Ich bin neu hier und suche Hilfe und Tips

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Isa123

Ich bin neu hier und suche Hilfe und Tips

Beitrag von Isa123 »

Hallo,
ich bin 22 Jahre alt und habe drei Kinder (4 jahre, 2 jahre, und 10 Wochen)

Ich leide seit nun 9 Wochen an PPD und es ist unerträglich an manchen Tagen, Zwangsgedanken holen mich ein obwohl es mir gut geht.
Mittlerweile habe ich richtige Angst wann wo und wie wird der nächste Zwangsgedanke :cry: ich hab heute wieder das Gefühl ich kann nicht mehr!

Ich habe Mitrazapin verschrieben bekommen aber traue es mich nicht zu nehmen, ich habe soooo unendlich viel über das Medikament gelesen und alles macht mit Angst!
Ich habe mich für eine Therapie angemeldet aber werde bis April warten müssen :(
Ich weiß nicht mehr weiter!!!! Verzweiflung macht sich breit!

Die ganze zeit hatte ich relativ gute Tage, ich habe alles immer unterdrückt und ich spielte mit meinem Kindern ging jeden Tag mit ihnen spazieren, backe Kuchen usw. Seit gestern ist aber ein richtiges Tief bin nur noch am weinen, kann mich nicht mehr zurückhalten, ich fühle mich so leer und so allein.

Es belastet unwahrscheinlich, ich habe ein schlechtes Gewissen weil ich jedem auf die nerven gehe, mein Mann muss drei Schichten arbeiten und ich heule nur, meine Kinder haben eine Mama die nicht mehr lebenslustig ist, und meine armen Schwiegereltern müssen so viel mit machen, wir sind zu ihnen gezogen weil ich es alleine nicht ausgehalten hab, sie unterstützt mich so sehr in dieses schlimmen Zeit.

Ich habe auch einen Eintrag bei Depression/Psychose gemacht ich hoffe das ich nicht schlimm das ich gleich zwei mal einen Eintrag mache,
aber ich suche einfach jemand der mich versteht ich komme mir so allein in der weiten Welt vor

ganz liebe grüße
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Marika
power user
Beiträge: 10636
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo meine Liebe,

schön, dass du da bist! Ich kann dich sehr gut vestehen, ich hatte auch als Hauptsymptom vor 7 Jahren als mein Sohn auf die Welt kam, Zwangsgedanken der übelsten Form.

Du hast bereits ein AD bekommen, solltest es unbedingt nehmen. Allerdings könntest du nochmal mit deinem Arzt Rückspache halten, da dein AD sehr müde macht! Kannst du schlafen oder eher nicht? Bei ZG sind auch die AD´s aus der Gruppe der "SSRI" (Selektive Serotonin Wiederaufnhame Hemmer) am besten wirksam. Mirtazapin hatte ich damals auch, aber zusätzlich zu Cipralex (ist ein SSRI), weil ich nicht schlafen konnte. Es wurde dann aber abgestzt, als der Schlaf wieder kam. Mirtazapin hat zwar eine gute Angstlösende Wirkung, ist aber nicht antriebssteigernd! Hast du das Gefühl du brauchst was zur Beruhigugn oder eher was, was dir hilft aus dem Bett zu kommen, bist du eher Antriebslos?

Wie gesagt da du ZG hast, wäre ein SSRI effektiver. Dass du ein AD nehmen solltest, liegt auf der Hand. Da im Moment alleine raus zu kommen ist fast unmöglich, zumal deine Therapie noch weit weg ist. Ich selber nehme Cipralex und es mir mein Leben wieder gegeben. Ich hatte schlimmste ZG, Angst-und-Panikattacken - es ging gar nix mehr. Weder essen, noch schlafen, nocht alleine sein mit meinem Baby. Das AD hat mir sehr gut geholfen und die Therapie war ebenso wichtig.

Hattest du bei den ersten beiden Kindern auch Probleme dieser Art!

Ich und alle hier verstehen dich sehr gut, du bist NICHT alleine, wir sind hier für dich da!!! Lass dir helfen im Moment in Form des AD´s. Allerdings würde ich nochmal Rücksprache mit deinem Doc halten wegen eines SSRI´s, das nachweislich DIE AD´S sind wenn man ZG hat.

SSRI´s sind: Cipralex, Citalopram, Sertralin, Paroxetin.

Meld dich wieder, ich helfe dir sehr gerne - und die anderen auch!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Isa123

Hallo Marika

Beitrag von Isa123 »

Erstmal danke für deine Antwort ich bin jedem hier unendlich dankbar dafür, das Gefühl nicht vollkommen allein zu sein macht es etwas erträglicher!

Ich kann manchmal gut schlafen und manchmal gar nicht, es gibt gute und schlechte Tage. Ich würde nicht sagen das ich antriebslos bin ich gehe spazieren backe Kuchen, spiele mit meinen Kinder, nur mit dem Haushalt bin ich momentan überfordert, das macht mich fertig da ich ein Perfektionist bin. Aber deswegen sind wir ja zu meinem Schwiegereltern gezogen das ich entlastet bin. Ich bekam das Mitrazapin weil ich bei Sertralin mit totaler Unruhe und Panik reagiert habe. Es war eine Horror Nacht wollte mich einweisen lassen so schlimm war es aber mein Mann hielt mich zurück!

Aber ich werde morgen mal bei der Psychologin anrufen und sie fragen ob sie mir Cipralex verschreiben kann, ich habe hier im Forum jetzt schon oft gelesen das es wirklich helfen soll.
Ich habe große Angst davor AD zu nehmen ich denke immer die machen alles schlimmer, und habe Angst das ich das dann nicht aushalte. Immer wenn ich mich dazu entschlossen hab meine Tablette zu nehmen sitze ich im letzten Moment schweißgebadet da und kann es einfach nicht zu viel Angst vor dem was passieren kann!!! Ich weiß total blöd aber ich kann nicht anders als sie wieder wegzupacken :cry:
Mein Mann meint deswegen ich will mir gar nicht helfen, aber er versteht nicht den Druck der sich aufbaut sobald ich nur darüber nachdenke eine zu nehmen!!!
Und ich will mir selber wirklich helfen, Therapie ist beantragt, zu einem Psychologen geh ich und war schon bei vielen Ärzten jeder schickt mich weiter, ich lese Bücher (Hilfe zur Selbsthilfe), ich versuch mich abzulenken mit allem möglichen, ich versuche Yoga und vieles mehr, ich finde es unfair das er das nicht sieht, wie sehr ich mich quäle :(

Ich habe beim ersten Kind nichts gehabt war über glücklich,
beim zweiten war es anders ich hatte Depressionen in der Schwangerschaft und konnte sie nicht akzeptieren, sie war nicht geplant, nach der Geburt ging es mir relativ lange schlecht ich bekam Angst vor die Tür zu gehen, bekam das Gefühl zu ersticken aber ich ging nie zum Arzt deswegen dachte gar nicht dran das es PPD sein könnte, ich dachte ich spinn einfach rum, und hab mich gezwungen raus zu gehen weiter zu machen und nach ca. einem Jahr wars auch ok
und jetzt bei der dritten Tochter ist alles richtig sch...., ich beschäftige mich dieses mal auch viel mehr mit dem Thema wie man sieht.


Hast du die Krankheit richtig hinter dir???
Wie hast du es geschafft ??
und was mich natürlich sehr interessiert, wie lange hast du diese Hölle ertragen müssen??

:roll:


DANKE für diesen Mut den du mir machst!!!
ganz liebe grüße Isa
Stella

Herzlich willkommen

Beitrag von Stella »

Hallo Isa,

ersteinmal herzlich willkommen hier im Forum. ich denke du wirst hier Unterstützung und Hilfe finden.
Sträube dich nicht vor den Medikamenten, ich war genauso wie du habe alles im Internet gelesen und mich nicht getraut die Medikamente zu nehmen. Sie helfen dir aber glaube mir. Du musst sie ja vielleicht auch nicht ein Leben lang nehmen, sondern nur eine bestimmte Zeit. Es wird wieder alles besser und du wirst wieder lebenslustig werden.

Kopf hoch!!!! Das wird!!!

Stella
Isa123

hallo stella

Beitrag von Isa123 »

danke für diese lieben worte,
ich hoffe ich schaffe es!
geh morgen zum psychologen und rede mit ihm noch mal vllt traue ich mich ja dann was zu nehmen


ganz liebe grüße
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Marika
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Beiträge: 10636
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hey Isa,

ich hatte ein ganzes Jahr zu kämpfen mit den ZG und der Depression. Aber es wurde immer besser, die Tiefs wurden weniger und leichter. Nach eben einem Jahr wurde ich dann endlich stabil, besonders auch weil wir da die richtige Dosis meines AD´s gefunden hatten. Ohne AD wäre ich nicht gesund geworden.

Ich bin heute nicht nur gesund, es geht mir besser als je zuvor in meinem Leben. Das deshalb auch, weil ich schon immer latent depressiv war und die ZG schon meiner Kindheit auftraten. Die Erkrankung ist daher rezidivierend bei mir (immer wieder kommend) bei mir, das heißt dass ich um gesund zu bleiben für immer eine kleine Dosis AD brauchen werde. Das ist der einzige Wehrmutstropfen - aber im Endeffekt bin ich unendlich dankbar, dass ich erstens nicht mir 3 Medis in hoher Dosis wie Anfang brauche und zweitens: Das es mir dank AD mögilch gemacht wird ein völlig beschwerdefreies und wunderbares Leben zu leben.

Ich verstehe deine Angst vor der Ersteinnahme und am Anfang kann es tatsächlich zu leichten NW kommen wie Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen. Aber mit Cipralex haben die meisten weniger dieser NW als mit einem anderen SSRI, auch wenn man zuvor schon Sertralin oder Citalopram versucht hat und diese nicht passten. Hab ich zuletzt bei meiner Cousine gesehen: Sie hatte eine depr. Episode erlitten und bekam Citalopram - heftigste NW. Der Arzt wollte zuerst nicht wechseln weil er sagte, es sei ja fast das selbe wie Cipralex - sie bestand aber (auf meinen Rat hin) darauf. Und oh Wunder: von der ersten Einnahme ab mit Cipralex hatte sie nur ganz milde kurze NW und danach gings mächtig steil bergauf. Das wünsche ich dir auch ganz doll.

Erzählst du, ob du Cipralex bekommen hast und ob du es nimmst?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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