ich bin neu hier

[Mel]

Hallo,
ich hatte heute den ersten Termin bei der Psychotherapeutin. Der Termin war anstrengend und sie hat mir einiges ans HErz gelegt, was ich erst ein Mal verdauen muss. U.a. möchte sie, dass ich zu einem Psychiater gehe, der mich während der Therapie bei ihr begleitet. So wie sich das von ihr anhörte, "emphielt sie mir" Anti-Depressiva, nicht gerne, aber sie hält die Medikamente bei mir für angebracht. Ich will es dennoch ohne versuche, gehe aber zum Psychiater, damit sie auch beruhigter ist. Aber erst mal ohne. Sie hat mir ferner empfohlen einen ambulaten psychiatrischen Dienst in Anspruch zu nehmen und mich um eine stationäre Aufnahme in einer psychsomatischen Klinik, die speziell für Schwangere ausgerichtet ist, zu bemühen... Ich muss das erst alles mal verdauen, vor allem, dass ich anscheinend wirklich nichts für mein Verhalten und meine Gefühle kann... Das ist alles verwirrend.

[Marika]

Halle Mel,

nun hast du es geschafft: Du hast diesen so wichtigen Schritt und Termin gemacht. Es ist ganz natürlich, dass du das alles erst mal einordnen und verdauen mußt, das kennen glaub ich fast alle hier. Wichtig war, dass du ab jetzt eine Fachperson an deiner Seite hast und dazu noch von einem Psychiater mit begleitet wirst.

Es gibt einen Weg heraus aus dieser Hölle und du hast die ersten Schritte auf ihm bereits gemacht. Ob du ein Medikament nehmen willst oder nicht, wirst du zusammen mit den Fachleuten entscheiden können, je nach dem wie es weiter läuft!

Prima gemacht, jetzt einfach immer einen Schritt nach dem anderen!

[Mel]

Hallo,
heute ist alles noch besch... als sonst, bitte seht mir die Ausdrucksweise nach. Nach dem ersten Termin hatte ich 2 oder 3 Tage soetwas wie "Hoffnung", aber das ist schon lange wieder vorbei. Heute habe ich den 2. TErmin, jetzt erst wegen der WEihnachtszeit. Ich mag nicht mehr,, gar nichts. Ich würde so gerne wieder etwas haben, was mir Spaß macht, aber da ist nichts, einfach nur alles leer und emotionslos. Mir ist alles egal. Ich gehe nicht mehr weg, noch micht ein Mal mehr zu meiner Krabbelgruppe, die mir sonst so wichtig war. Es ist mir einfach nur egal. Heute morgen hieß es, dass sich jemand etwas wundere, dass ich nicht mehr anrufe (aus der Familie). Die Person, die mir das steckte und auch die andere, beide wissen eigentlich bescheid. Warum soll ich irgendwo anrufen, wenn ich nichts zu erzählen habe? Höre mir an, wie prima es da läuft, bei mir? Dort freut man sich über die eigene bevorstehende Geburt, und das ertrage ich nicht! Dann bin ich eben alleine, verdient habe ich es allemal. Mir tut das Baby so leid, und meine Familie. Ich werde um Kleinigkeiten gebeten, die ich nicht erledigen kann. Ich schaffe es nicht! Allein das Bitten, eine Hose oder Zeitung wegzuräumen löst etwas in mir aus, ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll... Enge, Druck, Panik... Ich bin selbständig, wenn ich nicht arbeite, gibt es kein Geld. Und ich schaffe es nicht zu arbeiten. Mein Mann sagt mir, ob ich den Kunden abgerechnet habe, und ich schaffe es nicht... Meine FA hätte mich für einige Wochen krankgeschrieben, aber ich bekomme eben kein Kranengeld. Auf der einen Seite weiß mein Mann, dass ich eigentlich krankgeschrieben bin, und auf der anderen Seite will er, dass ich noch 2 Aufträge vor der Geburt abarbeite. Was nicht viel ist, eigentlich, und das Geld brauchen wir auch, nur ich schaffe es nicht... Wo ist da meine Berechtigung in meiner Familie? Meine Berechtigung für einen Platz auf dieser Welt?

[Marika]

Hallo du,

es tut mir sehr leid, dass es dir wieder schlechter geht und dein Umfeld nicht entsprechend darauf reagiert. Fakt ist - und du siehst es selber: Ohne Medikament ist es in den meisten Fällen fast unmöglich aus dieser Krankheit raus zu kommen. Du solltest dir das wirklich zusammen mit deinem Psychiater (ist das der Termin heute?) nochmal überlegen. Das wird nicht besser, du kannst es nicht aussitzen, da gehst du zu Grunde dabei! Deine Therapeutin hat dir bereits zu deinem AD geraten.

Allerdings merke ich auch, dass in dir eine Kämpferin steckt - du fragst dich ganz berechtigter Weise: Wo ist mein Platz, wo meine BERECHTIGUNG IM DASEIN!!!! Lass dir helfen, diesen Platz wieder aus zu füllen. Du hast ja bereits Fachpersonen an deiner Seite.

Warst du schon beim besagten Psychiater? Du kannst du auch deinen Mann mit nehmen, damit er besser versteht, was in dir vorgeht. Und hey: Du hast mit allen in deinem Umfeld Mitgefühl - nur mit DIR SELBER nicht!!!!! Bitte lieb dich so wie z.B. dein Baby im Bauch und habe mit DIR das selbe Mitgefühl wie für das Kleine. Du kannst nichts, aber wirklich rein gar nichts für diese Krankheit. Fang an dich selber zu lieben, dich selbst anzunehmen, auch in der Phase der Krankheit jetzt - da bist genau so richtig und liebenswert. Das alles kannst du in einer guten Therapie lernen, Schritt für Schritt. Undd das ist neben einem AD mind. genau so wichtig!

Erzähl mal - wie gehts jetzt weiter mit Therapie und evlt. AD?

[lotte]

Hey Mel,

höchste Zeit, das was passiert bei Dir. Wie war denn Dein heutiger Termin?

So sehr ich Deine Gefühle (mag nicht mehr, alles egal) verstehe, so leid tut es mir, wenn ich lese, wie Du immer tiefer ins Selbstmitleid fällst (habe verdient, allein zu sein, das Baby tut Dir leid, rufst bei niemandem mehr an, hast keinen Platz mehr in der Welt).

Was würdest Du denn machen, wenn Du krank geschrieben werden könntest? Versteh mich nicht falsch, wenn es Dir gar nicht gut geht, wäre das sicherlich eine Option. Aber es kann auch zur Folge haben, dass Du noch weiter "runter fällst", weil Dich nix mehr ablenkt von deinen negativen Gedanken.

Du kannst Dich im Moment schlecht gegen Deine Umwelt wehren, deswegen fasst Du Bitten auch gleich als Kritik oder Unmögliches auf. Das wiederum kommt wohl auch daher, da Du Dir nix mehr zutraust zur Zeit und Dich einfach nicht magst.

Und da helfen langfristig ADs und eine Therapie. Dass Dein Selbstwertgefühl wieder steigt, Du Dich behaupten kannst in deiner Familie und dass Du mit Deinen "Altlasten" in Zukunft zurecht kommst.

LG
Lotte

[Mel]

Hallo, ich mal wieder.... Ich habe seit letzter Woche hier immer still mitgelesen und es wurde aktuell viel über die SD gesprochen... Ich habe eine Unterfunktion, die aber laut Werten und auch nach meinem eigenen Empfinden gut eingestellt ist. Ich denke eigentlich auch, dass mein Internist richtig gut ist, denn er schaut sich nicht nur die Werte an, sondern hört mir zu. So hat er beim letzten Mal mein LT auf 75 hochgesetzt, obwohl mein TSH Wert bei 1,2 lag, also schon ziemlich gut. Er meinte, dass es eben Menschen gibt, denen es mit einer leichten Überfunktion bei 0,5 bis 0,8 besser ginge - und die Symptome sind auch weg, mein TSH lag bei der letzten Untersuchung bei 0,5... Kann es doch die SD sein? Aber mein TSH kann doch nicht in den Minus-Bereich gedrückt werden, also spricht ein mein TSH doch dagegen?

@ Marika: ich mache jetzt eine Gesprächstherapie, morgen habe ich den Termin bei einer Psychiologin. Weden den ADs... ich weiß nicht. Irgendwie stehe ich bei mir selbst nicht hinter der Entscheidung, welche zu nehmen... Was, wenn es doch die SD-Unterfunktion ist? Oder ich mir alles nur einrede? Und wenn ich die AD nehmen sollte, wenn mir das morgen nahe gelegt wird, was ist mit dem Kind in meinem Bauch? Ich will ihm ja nicht schaden, es kann doch nichts dafür. Und ein Restrisiko bleibt doch... Ich beobachte mich im Moment etwas genauer und stelle fest, dass, wenn ich was machen will, im Haushalt oder Arbeit, oder ich um eine Kleinigkeit gebeten werden, dann habe ich so, wie soll ich das beschreiben, einen Druck in mir? Der Hals schnürt sich zu? Herz fängt an schnell zu schlagen, mir wird warm, teilweise richtig heiß... Und ich bin kurz dafür, in Tränen auszubrechen, meine Ohren sausen...

Lg,
Mel

[fee]

Hallo Mel,

guckt dein Arzt nur auf den TSH? Die freien Werte muss er sich angucken. Blutabnahme ohne vorher LT zu nehmen, sonst sind die Werte verfälscht.

Mein TSH ist nicht mehr messbar, war schon kurz nach LT-Beginn so. Wenn mein Doc nur auf den TSH schauen würde, würd ich gar kein LT mehr nehmen....

In der ss sollte besomders Augnemerk auf den ft4 genommen werden. Der darf gern im oberen Normbereich liegen, um Probleme fürs Kind zu vermeiden.

Lg

[Mel]

Hallo Fee,
danke für deine Antwort!
nein, er schaut sich alle Werte an, es ist, warum auch immer, nur der TSH, der nicht stimmte... Lg, Mel

[fee]

Wenn er sich alle Werte anschauen sollte und die freien Werte gut sind, sollte er sich nicht am tsh stören.....

[Marika]

Hallo Mel,

ich verstehe dich total - das ist eine ganz schwere Entscheidung. Leider kann ich zu den SD Werten nichts sagen, da kenne ich mich viel zu wenig aus. Hast du deinen Arzt gefragt, ob deine Beschwerden alle mit der SD zu erklären sind? In der Schwangerschaft und auch danach verändert sich sooo viel im Körper, die Hormone, die SD usw... es ist unglaublich schwer heraus zu finden, wo nun der Ursprung ist. Aber wichtig ist auf jeden Fall immer, dass die SD gut eingestellt ist - besonders wenn es da eh schon Probleme gibt.

Bitte berate dich mit deinen Ärzten, was nun die richtige Vorgangsweise ist. Was meint der der SD - Arzt dazu, ein AD zu nehmen?

Wenn die SD richtig eingestellt ist und die Beschwerden nicht nachlassen, würde ich persönlich auch in der Schwangerschaft ein AD nehmen. Denn dein Körper schüttet jetzt natürlich massenhaft Stressenhormone aus und die gehen ebenfalls in den Blutkreislauf des Babys über und haben keinen guten Einfluss. Das muss man auch bedenken.

[Mel]

Hallo,
die SD WErte sind alle gut, wie ich auch schon vermutet habe. Seit der Diagnose habe ich immer selbst gemerkt, wenn die WErte am Entgleisen waren und habe schnell nen Termin gemacht - und hatte immer Recht. Das, was ich jetzt habe, fühlt sich für mich irgendwie anders an, nicht nach der SD. Es wurde auch noch ein Hormonwert, welchen habe ich schon wieder vergessen, abgenommen, auch dieser WErt ist iO.

Lässt sich eine Depression denn überhaupt an Blutwerten bestätigen oder feststellen?

Heute Nachmittag habe ich den Termin, dann mal sehen, was die Psychiologin meint... Seit ihr eigentlich nach einem Gespräch beim Therapeuten auch immer fix und alle? Auch körperlich? Ich fühle mich danach wie nach 2 Std. Laufen, absolut reif fürs Badezimmer. Und eigentlich wird mir eher selten warm, nur beim Laufen eben...

Dann hat mir meine Therapeutin noch ein Buch empfohlen: Psychiopharmaka in der Schwangerschaft von Fr. Bode - kennt das jemand? So einige Kapitel fand ich sehr interessant, weil die Ãœberschriften zum Teil die Ãœberschriften meiner Gedanken sind...

Und noch eine Frage, die mal nur beding mit mir zu tun hat: mein Sohn stellt sich sehr viele Fragen zum Baby, die auch immer wiederkehren "Wie kommt das Baby aus deinem Bauch?" Er ist jetzt 4 - kann und sollte ich ihn schon mit einem entsprechenden Buch "aufklären"? Die Fragen stellt er von sich aus, so von jetzt auf gleich....

Lg,

Mel

[Marika]

Hallo,

eine Depression kann man nicht so im Blut feststellen, wie SD Hormone oder andere Stoffe. Wenn es also keine anderen Köperlichen Ursachen hat, dann sind die Botenstoffe in deinem Gehirn betroffen und die zu messen ist mit einer normalen Blutanalyse nicht möglich. Irgenwie meine ich mal über ein Messen von Serotonin (ein Botenstoff im Gehirn) gelesen zu haben, weiß aber da nichts genaues mehr.

In der Schwangerschaft und auch im Wochenbett fahren unsere Hormone z.B. Achterbahn mit uns - das ist aber normal und bedarf keiner Behandlung. Nur reagieren manche Frauen auf genau diese Achterbahn sehr sensibel. Die Hormone (sie werden in der Plazenta gebildet und sind wichtig für den Aufrechterhalt der Schwangerschaft) in der Schwangerschaft können so dann z.B. die Botenstoffe im Gehirn negativ beeinflussen - genau so kann es nach der Geburt passieren: Da sinkt mit Abstoss der Plazenta die Hormonkonzentration rapide ab und vielen schlägt dann genau DAS auf die Botenstoffe im Gehirn. Du siehst - eine Depression rund um SS und Geburt kann einfach mit der Situation zu haben - nämlich mit dem veränderten Hormonhaushalt, der aber wichtig und nötig ist. Wenn dem so ist und man dadurch solche Symptome wie Depressionen, Ängste, Herzrasen, Panik usw. bekommt, hat man nun die Möglichkeit die Botenstoffe die durch den Umstand "Schwangerschaft" oder "Wochenbett" durcheinander gekommen sind, wieder zu reglieren. Im Grunde nichts anderes, als wenn du deine SD-Hormone durch Gabe der Tabletten korrigierst - nur das bei einem AD leider keine Botenstoffe gegeben werden können (schön wärs), sondern ein chemischer Stoff, der die Konzentration der Botenstoffe im Gehirn wieder reguliert.

Sehr gut, dass du dich mit dem Buch mit der Thematik beschäftigst. Aufklärung und Info ist das allerwichtigste, um eine gute Entscheidung zu finden.

Wegen deinem Sohn - ein aufgewecktes Kerlchen hast du da! Ich würde nicht sofort genau erlären, wie ein Baby geboren wird, sondern mal so anfangen: Im KH helfen die Ärzte, dass das Baby geboren wird. Wenn er dann noch weiter fragt, dann kannst du vorsichtig weiter erklären, ist nicht grad leicht, ich weiß! Mein Sohn fragte auch, wie ein Baby auf die Welt kommt, nur bei ihm konnte ich erklären, dass er per KS auf die Welt kam -also eine OP. Aber meiner war da 5, als er das fragte. Eine natürliche Geburt zu erklären... mhhh, wüßte ich jetzt auch grad nicht so recht. Vielleicht gibts echt ein gutes Buch für dieses Alter dazu?

[Mel]

Hallo,

es wird mir empfohlen, Setrlin zu nehmen - ich soll mich bis nächste Woche entscheiden. Aber wie sind die Auswirkungen auf das Kind?

Wisst ihr etwas darüber?

[mici]

Schau mal auf der Seite www.embryotox.de da findest du viele Informationen zu der Einnahme von Medis in der SS. Sertralin ist meiner Meinung nach ein sehr gut erprobtes Mittel in der SS. Du kannst dich bei Embryotox auch kostenlos beraten lassen. Hab ich auch gemacht, als ich schwanger War und AD nehmen musste (Venlafaxin) meine Tochter ist kerngesund auf die Welt gekommen!

[Mel]

Hallo,

habe bei Embryotox angerufen, die mich "ermutigt" haben, das Medikament zu nehemen - das Risiko einer ungebhandelten Depression für das Ungeborene wäre hoch - und Sertralin hätte kein Auswirkungen auf das Ungeborene, sondern würde das ganze nur positiv bestärken.
Ich habe mir heute gedacht, dass alles meiner besten Freundin zu erzählen, die mich mit am Besten kennt. Sie ist der Meinung, dass wenn man eine Therapie macht und zu einem Psychiologen geht, dass dann auch etwas gefunden wird und schnell ADs verschrieben werden. Das ich das doch auch alleine wieder hinbekommen wäre (sinngemäß wiedergegeben, nicht wort-wörtlich). Stimmt das? Verschreiben die zu leichtfertig ADs? Heute nachmittag war ich soweit, den ADs etwas positives abgewinnen zu können, jetzt bin ich am Zweifeln oder eigentlich, besser gesagt, wieder sehr abgeneigt. Wenn jemand, der mich so gut kennt, so was sagt...
Das hat doch alles keinen Sinn. Ich bereue es inzwischen, überhaupt einem Arzt von meinen Gedanken erzählt zu haben.