Ich schreibe auch einfach mal das ganze drumherum auf:
Bei mir hat sich die Depression wohl um die Geburt meines Sohnes im Oktober 2008 entwickelt. Die Schwangerschaft war damals unbeabsichtigt, ich befand mich noch im Studium und mein Mann und ich waren erst knapp ein Jahr zusammen. Die Schwangerschaft und die Abschlussprüfung habe ich irgendwie hinter mich gebracht - wobei ich weder besonders gut war, noch die Schwangerschaft irgendwie genießen konnte

Als dann der Mutterschutz und eigentlich die Zeit zum "genießen" anfing, kam meine (seit über 6 Jahren "verschollene") Migräne zurück.
Statt genießen kam also alle paar Tage Leiden und ganz viel Unsicherheit...
Von Schmerzen und Unsicherheit war dann auch die umständliche Geburt in einem sich nicht für mich zuständig fühlenden Krankenhaus geprägt. 4390 g Baby mit Schulterbruch auf normalem Weg nach 3 abgebrochenenen Einleitungen (Kreissäale waren besetzt) - ich war total im Eimer.
Die Zeit mit Baby war dann auch entsprechend schwierig. Zu der Migräne kamen trage- und stillbedingte Rückenschmerzen. Gerenne von Arzt zu Orthopäde zu Heilpraktiker zu Ostheopath half immer nur kurz.
Erst im Frühjahr 2011 hat mich ein Orthopäde zur Gesprächstherapie bewegt. Wenig später bin ich dann in neurologische Behandlung gekommen. Mit Gesprächstherapie, 30 mg Citalopram, Metoprolol gegen die Migräne und 25 mg Amitriptylin wegen der chronischen Kopfschmerzen haben wir die Depression so weit "verjagt".
Nachdem ich mir die ganze Zeit nicht vorstellen konnte, ein zweites Kind zu bekommen, kam dann im Frühjahr diesen Jahres doch der Kinderwunsch - für mich ein Signal, dass ich der Depression wohl erstmal "entkommen" bin.
In Absprache mit meiner Neurologin habe ich meine Medikamente ausgeschlichen und bin inzwischen im dritten Monat Schwanger.

Hier bei Euch habe ich mich nun angemeldet, weil ich dennoch verunsichert bin - meine chronischen Kopfschmerzen sind nach kurzer Pause wieder "in alter Frische" da. Auch meine Migräne und die Rückenschmerzen ärgern mich weiterhin.
War es falsch, wieder schwanger zu werden?
Hätte ich es nicht besser wissen müssen, die Schmerzen kenne ich doch schon? Schon wieder Selbstvorwürfe und das Gefühl, dass man mit dem Finger auf mich zeigt...
Vielleicht hat ja jemand von Euch eine ähnliche 2. Schwangerschaft gehabt und kann mir ein paar "Überlebenstipps" geben?!?
Liebe Grüße
Tina