Nach einigen Wochen stillen Mitlesens möchte ich mich auch kurz vorstellen.
Ich bin Christina, 38 Jahre alt und habe zwei Kinder (4,5 J. und 8 Monate).
Während meiner ersten Schwangerschaft (lang ersehntes Wunschkind) bekam ich plötzlich ein Flimmern auf dem linken Auge. Nach viel Diagnostik stellte sich letztlich heraus, dass ich ein Aderhauthämangiom (ein gutartiger Gefäßtumor hinter der Netzhaut) habe, das durch SS-Hormone beeinflusst Flüssigkeit absondert, die als „Blase“ meine Netzhaut abhebt. Daraus resultieren verschiedene Sehstörungen.
Die Geburt meiner Tochter war schlimm und lang, und als die Beschwerden nach der Entbindung nicht komplett weggingen und auch nicht behandelt werden konnten, kam die PPD. Ich konnte nicht mehr schlafen, hatte nur noch Angst, massive Unruhe… Ich habe dann abgestillt und etwas um Schlafen verordnet bekommen. Und nach und nach gingen die Symptome zurück.
Nach 3 1/2 Jahren dann der Entschluss, trotz aller Risiken ein zweites Kind zu bekommen. Diesmal sollte alles anders werden: ich habe mittlerweile eine tolle Augenärztin, und mit speziellem Laserverfahren lassen sich die Symptome am Auge ganz gut behandeln (komplett „weggehen“ wird es nicht mehr). Ich hatte mich super auf die Geburt vorbereitet und durfte eine wunderbare, selbstbestimmte Geburt erleben. Mein Sohn war da, und ich für ca. 4 Wochen auf Wolke 7. Ich war so glücklich und froh, das Wochenbett nochmal richtig genießen zu können.
Es sollte wieder anders kommen.
Retrospektiv habe ich, weil es mir so gut ging, das ganze Wochenbett nicht ernst genommen. Meine Mutter ist kurz bevor ich schwanger wurde verstorben und ich habe mich 7 Tage nach Entbindung zum
Notar geschleppt um mein Elternhaus zu verkaufen. 4 Wochen später war ich Trauzeugin auf der Hochzeit meiner besten Freundin. Die Liste ist lang, was ich alles möglich machen wollte.
Zwei Monate nach der Geburt hatten sich die alten Sxmptome nach und nach wieder eingeschlichen. Staeker Druck, massive Schlaflosigkeit und massive Ängste.
Ich nehme mittlerweile Mirtazapin 15 mg Abends ein und kann wieder schlafen. Es gibt auch schon wieder gute Tage, aber irgendwie lässt mich diese Episode nicht los. Immer wieder Überforderung im Alltag mit beiden Kindern, immer wieder Unruhe, und wenn sich das steigert, Sinnlosigkeit, Wut auf mich, meinen Mann, viel Ungeduld mit meinen Kindern…
Ich verstehe es einfach nicht. Alles war so super. Jetzt ist seit fast einem halben Jahr wieder diese Depressionen da, die mich nicht loslässt. Ich verstehe das einfach nicht und bin so traurig und enttäuscht von mir selbst. Dass ich es wieder nicht hinkriege. Ich wollte so gerne noch einmal Mutter werden, und ich liebe meine Kinder so sehr-und trotzdem kriege ich dieses Mama-von-zwei-Kindern sein nicht hin.

Vielen Dank fürs Lesen bis hierhin…