aber du musst in erster Linie an dich denken. Ich glaube das einzige, wie du deiner Mutter helfen kannst, ist ihr zu sagen, dass sie sich Hilfe holen soll. (Hausarzt, Psychiater, Freundin,...)
Du bist nicht verantwortlich dafür, dass es deinen Eltern gut geht, auch wenn das schwer zu verstehen ist. Es ist nicht deine Aufgabe. Zum einen kannst du das gar nicht leisten, weil deine Eltern für sich selbst verantwortlich sind. Zum andereren geht es dir dadurch nur selbst schlechter. Und da musst du wirklich auch aus Selbstschutz an dich und deine Gesundheit denken.
Ob du einen Rückfall hast, kann ich nicht beurteilen. Dass du einfach nur Weinen kannst, kann ich in der Situation verstehen und ich glaube, dass das ganz vielen Menschen manchmal so geht. Aber durchdrehen wirst du bestimmt nicht.
Hast du irgendwelche Möglichkeiten dich von deinen Eltern abzugrenzen, damit dich ihre Probleme nicht so sehr belasten?
Wie sieht es mit einer guten Freundin aus? Vielleicht kannst du mit der sprechen oder etwas mit ihr unternehmen um auf auf positivere Gedanken zu kommen.
Ich hoffe, meine Antwort war jetzt nicht zu lang und hat dir ein bisschen geholfen.
Ganz liebe Grüße