Von hinten durch die Brust ins Auge

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Mimi

Von hinten durch die Brust ins Auge

Beitrag von Mimi »

So Mädels, nun hatte ich so schöne Weihnachten, und heute ist mein Sohn 2 Jahre alt geworden. Mein Freund hatte Frühdienst und ich bin mit meinem Sohnemann aufgestanden. Wir haben schön gefrühstückt und dann haben wir ausgiebig mit seiner neuen Holzeisenbahn gespielt. nebenbei habe ich die Wohnung aufgeräumt und einen Kuchen gebacken und und und. Dann kam der Papa nach Hause. Ich hab mich bei Kerzenschein in die aufgeräumt Küche gesetzt und einen Obstsalat gemacht. In der Stube hörte ich die beiden spielen. EIN PERFEKTER TAG !!! und plötzlich.....

Panikattacke wie schon lange nicht mehr! Nun brauch ich mal wieder Eure Hilfe. Mir geht es schlecht. Ich bin Unruhig, mir ist kalt, mir ist schlecht.

In der Therapie komme ich gut voran, das ist ja was sehr positives doch der negative Effekt daran ist das man um so tiefer man gräbt auch alte Gefühle wieder in Gedächtnis bekommt. Seit der Auseinandersetzung mit mir selbst kam ich an mehreren Themen vorbei.

1. Mein inneres Kind - ich wurde mir darüber bewußt das ich mich selbst immer wieder übergehe garnicht wahrnehme

2. Maskenspiele - ich bemerkte das ich mich verschiedener Masken bediene um anderen Leuten zu gefallen

3. Mir wurde bewußt, dass ich das tue weil ich in meiner Kindheit parentifiziert wurde.

4. Die Beziehung zu Männern und warum ich nicht beziehungsfähig bin

5. Sucht - essen - Drang nach Aktivität

und momentan geht es in den Therapiestunden hoch her. Meine Thera ist echt gut. Sie stellt sich als übertragungsperson zur Verfügung und ich kam an einen sehr wunden Punkt in meinem Leben...

Dieser stellt sich als große graue Wand dar die direkt vor meinem Gesicht ist und vor der ich Angst habe. Schwer zu beschreiben.

Ich habe momentan ganz intensive Träume... ich bin in diesen Träumen Mobbingopfer, Außenseiter, einsam, es wird über mich geredet und ich werde gemieden und verachtet.

Muss ich dieses Thema doch tatsächlich nochmals behandeln obwohl es immer noch so weh tut?

Ich war in der 6. Klasse Aussenseiter und ich hatte ein halbes Jahr lang die Hölle. Nun wo ich so anmir arbeite und erforsche wo meine Probleme herkommen fühle ich mich plötzlich wie damals und alles fällt mir wieder ein. Es war als hätte ich das alles vergessen. :cry:

Mir ist schlecht wie damals und ich habe so eine Art Gänsehaut. Der Bauch tut weh vor Angst in die Schule zu gehen.

Die Zeit dauerte nicht lange es ging um einen Jungn dem ich einen Liebesbrief schrieb. Ich wußte nicht das eine Freundin von mir ebenfalls in ihn verliebt war und so fing sie an gegen mich zu hetzen. Irgendwann sagten auch meine besten Freunde das sie mich gerne nach der Schule treffen aber in der Schule nicht mit mir reden wollten. Das war das schlimmste.

Als so ca. ein halbs Jahr vorbei war, schrieb ich meiner Mutter einen Brief ( sien interessierte sich nicht sonderlich dafür wies mir geht bis zu diesem Tag ). Ich sagte ihr das ich mich umbringen werde wenn sie nicht endlich was tut. Das wollte ich nicht ich hatte nicht vor mich umzubringen, es war nur die einzige Möglichkeit sie wach zu rütteln.

Prompt gab es ein Gespräch mit den Eltern der vermeidlichen Freundin und sie hörte auf. Ich war von nun an die beliebteste in der Klasse. Alle wollten mich treffen und bis zum heutigen Tage hatte ich immer sehr viele Freunde. So viele Freunde das ich damit garnicht zurande kam. Auf Partys waren oftmals 100 Leute. Ich spielte in einer Band und hatte viele Verehrer. Ich war im Jahr 2004 nur vier Tage ohne Verabredung und allein zu Hause. Nie wie, nier wieder, nie wieder wollte ich mich als Aussenseiter fühlen. Dafür habe ich gesorgt und dabei mich selbst ganz nd gar vergessen und vergessen das man nicht von jedem gemocht werden muss. Doch nicht von jedem gemocht zu werden bedeutete das es Leute gibt die mich nicht mögen und das war eine Gefahr denn damals ging es auch nur von einer Person aus stellt Euch das doch mal vor was für ein Wahnsinn.

Ich hatte das alles so verdrängt und konnte mich garnicht mehr mit der Kleinen Mimi identifizieren die da damals viel früher Unterstützung gebraucht hätte.

Nun wo ich alles wieder vor Augen habe, fühle ich mich wieder wie sie und ich habe Angst...


Garnicht so leicht das hier so zu schreiben aber ich denke es ist nötig um auch dieses Kapitel zu verarbeiten. Oder ?
Dobby

Beitrag von Dobby »

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Zuletzt geändert von Dobby am 03:05:2010 0:44, insgesamt 1-mal geändert.
Mimi

Beitrag von Mimi »

Danke Dobby schon mal für deine aufmunternden Worte. Ich bin irgendwann erschöpft eingeschlafen und bereits jetzt nachdem mein Sohn irgendwie eine Wachstums/Entwicklungsphase hat und nur am BOCKEN ist bin ich so erschöpft das mein liebster ihn unter lautem Protest angezogen hat und mit ihm an die frische Luft gegangen ist. Ich werd jetzt noch ein wenig schlafen.


Weißt Du ich war nur ein halbes Jahr in dieser Miesere doch irgendwie ist es gerade als wäre ich wieder dieses kleine Mädchen voller scham, misstrauen und Angst. Und es fehlt mir der halt und das ertrauen in dieses Leben.... Ich warte immer auf die nächste Intrige oder die nächste Katastrophe. Obwohl es nur ein halbes Jahr war.........
Dobby

Beitrag von Dobby »

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Zuletzt geändert von Dobby am 03:05:2010 0:45, insgesamt 1-mal geändert.
lulla

Beitrag von lulla »

Hallo Mimi,

ich wollte nicht versäumen dir auch zu schreiben. So als Nachbarin Quasi (Falkensee). Ich hatte gestern beim gemütlichen Nachmittagskaffee mit Mann und Kinder (4 Stück) in einem Cafe eine Panikattacke bekommen, warum wieso weshalb????????? :evil:
Meine Thera hat gesagt ich habe auch mehrere Traumatas, und deshalb kommen immer mal wieder so ein ( ich nenne es jetzt mal )" Zustände. Sie hat zu mir gesagt , jeder reagiert auf bestimmte Sachen anders . Ich reagiere auf Stress oder Anforderrungen oder Überforrderung mit ZG, und dann kommt die Panik und Angst. Was ja ein Kreislauf ist. Wir haben dieses Gefühl leider nun mal kennen lernen müssen. Daher reagieren wir nun schneller mal mit solchen Gefühlen. Ich weiß nicht ob sowas jemals richtig weggehen wird. Ich hoffe es natürlich, aber sich damit arangieren ist warscheinlich besser. Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder Zeiten gehabt , wo monatelang alles gut war. Und dann kam es eben wieder, und dann muß man eben wieder ein bißchen aufräumen. :wink:

Ich hoffe das du diese Panikattacke nicht all zu sehr über" bewertest".Es soll ja ein "Helferchen " sein, der dir zeigt , "Hallo, mach mal ein bissel sauber um dich rum"......
Ich wünsch dir alles Liebe und ein gutes neues Jahr
Susi 8)
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