ich war schon ewig nicht mehr da...

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Emily80

ich war schon ewig nicht mehr da...

Beitrag von Emily80 »

Hallo an Euch alle !

Ich habe mich neu hier angemeldet, da meine alten Daten nicht mehr funktionierten.. (2006,2007)
ICh wollte kurz meine Geschichte erzählen:

Im Juni 2005 habe ich geheiratet. Im Februar 2006 haben wir unser erstes Kind geboren, einen Jungen. Die Geburt war schwer, sie endete nach 18 Stunden während der Presswehen, mit Notkaiserschnitt, da er zu groß und zu schwer für mein Becken war- er passte nicht durch. Gleich danach kam er in die Kinderklinik wegen einer Infektion. Ich habe kaum geschlafen, gestillt, bin immer hin und her, bis wir am 10. Tag nach der Geburt endlich nach Hause durften.

Doch dort wurde es nicht besser. Wir waren kaum zu Hause, musste ich nur erbrechen, weinen, konnte nichts essen und auch nicht schlafen. Am 3. Tag stellte ich mit Entsetzen fest, dass ich den Wunsch hatte, nicht mehr zu leben. Ich habe im Krankenhaus angerufen und die haben mich wieder aufgenommen (mit Sohn)und durchgecheckt, sie fanden jedoch nichts. Ich habe ihnen gesagt, dass ich glaube, ich habe Depressionen. Sie glaubten nicht daran, schickten aber doch einen Neurologen vorbei, der mir Medikamente verschrieb.

Es war ein langer Weg, wir mussten auch noch oft die Medikamente wechseln und ich durfte nicht alleine sein. (ich war dann tagsüber bei meiner Mutter) und bekam auch Lorazepam, weil ich es anders nicht aushielt. Nach ca. 1 Jahr gings mir viiiiel besser, nicht mehr zu vergleichen, eine Gesprächstherapie machte ich auch, aber die hat mir meiner Meinung nach nichts gebracht.

Nach ca 2 Jahren kam der Wunsch nach einem 2.Kind in uns auf. Ich hatte zwar Angst, wollte aber immer 2 Kinder und der Wunsch wurde immer größer. Die Medikamente musste ich aber immernoch nehmen und meine Ärztin riet mir auch, diese in der nächsten SS weiter einzunehmen

Also wurde ich schwanger. Im Januar 2009 habe ich dann unsere Tochter Lilli zur Welte gebracht. Die SS verlief gut und danach hatte ich auch keinerlei Probleme. Gestillt habe ich auch wieder 1,5 Jahre, wie bei unserem Sohn. Die Medikamente habe ich weiter genommen. (auch mit Embryotox in Berlin abgeklärt)

Als unsere Tochter 2 Jahre alt war, entschieden wir uns, auch noch ein 3.Kind zu bekommen. Die Depressionen waren ok für mich, meistens gings mir gut, ich dachte, ich muss damit eben leben und es wird nicht mehr besser. Also wurde ich wieder schwanger. Im Dezember 2011 (vorher hatte ich 2 Fehlgeburten) haben wir dann unser 3. Kind bekommen, die Schwangerschaft und auch die Zeit danach verlief ohne Probleme

Ich erklärte meinem Mann, dass ich keine Pille mehr einnehmen will und wir einigten uns darauf, dass er sich sterilisieeren lässt. Da er geschäftlich sehr eingespannt ist, haben wir den Termin vor uns hergeschoben und halt immer mit Kondom verhütet. Im September 2013 hatten wir dann das Vorgeschpräch zur Sterilisation und im Frühjahr wollten wir es machen lassen.

Jetzt bin ich schon wieder schwanger. Wahrscheinlich ein Loch im Kondom, wir können es uns nicht anders erklären.

Ja, eigentlich sind wir selber Schuld. Wir wissen es jetzt schon seit Dezember und anfangs war ich so fertig, dass ich das Kind erst nicht bekommen wollte. Aber das habe ich auch nicht übers Herz gebracht. Mir ging es nur in dieser Schwangerschaft von der 6. bis zur 12. SSW so schlecht, dass ich den Tag kaum überstanden hab. Mein Medikament Cipralex musste ich von 10 auf 20 mg erhöhen.

Mittlerweile bin ich in der 14. SSW und es geht mir viel besser. Ich würde nur gerne etwas gegen meine Krankheit tun und weiss nicht was.

So, danke fürs Zuhören :-)

Hat jemand schon mal Orthomolekulare Medizin ausprobiert? Kennt jemand Dr. Michael Spitzbart ?
Es kann doch nicht sein, dass man lebenslänglich diese doofen Medikamte nehmen muss?

LG Emily
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Marika
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Re: ich war schon ewig nicht mehr da...

Beitrag von Marika »

Liebe Emily,

herzlich Willkommen zurück und natürlich auch Glückwunsch zur neuen SS! Auch wenn es Anfangs ein Schock war, ihr packt das!!!

Zu deiner Frage nach dem Arzt und dieser Methode kann ich dir leider nichts sagen, aber evlt. die anderen Mädels.

Die "doofen" Medikamente? Klar - niemand nimmt sie freiwillig - aber ich gehöre z.B. zu denen, die das Cipralex wohl für immer brauchen. Und ich danke Gott auf Knien dass es dieses AD gibt, dass mir ein völlig Beschwerdefreies wunderschönes Leben schenkt. Natürlich ist ein AD nur die Halbe Miete, da kannst du noch viel daneben tun, um z.B. die Dosis gering zu halten. Therapie, Naturheilkunde, Homöopathie, TCM... ich habe eigentlich aus allen Sparten Dinge probiert, aber nie mit dem Ziel, das AD los zu werden. Genau so hat es dann aber geklappt, dass ich von ehem. 30 mg Cipralex, 15 mg Mirtazapin und 1,5 mg Tavor heute nur noch 10 mg Cipralex brauche um stabil zu bleiben.

Die Medis sind nicht "blöd"... :wink: eigentlich ist es die Krankheit, oder? :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Patricia77

Re: ich war schon ewig nicht mehr da...

Beitrag von Patricia77 »

Hi Emily,

ich glaube, ich kenne Dich noch von "damals". Ich hatte mich damals auch im Jahr 2006 hier angemeldet. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass es ein großer Schock für Dich war, das wäre es für jeden, der sich entschieden hat, kein weiteres Kind zu bekommen.

Ihr habt aber schon so viel geschafft, das werdet ihr auch noch schaffen!

Alles Gute!
Stella

Re: ich war schon ewig nicht mehr da...

Beitrag von Stella »

Hallo Emily,

ich habe 2009 eine PPD bekommen, nach der Geburt meines Sohnes. knapp 4 monatiger Klinikaufenthalt. Die Medikamente habe ich dann ein Jahr genommen bzw. 1,5 Jahre..dann war ich ein Jahr Medikamentenfrei und habe einen Rückfall 2012 bekommen. Leider musste ich dann 2012 wieder Medikamente nehmen und nach ca 3-4 Monaten ging es mir wieder gut. Nun hatten wir ja auch einen Kinderwunsch und dann bin ich überraschenderweise bereits im Juli 2013 schwanger geworden, ich habe da noch Medikamente genommen, aber nachdem ich es wusste weiter langsam ausgeschlichen. Jetzt bin ich glaub ich in der 32 SSW. und ohne Medikamente. Mir geht es soweit gut, ich hatte 3 Tage nicht gut geschlafen am Beginn der SS und dachte oh nein, jetzt geht das wieder los, aber irgendwie bin ich da wieder rausgekommen. Immer wenn ich krank bin : erkältet etc.. dann geht es einem nicht so gut, Gefühlsmäßig irgendwie auch...aber ich versuch dann immer positiv zu denken bzw... Glücksgefühle irgendwie zu finden und zu entspannen: Musik hören etc...man gerät dann schon leicht mal in Panik.

So jetzt steht bald die Geburt an und ich hoffe, dass ich es diesmal ohne PPD schaffe und keine Medikamente nehmen muss. Das kann leider keiner vorraussagen, also abwarten. Und falls es doch kommt, weiss ich was mir helfen kann, ist zwar wieder eine nervenzerstreubende Zeit, aber es kann wieder alles so werden wie es war danach. Manchmal denke ich hätte ich die Medikamente weiternehmen sollen? Aber ich sag mir dann auch du hattest vor der SS nie damit zu tun und warst auch stark..oder hast das verarbeitet...ist schon ganz schön verrückt, was man da mitmacht.

Ich denke man muss sich gut beobachten, wenn man ohne Medikamente leben möchte, denn durch den Rückfall habe ich gemerkt, dass man anfälliger ist für Stress und für Depressionen. Man muss mit dieser Gefahr leben, dass es immer wieder auftreten kann, egal ob mit SS oder ohne. Vor der SS habe ich nie mit Depressionen zu tun gehabt oder sonst. ähnlichen Krankheiten.

Ich drück dir die DAUMEN, dass du irgendwann ohne Medikamente leben kannst, aber wenn die 3 SS. so gut unter Medikation gelaufen sind würd eich nichts riskieren, vor allem weil du ja schon 3 Kinder hast und das schon Stress genug ist, dann lieber etwas Hilfe annehmen und sich auf das Baby freuen...

Also herzlichen Glückwunsch zur SS

Stella
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