Absetzsymptome bei Mirtazapin???

Erfahrungen mit Medikamenten, Fragen, Infos, Tipps, ...

Moderator: Moderatoren

Antworten
mama4

Absetzsymptome bei Mirtazapin???

Beitrag von mama4 »

Hallo ihr Lieben,

bräuchte einmal euren Rat oder eure Meinung.
Wegen meiner PPD habe ich im Frühjahr letzten Jahres zuerst von meinem HA Mirtazapin 30 mg verschrieben bekommen. Das kannte ich schon aus meiner ersten depressiven Phase nach der Geburt meiner ersten Tochter. Mein Psychiater, den ich noch aus dieser Zeit kannte und an den ich mich wieder gewandt habe, hat mir dann noch zusätzlich 25 mg Valdoxan verschrieben. Die PA und ZG waren damit nach einiger Zeit auch gut unter Kontrolle. Jedoch habe ich, wie schon beim letzten Mal wieder angefangen kräftig zuzunehmen (bis dato 12 Kilo :x Tendenz weiter steigend ). Damals habe ich insgesamt über 20 Kilo zugenommen, die danach müsam wieder runter mussten. Außerdem macht mich das Mirtazapin diesmal auch tagsüber sehr müde, was ich als sehr unangenehm empfinde.
Mein Doc hat dann das Valdoxan auf 50 mg hochgesetzt mit dem Ziel das Mirtazapin langsam auszuschleichen. Und als klar war, dass meine Leber mitspielt, habe ich das Mirtazapin auf 15 mg heruntergefahren. Das war vor ca. 7 Wochen und es hat super geklappt. Vor einer Woche habe ich dann auf 7,5 mg herunterdosiert. Die Müdigkeit war weg und die Fressattacken hatten ein Ende.
Jedoch bemerkte ich kurz darauf, dass ich zum einen nachts sehr lebhafte und angstbesetzte Träume hatte. Zum anderen wurde mein Nervenkostüm immer dünner. Das Ende vom Lied war, dass ich vor drei Tagen, als meine beiden Jüngsten überhaupt keine Ruhe mehr geben wollten und der Lärmpegel für mich unerträglich wurde meine Mäuse fürchterlich angeschriehen habe und den Impuls verspürte ihnen gegenüber handgreiflich zu werden - was ich nicht getan habe. Statt dessen bin ich ins Bad, hab´die Tür hinter mir zugeknallt und bin schreiend zusammengebrochen. Das hat mir ganz schön Angst gemacht, denn so etwas ist mir bisher noch nie passiert. Hatte auch bis dahin den Eindruck wieder ziemlich stabil zu sein.

War ich vielleicht zu schnell mit dem runterdosieren? War mit meinem Arzt aber so abgesprochen. Oder bringt das Valdoxan nicht die gewünschte Wirkung? Kennt ihr Alternativen?

Habe jetzt erstmal wieder das Mirtazapin auf 15 mg (incl. Müdigkeit und Fressattacken) hochgesetzt und die Nerven halten wieder. Leider habe ich erst in zwei Monaten einen neuen Termin, da ich Anfang Februar mit meinen Kleinen in die Kur fahre.

LG mama4
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10659
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallöchen,

ich kenne Mirtazapin auch. Ähnlich wie du habe ich es Anfangs zu meinem Haupt-AD (Cipralex) dazu bekommen, weil ich Schlafstörungen hatte. Das hat auch sehr gut gewirkt, nur eben die Gewichtszunahme - schrecklich. Ich habe es dann auch abgesetzt und gleichzeitig Cipralex hochgefahren. Dabei merkte ich ebenfalls eine leichte Verschlechterung, sodass wir Cipralex bei mir nochmal hochfahren mußten. Dann hat es wieder gepasst. Ich verlor die überflüssigen Kilos und schlafen konnte ich trotzdem wieder normal.

Valdoxan ist ein eher neues AD, habe ich gelesen. Ich kenne mich damit jetzt nicht gut aus, aber evlt. kannst du mit deinem Doc eine weitere Erhöhung besprechen, um das fehlende Mirtazapin aufzufangen? 30 mg Mirta sind ja schon ordentlich, ich nahm damals 15 mg und mußte trotzdem 2 Erhöhungsschritte von Cipralex vornehmen, um die Stabilität wieder zu erreichen.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
nic

Beitrag von nic »

Jaujau, das Ruterdosieren ist immer gar nicht so einfach...

Ist gut möglich, dass der letzte Schritt zu groß war, fies wirds meist im unteren Dosisbereich.. (Ich weiß wovon ich rede!)

Ich würde versuchen mit dem Doc einen wenigstens telefonischen Termin zu bekommen.
Brich nichts übers Knie, jetzt ist auch keine Abdosierjahreszeit ums mal so plump zu formulieren.

Vielleicht kannst Du einen kleineren Schritt machen, evtl in der Kur, wenn Du viel Unterstützung hast? Das wären gute Voraussetzungen, wenig Stress und viel Routine...

Und mach Dir keine Vorwürfe, auch gesunde Mütter brüllen mal!

Alles Liebe
N!c
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10659
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

:lol: :lol: ohhhh ja, auch gesunde Mütter brüllen mal.... :wink:

Mach dich deswegen nicht fertig, passiert mir auch ab und an und ich bezeichne mich als gesund! :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
mama4

Beitrag von mama4 »

Hallo ihr Lieben,

Danke für eure Antworten.
Ja, die Jahreszeit ist vielleicht nicht gerade ideal, aber die Nebenwirkungen bin ich auch nicht mehr bereit hinzunehmen. Besonders diese ständige Müdigkeit setzt mir mittlerweile ziemlich zu.

Meine Brüllerei fand ich auch gar nicht mal ganz so schlimm. Die kommt in unserem Alltag mit vier Kindern immer mal vor. Jedoch war der Auslöser echt dermaßen nichtig. Viel mehr hat mich meine Reaktion darauf erschreckt, als ich mich danach ins Bad geflüchtet habe. Hatte bei meiner ersten PPD kurz bevor ich in die Klinik ging einen Nervenzusammenbruch. Hat sich damals ähnlich angefühlt, halt nur viel heftiger.

Warte nun auf den Anruf meines Docs. Mit dem Valdoxan wird sich nicht mehr viel machen lassen, da ich schon die doppelte Normaldosis bekommt.
Melde mich, wenn ich schlauer bin.

LG mama4
mama4

Beitrag von mama4 »

Hallo,

habe heute mit meinem Arzt gesprochen. Er sieht die Sache nicht so eng :? . Meint, ich sollte mit mir selber mal weniger streng sein. Ist eh so ein Knackpunkt bei mir. Bei dem ganzen Stress mit den 4 Kindern könnte sowas schon mal beim Reduzieren passieren, besonders da Mirtazapin ja auch ziemlich dämpfend wirkt. Werde erstmal auf der alten Dosis bleiben, bis ich mich wieder stabil genug fühle und dann noch kleinschrittiger an die Sache rangehen.

LG mama4
mama4

Beitrag von mama4 »

Huhu, ich nochmal!

Habe es endlich geschafft und das Mirtazapin komplett abgesetzt!!! Habe diesmal innerhalb von 4 Wochen von 15 auf 0 mg runterdosiert, nach dem Motto lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Die letzten 2 Wochen waren echt hart. Hatte heftige Absetzsymptome (Angst, ZG, Panikattacken und Schlaflosigkeit) und schon echt Schiss 'nen echten Rückfall zu haben. Seit 3 Tagen geht es mir jetzt richtig gut und es hat sich gelohnt durchzuhalten.

LG mama4
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10659
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Wow, super!!!! Ich freu mich echt für dich!!!! :D
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Antworten