Bald alleinerziehend und völlig verwzeifelt, :-(((.

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
Tina33

Bald alleinerziehend und völlig verwzeifelt, :-(((.

Beitrag von Tina33 »

Hallo Mädels,

ich habe mich nun schon länger nicht mehr gemeldet, weil mir einfach die Zeit gefehlt hat, und wir mit unserem im Sterben liegenden Schwiegervater beschäftigt waren/sind.

Momentan geht es mir wieder schlechter, denn mein Mann fängt ab Februar einen neuen Job an, und wird 5 Tage die Woche nicht zu Hause sein, :cry: . Ich habe so Angst, dass ich mit der Kleinen nicht zurecht komme, :oops: . Was mache ich denn, wenn sie mal schwer krank ist, oder ich (hatte vor 4 Wochen eine Lungenentzündung und konnte gar nichts machen, :( ). Mein Mann hat mir immer viel geholfen, aber das geht ja dann gar nicht mehr? Ich habe wahnsinnig Angst mit Leni völlig überfordert zu sein, so dass ich an manchen Tagen wieder Selbstmordgedanken habe. Mir gehts echt schlecht.

Habt ihr ein paar gute Tipps für mich wie ich mich wieder fange? Wäre sehr dankbar dafür.

Liebe Grüße
Martina
Jenny

Beitrag von Jenny »

Fange jetzt schon an, dir ein Netzwerk zu stricken

- Ärzte, die Hausbesuche machen
- Alle wichtigen Tel.Nr. und Adressen griffbereit
-Freundinnen, Nachbarinnen, Verwandte, die dir helfen könnten
-Krabbelgruppe o.ä.

Sorge auch dafür, dass immer genug Vorräte, Windeln etc. im Haus sind. Wenn du dann mal net zum Einkaufen kommst, ist es net so schlimm.

Du wirst sehen, nach einigen Anlaufschwierigkeiten wirst du sogar die Vorteile einer WE-Beziehung sehen, denn du darfst viel entscheiden und kannst dir die tage und Abende so einteilen wie du magst. Und das Wiedersehen wird um so schöner!
Karin Andrea

Beitrag von Karin Andrea »

Liebe Tina!

Du schaffst es bestimmt mit deiner Tochter. Auch wenn mal rundherum das Chaos ausbricht wegen Erkrankung usw. Das wichtigste ist, dass es deinem Kind gut geht. Und dafür sorgst du bestimmt. Alles andere ist egal. Am Wochenende kann dich dein Mann trotzdem oder sogar umso mehr unterstützen, dass du mal durchatmen kannst. Hast du irgendjemanden für den Notfall im Ärmel? Das ist sehr beruhigend. Kannst du vielleicht eine Freundin oder Nachbarin ansprechen? Oder eine Haushaltshilfe beantragen? Es gibt immer Mittel und Wege, du bist nicht allein.
Bei mir ist auch schon so manches Mal alles drunter und drüber gegangen, Kind krank, Beruf, Alleinerzieherin, keine Waschmaschine - nur unten in der Waschküche, alles vollgekotzt, mir selber schlecht,... und trotzdem ist alles wieder vorbei gegangen. Und zum Glück passiert so ein Chaos nur sehr selten!
Für dein Kind schaffst du alles!

Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht!
LG Karin
momo

Beitrag von momo »

Liebe Martina,

dass Dir das Angst macht, kann ich total verstehen, so wäre es mir definitiv auch gegangen, als Flo in diesem Alter war. Ich habe gerade mal in Deinen Beiträgen gestübert und gesehen, dass Du auch so ein Kind hast, das dauernd Input braucht - und das schlaucht ja ganz schön.

Vor längeren Dienstreisen meines Mannes hat mich damals auch immer die Panik gepackt. Wie man diese Angst abbauen kann, weiß ich leider auch nicht. Ich weiß nur: man schafft es. Die Angst ist schlimmer als die Realität.

Hast Du denn ein soziales Netz? Ich finde, Du brauchst dringend jemanden, der Dir die Kleine ab und zu mal abnimmt - und wenn es ein Babysitter ist. Das beste für mich war eine Freundin mit etwas älterem Kind, die mir Flo öfter mal abnimmt und im Gegenzug ich ihren Sohn. Überhaupt ist Florian viel besser zu haben, wenn andere Kinder dabei sind, denn die fordern ihn dann und Mama ist entlastet.

Feste Termine in der Woche, auf die ich mich freuen konnte (PEKiP) haben mir auch geholfen.

Versuche, Deine Angst dazu zu nutzen, dass Du Dir jetzt überlegst, wo Du in welchen Fällen Hilfe kriegen kannst.

ich weiß nicht, ob das jetzt hilfreich war ... aber drück Dir jedenfalls die Daumen, dass Du das bald entspannter sehen kannst (so schwer das ist).

Liebe Grüße
Momo
sarah

Beitrag von sarah »

liebe martina,

hast du jemanden in deinem umfeld, der veränderungen an dir bemerkt?

es ist, glaube ich, ganz wichtig, dass du irgendwo hingehen kannst, wenn es zu schlimm wird.

versuche aus dem haus zu gehen, in eine für dich angenehme atmosphäre.

schiebe all deine erwartungen an die seite und laß ein bißchen einfach auf dich zukommen.

manchmal spielt uns unsere phantasie schon vorab einen streich und wir spulen schon die schlimmsten dramen vorab im kopf ab.

außerdem hast du immer jemanden hier im forum, der dir bei seite steht und bei dem du dich ausweinen kannst.

liebe grüße von sarah
Tina33

@All

Beitrag von Tina33 »

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Tipps und Anregungen, :-) . Ich kann im Notfall auf immer auf meine Mama zurückgreifen, denn ab März geht sie in Rente, Gott sei Dank, und gute Freunde habe ich auch. Trotzdem habe ich einfach riesen Angst vor der alleinigen Verantwortung, die jetzt auf mich zukommt, :oops: . Wichtige Entscheidungen muss ich ja dann mehr oder weniger selbst vertreten.

Ich bin übrigens sehr froh, dass ich euch hier habe, einmal feste knuddel!! Ausweinen tut unheimlich gut, und ich werde versuchen die Situation zu nehmen wie sie ist.

Dennoch werde ich diese Woche nochmal versuchen einen Termin bei meiner Therapeutin zu bekommen, um mit ihr zu besprechen, wie ich meine Sorgen etc. etwas mehr in den Griff bekommen kann.

Ich wünsche euch Allen noch einen schönen Abend, und hoffe, dasss es euch soweit gut geht.

Liebe Grüße sendet
Martina
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo liebe Martina!

Lange nicht mehr von dir gehört!

Ich verstehe deine Ängste,denn ich bin den meisten Tag allein mit meinen Kindern und als es mir schlechter ging,hatte ich schon in der Frühe die Panik vor dem bevorstehenden Tag.Ich war dann so froh,als mein Mann um 18 Uhr zu Hause war!

Wohnt deine Mama in der Nähe?Wäre es möglich,daß sie dich täglich besucht,oder daß du zu ihr , z.B. am Nachmittag fährst?

Meine Vorschreiberinnen haben viele Vorschläge gemacht, ich hätte noch ein paar (vielleicht mit Wiederholungen):
*suche dir eine Krabbelgruppe in deiner Nähe aus-das regelmäßige Treffen mit anderen Mama gibt etwas Geborgengeit und entlastet von den Erziehungssorgen für ein paar Stunden.Hat mir immer sehr gut getan!
*vielleicht kannst du dazu einen Pekip-Kurs oder einen Babyschwimmenkurs oder einen Babymassagekurs (oder alle drei nacheinander! :wink:)besuchen,damit hättest du einen 2.Tag in der Woche,wo du nicht allein mit Leni wärst!
*eine zusätzliche Möglichkeit wäre der Besuch eines Fitnessstudios mit Kinderbetreuung!
*ich bin mit meiner Tochter immer sehr zum Hallenbad im Winter gegangen (1 Mal pro Woche).Das Gute daran war,im warmen Außenbecken (30 Grad) konnte ich mich mit ihr sehr gut entspannen und sie schlief anschliessend sehr gut! :wink:
*Wenn du Freudinnen mit Babys und Kleinkindern hast:ihr könntet zusammen ein wöchentliches Treffen organisieren?Gemeinsam ab März/April zum Spielplatz gehen?

Noch was zum Johanniskraut:du schreibst,daß du Selbstmordgedanken hattest.Vielleicht ist dieses Medi deswegen zu schwach für dich?Du weißt,daß ich es sehr lange genommen habe und mir damit besser ging,als vorher.Aber jetzt nehme ich Cipralex und ich sage dir,ich merke deutlich den Unterschied:vor Allem diese Spannungszustände,wenn ich Stress mit den Kindern hatte,sind völlig verschwunden.Ich bekomme deswegen keine Wutanfälle mehr und auch wenn der Tag sehr stressig ist (wie Gestern,war den GANZEN Tag allein mit den Kids,wir waren am Nachmittag deswegen im Hallenbad,wo wir sehr viel Spaß hatten),bleibe ich ruhig und gelassen.Mein Mann hat den Unterschied gemerkt,konnte es Gestern abend nicht fassen,wie fröhlich und gelassen ich nach diesem anstrengenden Tag war.Deswegen denke ich,Martina,daß ein Wechsel zu einem chemischen AD dir sehr gut tun würde.Die NB waren bei mir sehr leicht und haben nicht lange gedauert (1 Woche).Du solltest davor keine Angst haben.

Ganz liebe Grüsse

Milla
Tina33

@Milla

Beitrag von Tina33 »

Hallöchen du,

schön, dass ich auch mal wieder was von dir höre, :lol: :D . Das freut mich wirklich sehr!!!!

Danke für deine Anregungen, auch wenn ich vieles davon schon mache, :-)). Du, wir haben alle zwei Wochen Müttertreffen, jeden Mittwoch Babyschwimmen, und auch sonst unternehme ich viel mit Freundinnen, die ebenfalls Kinder im selben Alter von Leni haben. Meine Mama wohnt keine 5 Minuten von hier, und nimmt Leni jetzt schon einmal die Woche. Ich habe halt einfach nur Angst, wenn ich schwer erkranke (hatte doch eine Lungenentzündung und konnte eine Woche gar nichts machen), oder wenn Leni krank wird. Solche Dinge beschäftigen mich zur Zeit besonders.
Meine Therpeutin meinte auch, dass die ganze Woche allein sein schon ein großer Schritt ist, aber sie ist sich sicher, dass ich das schaffe, :-). Ihr Wort in Gottes Ohr, smile.

Ich nehme schon die ganze Zeit Amisulprid, und habe heute noch von meiner Therapeutin Opimol verschrieben bekommen. Das soll sehr gut bei Angstzuständen sein (steht extra im Beipackzettel drin).

Wie geht es dir denn aber sonst so? Hattet ihr ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch? Wir ja, :-))).

Ganz liebe Grüße zurück, :lol:
Milla

Beitrag von Milla »

Halli hallo!

Wenn deine Mama nur 5 Minuten von dir entfernt wohnst und im März in Rente geht,dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen.Im Krankheitsfall kann sie die Leni betreuen und du kannst dich im Bett verkriechen! :wink:

Und für die wichtigsten Entscheidungen kannst du in der Woche deinen Mann am Tel. fragen! :D

Also,no problem,life is wonderful!!! :D 8)

Du meinst wahrscheinlich Opipramol?Ist ein gutes Medi.Ich bin aber trotzdem der Meinung daß Cipralex statt Johanniskraut für dich die bessere Lösung wäre :!: :wink:

Mir geht es zur Zeit so gut,daß ich es kaum fassen kann!Ich hatte im Dezember eine schlimme Phase mit starken Unterfunktionssymptomen, habe sogar gedacht,ich komme da nie wieder raus,war total kraftlos.

Seitdem ich meine L-Thyroxin-Dosis (Schilddrüsenhormon) erhöht habe,hochdosierte Vit.B und Eisen nehme und natürlich Cipralex,habe ich das Gefühl,in einen Jungbrunnen gefallen zu sein:bin fit wie einen Turnschuh,meistere meinen Haushalt wie ein Profi ( :wink: ),habe genug Energie um Sport zu treiben und freue mich auf jeden Tag,den ich erleben darf.Einfach klasse!!! :D Und ich habe wieder eine Riesenfreude , mit meinen Kindern zu toben und zu spielen! :P Ich bin sehr dankbar für diese Genesung und geniesse das Leben viel intensiver als früher!

Ja, Weihnachten war sehr schön,bei meinen Schwiegereltern,aber leider hatten wir mit meinem Mann 2 Tage später einen Riesenkrach,der mich in eine tiefe depressive Krise gestürzt hat.Ich habe deswegen Cipralex von 10 auf 20 mg erhöht und fange bald mit einem Stimmungsstabilisierer, Lamotrigin,den ich wahrscheinlich mein Leben lang nehmen muß,weil ich eigentlich an einer bipolarer Störung leide.Hoffentlich vertrage ich es gut und es wirkt bei mir auch gut.Mein Psychiater hat mir diese Woche gesagt,mit diesem Medi könnte ich 5 Monate bis 5 Jahre ohne depressiven Tief leben!Wenn es die Wahrheit ist,dann bin ich der glücklichste Mensch auf dieser Erde!!! :D

Ich wünsche dir auch ein wunderschönes und glückliches neues Jahr und daß du sehr viel Freude mit deiner kleinen Leni erleben wirst!!! :D

LGMIlla
Tina33

@Milla

Beitrag von Tina33 »

Juhu,

mit meiner Mama im Rücken kann fast nichts schiefgehen, :lol: . Da haste schon recht!!!

Es freut mich sehr, dass es dir so gut geht, :D , denn so muss das auch sein!!! Toll, dass deine Therapeutin für dich das geignete Medikament gefunden hat, und du nun endlich aus dem Tief heraus bis. Allerdings gibt es doch auch immer mal Tage, an denen es einem einfach so nicht gut geht, aber das hat ja jeder Mensch. Da helfen dann auch keine Medis! Bei mir handelt es sich um keine klassische PPD, sondern ja "nur" um diese Mutter-Kind-Beziehungsstörung", die nicht mit starken Antidepressiva behandelt werden muss. Das Medikament heißt Opimol. Cipralex ist doch das selbe wie Zoloft, oder? Das ging gar nicht, denn ich habe eine chronische Magen-Schleimhautentzündung, und mir wurde davon kotzübel.

Sag mal, was ist denn eigentlich eine bipolare Störung? Das weiß ich nämlich nicht, :oops: .

Ich geniesse die Zeit mit Leni total, denn die Maus macht schon viel Freude. Wenn das bleibt, dann will ich mich nicht mehr beschweren,

:wink: .

Sehr schön, dass du den Haushalt und alles unter einen Hut bringst, :wink: . Damit komme ich auch ganz gut klar. Allerdings haben wir eh einmal die Woche eine gute Putzfee, :lol: .

Wünsche euch noch ein tolles WE.

Liebe Grüße und knuddel,
Leni und Martina
Mel8182

Beitrag von Mel8182 »

Hallo,

ich kenne dieses Gefühl der Sorge nur allzu gut .... Ich stehe hier, seit einem halben Jahr mehr oder wenig hervorrangend meine "Frau" .... mach Dich nicht verrückt .... Du hast immer noch einen Instinkt ... so habe ich es jedenfalls gemacht ich bin meinem Bauch gefolgt. Immer wenn ich wieder Angst hatte mit Lina allein zu sein. Es ist zu schaffen ganz bestimmt....

und wenn es Dich beruhigt ... finde ich den "Notfallplan" keine schlecht Möglichkeit ein wenig Sicherheit mehr zu erreichen ...

Ich wünsche Dir viel Erfolg ... und glaub an Dich ...

LG
Mel
Antworten