Leichte Hoffnungslosigkeit...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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bambam

Leichte Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von bambam »

Hallo Mädels!

Momentan gehts bei mir sowas von hoch und runter - das kostet mich soviel Kraft...

Gestern beispielsweise hatte ich wieder meine berühmten Dejavus: ganz normale Alltagssituationen. Dann kommt eine Angst und es ist, als ob ich von der normalen Situation in eine Art Traum komme. Bin dann einen Moment wie weg von der Realität, nicht fähig zu lesen bzw. meine Tätigkeit (wie z. B. Haare kämmen oder etwas am PC zu schreiben oder zu lesen) die ich gerade gemacht habe weiter auszuführen. Wie lange der Moment dauert ist unterschiedlich - und dann komme ich langsam wieder in die Realität. Allerdings bin ich dann noch nicht in der Lage, etwas vernünftiges zu sagen - obwohl ich genau weiß, was ich sagen will! Bekomme es aber einfach nicht heraus...

Jedenfalls ist das meistens nur vormittags der Fall, das mir so etwas passiert. Gestern ging das 5 oder 6 mal so - bis zum späten Nachmittag, wo ich sogar noch beim Gynäkologen war. Konnte ihm bei der Beendigung der Untersuchung nicht "folgen" bzw. mich anständig verabschieden. Zum Glück war meine Mutter dabei, der es auffiel, was mit mir passierte. Schon vorgestern hatte ich so ein Dejavu - nur kurz und auch nur einmal. Damit konnte ich gut umgehen - ich bekam keine Angst (erst nach der Therapiesitzung :wink: ). Gestern dagegen war ich völlig aus der Bahn geworfen - heute z. B. traute ich mich nicht meine Kleine in die Schule zu fahren aus Angst, ich bekomme sowas während dem Autofahren (was auch schon mal passierte - allerdings und Gott sei Dank ohne Folgen)... Jedoch blieb mir heute morgen keine Wahl und ich mußte das Auto benutzen - zum Glück passierte auch heute nix.

Gestern abend haben mein Mann und ich dann noch darüber geredet - wegen meiner Angst und diesen "Anfällen"... Er meinte, dass alles was ich momentan unternehme doch eh nix brächte: die Therapie, mein Arztgerenne usw. Er ist der Meinung, dass ich einfach die Angst akzeptieren müsse usw. Und peng spannte sich alles in mir wieder an, ich bekam wieder eine Höllenangst. Schließlich mache ich das alles doch nur, um endlich wieder ein normales Leben führen zu können. Versteht ihr, wie ich mich gefühlt habe? Im Moment weiß ich eh schon langsam nicht mehr, was richtig und falsch ist und dann das. Wir diskutierten dann noch etwas und er schilderte mir auch von Ängsten, die er früher sehr stark hatte und mit denen er gelernt habe, umgzugehen und damit zu leben. Die Zeit würde alle Wunden und Alles andere heilen... Ich sagte dann aber, dass ich das Alles ohne Hilfe nicht schaffe - dafür gehts mir schon zu lange zu schlecht!!!!

Letztendlich ging es darauf hinaus das er mir näher bringen wollte, nicht wöchentlich 5 Ärzte und 2 Therapeuten aufzusuchen, da ich mich damit seiner Meinung noch mehr unter Druck setzen und zerfleischen würde.
Das sehe ich auch ein - und werde alles etwas zurückschrauben. Gehe nur noch zu meiner Therapeutin, meiner Hormonspezialistin und einmal im Monat zu meiner Ärztin.

Aber könnt ihr euch vorstellen, wie es mir gestern ging? Erst diese Dejavus (bei denen meine Ärztin momentan auf Epilepsie tippt... :roll: - der Gynäkologe aber diese Theorie völlig verneinte), daraus die Angst verrückt zu werden (...und das passte nach dem Satz der Therapeutin bzgl. des Klinikaufenthaltes...) und überhaupt wieder die Angst vor der Angst und dann das Gespräch - ich kam gestern so gut wie ÜBERHAUPT nicht zur Ruhe.

Heute morgen klingelte dann der Wecker und ich wachte langsam auf. Und sobald ich merkte, dass meine "Gehirnlebensgeister" auch wach wurden ginge es los: ich überprüfte mich, meine Gedanken. Und auch, ob die Angst noch da ist usw. War wieder voll im Gedankenkarusell - und das noch im halbschlaf!!!

Tut mir wirklich leid, das ich mich momentan soviel bei euch auskotze - aber ich kann nicht anders!

Was zur Zeit auch noch für mich so schlimm ist: jeder sagt mir, das alles wieder wird: meine Ärztin, meine Therapeutin, meine Hormonberaterin, meine Familie und auch ihr. Nur ich glaub das einfach nicht (mehr). Ich zweifle momentan an Allem und bezweifle auch Alles... Das zum Thema Hoffnungslosigkeit (zumindest was meine Ängste etc. angeht...).

Wer von euch hat hier auch eine generalisierte Angststörung? Das scheint jetzt wohl meine vorläufige Diagnose zu sein... :? Was tut ihr dagegen in solchen Momenten? Warum kann man dieses Gedankenkarusell einfach nicht stoppen (zumindest bei mir klappt das mit dem Ablenken und dem Stopp sagen einfach NULL!)? Liegt es wirklich daran, dass man sich zuviel mit seiner Angst auseinandersetzt? Das man die Gedanken in eine falsche Bahn lenkt?

Bin echt dankbar für jeden Tipp und jedes aufmunternde Wort...!


Liebe Grüße,
Bambam
Deria

Beitrag von Deria »

Hallo bambam,

ich habe eine generalisierte Angststörung und es gibt nichts, was meine Gedanken stoppen, wenn sie erstmal anfangen Karussel zu fahren.
Was du beschreibst, von diesen "Ausfällen", auch die sind mir nicht fremd. Früher waren die viel schlimmer - da bin ich manchmal 80 km durch Hamburg gefahren, ohne zu Wissen, das ich es tat. Wurde dann in ganz obskuren Enden "wach" und mein Mann musste mich holen, weil ich dann nicht mehr in der Lage war, zu fahren!
Das Unterbewußtsein macht alles richtig in diesen Momente, da fängt ein Automatismus an, der sich - gottseidank - nicht ausschalten läßt und somit habe ich viele meiner Ausfälle immer unbeschadet überstanden.

Was kannst du tun? Wie gehe ich damit um.
Nun, Therapie ist für mich der einzige Ort, an dem ich mir so ziemlich normal vorkomme. Mein Alltag ist geprägt durch viele Schmerzen und Ängste. Die lebe ich nicht aus; ich lenke mich ab, ich mache viel im Internet und ich versuche zu lesen, abzuspannen.
In Zeiten hoher Angespanntheit, wenn ich mich total überfordert fühle, geht es mir auch mit diesem Wegdriften schlechter.
Für mich ist das wie ein "in ein anderes Leben gehen", Gefühle und Gedanken "abschalten". In manchen Situationen setze ich das schon ganz bewußt ein - wenn mir etwas total unangenehm ist.
Meine Therapeutin spricht dann von Dissoziationen (nicht verwechseln mit Multiplen Persönlichkeiten)...die habe ich lernen müssen, damals als Kind, sonst hätte ich den Mißbrauch nicht überlebt.

Ich kann dir nicht versprechen, das "alles wieder total gut wird".
Ich lebe besser als noch vor 2 Jahren, meine Lebensqualiät ist anders heute, ich nehme meine Angst an und ich benenne sie.
Wenn ich z.B. Angst bekomme, wenn mein Mann sich 10 Minuten verspätet, dann mache ich eben aus, der er mich anruft. Das tröstet mich und die Situation hat schon einen anderen Anfang.
Das ich mich "sicherer" mache, Absprachen treffe, Dinge einhalte, Telefonlisten für den Notfall habe...Kontakt nach außen ist für mich dann sehr wichtig.
Mal aufstampfen: Datum laut sagen, Alter benennen...solche Dinge.
Laut singen oder fluchen, Putzen hilft mir oft, Staubsauger (schön laut)...

Zeit heilt nicht alle Wunden, manche wachsen zu, die Narben bleiben und schmerzen oft noch. Manchmal brechen Wunden auch wieder auf, dann gilt es sie gut zu versorgen, ein Pflaster darüber und ganz, ganz viel Nachsicht mit sich selber.
Was würdest du z.B. jemandem schreiben, der etwas wie du schreibst?

Lg
Deria
selina

hi

Beitrag von selina »

ich wollte dir einfach mal sagen:Du bist nicht alleine.Ich habe auch eine generalisierte Angststörung leichte Depressionen undZwangsgedanken!Alles fing aber mit der Angst an damals.Bei mir ist es etwas anders als bei dir ich kann zb. nicht rausgehen(manchmal) nicht u-bahn fahren.Ständig denke ich ich ersticke bekomme keine luft , raste gleich aus schlage um mich oder kippe einfach um.Dann sind da die Momente wo ich denke mein Leben läuft an mir vorbei und ich sehe alles nur wie im Film!Wie du es besser machen kannst kann ich dir leider auch nicht so sagen.Ich habe jedenfalls ein paar wichtigeDinge für mich geändert.Ich gehe nicht meh rzu ärzten ausser zu meiner Therapie(1mal die woche) ich GOOGLE nicht mehr(ganz wichtig) und ich versuche auch wenn ich unglaublich leide so viel es geht raus zugehen ohne mich zu überfordern ich gehe mal nur ein paar meter mit meiner Angst spazieren manchmal fahre ich 2-3 Haltestellen mit der Ubahn manchmal kauf ich mir eineZeitschrift zum Rätseln(hilft mir total mich abzulenken das rätseln) dann geh ich mal ztum Bäcker und kauf mir was ganz leckeres mit viel Kalorien!Die Angst ist zwar meistens dabei aber manchmal lass ich sie auch einfach zu Hause!Klar gibt es auch die Momente besonders wenn die ZWangsgedanken kommen und mein kleiner aus dem Kindergarten wieder da ist das ich richtige Panik bekomme und denke es passiert was schlimmes usw aber dann denke ich immer du hälst die Angst schon so lange aus irgendwann wird es ihr langweilig und sie geht weg!Das hilft auch nich timmer aber manchmal ebend!Im moment kriege ich die Tage auch schwer rum wobei ich sagen muss das mein AD anfängt zu wirken und ich wenn ich ganz allein bin recht gut klar komme aber das ist auch nich timmer so und wird auch sicher nicht immer so sein!Ich kann dir nur sagen VERSUCHE immer was für dich zu tun... malen schreiben lesen und übe immer weiter!Es wird besser ich weiss das ganz sicher denn der glaube versetzt Berge und wenn du wieder die Kraft hast zu glauben dann versetzt du auch Berge!!!!
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo ihr Lieben!

Wißt ihr wie schön es ist, von jemanden verstanden zu werden? Zu merken, dass man nicht alleine ist und vielleicht doch nicht anfängt, verrückt zu werden?!

@Deria: ich würde genau das schreiben, was du mir geraten hast! Sich ablenken, etwas für sich tun. Wie gesagt: die Theorie-Bambam hat das drauf - aber eben nur die Theorie-Bambam... :roll:

@selina: die Kraft ist da - nur vergeht bei mir langsam die Hoffnung darauf, dass es mal wieder einigermaßen wird... Ich weiß wohl auch, dass ich meine Kraft und meine Energie in die falsche Richtung schiesse - aber da wären wir wieder bei der Theorie-Bambam... :wink:
Was nimmst du für ein AD?

Gibt es eigentlich AD`s speziell gegen die Angst? Oder fallen diese Medis nicht mehr unter die Kategorie AD?

Was bei mir dann auch wieder seltsam ist: heute habe ich Phasen, da bin ich unbeschwert und lustig und einfach so, wie es sein sollte. Jetzt würde ich mir schreiben: genieß es einfach, dumme Kuh! Aber nein, Bambam denkt dann: gestern bzw. vorhin noch so schlecht und jetzt gleich so "euphorisch" - das kann nur Schizophrenie, manisch-depressiv oder was anderes ernstes psychisches bedeuten - und schwupps ist die neue Angst da!

Jedenfalls ist es momentan so, dass mich in letzter Zeit alles verängstigt bzw. verunsichert: sogar Banalitäten wie eine offene Flasche Wasser (!), die mich zum grübeln bringt, warum die Flasche jetzt offen ist und nicht zu beschäftigen mich (nicht die Tatsache an sich - aber die Tatsache, dass ich mich damit beschäftige und darüber überhaupt nachdenke machen mir schon wieder Angst - ist doch wirklich nicht normal!)

Mädels, ich hab momentan einfach keinen Lauf - vor allem hab ich grad erfahren, dass meine Kleine flach liegt! :cry: Bin scho überfordert mit einem Kind - wie wird das erst mit zwei?! Ich, die Mutter mit den netten Gedanken :roll: und der tollen Angst :evil: ...


Liebe Grüße,
Bambam
lotte

Beitrag von lotte »

Hallöle,

ja, es gibt spezielle Medis gegen Angst - es sind aber auch ADs. Die andere Schiene wären die pflanzlichen Mittel wie Baldrian, neurexan, Schüssler Salze usw.

Ich hab auch ne GA. Und nehme "dagegen" schon seit über einem Jahr Opipramol - ein recht leichtes, und schon sehr altes AD. Es hat mir geholfen, vor allem meine körperliche Anspannung runterzufahren. Im zweiten Schritt wirkt es auch stimmungsaufhellend. Mein Psychiater hatte noch Trevilor im Angebot, was auch sehr gut gegen Ängste wirkt. Hast du mit deiner Doc noch nie darüber gesprochen? Vielleicht bringt es Dir mehr als Cipralex (was mich verrückt gemacht hat, weil ich noch unruhiger wurde). Okay, bei ZG kenn ich mich nicht aus.

Unter www.panik-attacken.de findest du übrigens gute Infos zur GA ;)

Versuche, deine Gedanken nicht so viel zu bewerten: was ist normal, was nicht? Das bringt dich nicht weiter. Sie sind da. Und basta. Da wären wir wieder beim Zulassen und Akzeptieren.

Mach dir bitte heut noch keinen Kopp, wie du es mit 2 schaffst. Es GEHT!

LG und Rübe hoch!
Lotte
selina

Beitrag von selina »

Ja das kenne ich sehr gut man weiss wie es funktioniert aber man kann es nicht umsetzen..... Und im übringen du hast es genau richtig beschrieben:Man fühlt sich gut alles ist irgenwie perfekt und dann wieder das ist nicht normal ich bin verrückt manisch shizo usw... kenne ich ganz genau ich denke das auch immer!Und besonders toll ist dann wenn man richtig gut drauf ist und richtig "lebt" genau dann denkt man ach ja aber ich bin ja krank ich bin ja verrückt ich hab diese Gedanken und ich hab Angst und dann ist alles wieder da!!!!Das ist zum kotzen.....
Aber hey du sagst du hast Kraft nur keine Hoffnung das kann aber nicht stimmen denn bekanntlich stirbt die hoffnung doch zuletzt ;)!
Und das deine kleine krank ist tut mir leid ich kenne das auch wenn man dann total überfordert ist sich alleine fühlt und dann wohlmöglich noch die Gedanken ist zum wegrennen!!!!
Ich nehme Fluoxetin seit 19 Tagen und langsam fängt es an zu wirken .Nehme aber nur 10 mg weil ich mit 20 überhaupt nicht klar komme und mit 10 mg hab ich den eindruck fahr eich ganz gut,jedenfalls trau ich mir nach und nach mehr zu bin öfter besser drauf und meine aboluten heulphasen sind vorbei!Lg
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo!

Ganz ehrlich: ich scheine umgeben von schlecht-informierten bzw. völlig desinteressierten Ärzten zu sein...!

Meine Ärztin tut mein Befinden eher als "des is doch alles halb so wild bei ihnen - da gibts ganz andere Fälle" ab - der Arzt davor hat mir gleich irgendwelche Medis vorn Latz geknallt und mich dann zur Tür begleitet.

@Lotte: gehts dir morgens auch besser als nachmittags bzw. abends? Meine Hormonberaterin beispielsweise meinte, dass ein typisches "Befinden" einer Depression ein morgendliches Unwohlsein bzw. Verschlechterung sei. Erst gegen Ende des Tages würde ein Depressiver "aufblühen". Von mir kann ich das nicht behaupten - zumindest geht es mir morgens einen Hauch besser als abends... Baldrian hab ich zuhause, Neurexan auch (ist doch dieses Schüssler Salz, oder?). Hilft beides nur bedingt.
Hast du das Gefühl, das du mit deinem Medi anders bist (von deiner Art her) als ohne? Ich hab Citalopram genommen - und seit ich es abgesetzt habe merkte ich erst, wie es mir veränderte: war sehr gedämpft, kann jetzt irgendwie klarer denken und mir Dinge wieder besser merken. Da ich sowieso schon kein Freund von Medikamenten bin ist für mich ein AD (so wie ich es jedenfalls kenne) ein rotes Tuch... Cipralex ist ja ähnlich dem Citalopram...

Bin jetzt mit der Kleinen zuhause - und denk mir: jetzt hättest du einen Grund, dass es dir schlecht geht. Weil dein Kind krank ist. Sonst hab ich ja eigentlich nicht den geringsten Grund, warum es mir schlecht gehen sollte. Gut, auf dem Sofa spring ich jetzt auch nicht vor Freude herum - ist ja jetzt früher Abend und da hellt sich meine Stimmung nicht gerade sonderlich auf. Hab mir gestern ein Buch (es gibt Neues von Tommy Jaud!) gekauft und mich gerade mit meiner Maus aufs Sofa geknallt. Allerdings hat mich das Lesen nicht besonders abgelenkt.

Kennt ihr das wenn ihr lest und eigentlich doch nicht? Wenn man die Zeilen "abgrast" und vor lauter grübeln eigentlich gar nicht erfasst, was da steht? Oder sich eine Illustrierte bzw. eine Sendung anschaut aber vor lauter gegrüble gar nix aufnimmt?
Resultat: Bambam will sich ablenken - funktioniert aber net so prickelnd. Dabei ist es doch ein Rat von Experten! Fazit: bei mir ist Hopfen und Malz verloren, nix klappt und schwupps: Angst!

ABER: die Gedanken sind da. Nicht soviel bewerten! Es bringt mich tatsächlich nicht weiter - vor allem nicht der sture Kampf dagegen! Basta! (Danke Lotte! :wink: )
Und: die Hoffnung ist wohl da - sonst wäre mein Kampf ja längst vorbei!

So, jetzt muß ich wieder aufs Sofa zu meinem "Kotzbrocken" :wink: !


Gruß,
Bambam
lotte

Beitrag von lotte »

Ja, ich habe morgens oft so ne Erwartungsangst, wie bei ner Prüfung. Ist aber schon viel besser als früher. Das schreibe ich auch den Medis zu ;)
Gegen Mittag bis abends und nachts geht es mir sehr gut.
Nein, ich bin nicht anders, wegen dem Medi, wie gesagt, habe aber nie Citalopram genommen. Der beruhigende Effekt von meinem Medi ist nu nicht so, dass ich alles gedämpft mitbekomme, das ist doch bei den wenigsten so. Meine gefühle sind auch noch voll da ;)

Du hast ja sonst eher unbegründete Sorgen, und jetzt, da dein Kind krank ist, haste quasi ne "Entschuldigung" fürs schlecht fühlen. Das eine ist nur in deinem Kopp, das andere real, sozusagen.

Du gehst ja schon ans Ablenken dran mit so Gedanken wie "das muss jetzt klappen, sonst ist ALLES aus". Vollkommen übertrieben. Eben deine Angststörung!

LG
Lotte
selina

Beitrag von selina »

hehe ich muss grade schmunzeln...Ich kenne das ich lese ein Buch und weiss nicht worum es geht :)
ode rich schau eine Sendung weiss zwar das Thema aber das war es auch!!!
Ich muss grade lachen obwohl es mir nicht so gut geht im grunde genommen sitzen wir alle im gleichen boot..wir denken, denken, deknek über Sachen nach die nie passieren werden und verschwenden unsere Zeit und doch lernen wir nicht daraus
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Liebe Bambam!

Was ich irgendwie nicht ganz verstehe: warum nicht wieder mit einem AD anfangen? Ich weiß schon, du bist schwanger, aber vielleicht muss es eben sein? Du könntest doch mal diesen Fragebogen auf embryotox ausfüllen und sehen, ob ev. was dabei sein könnte, was für dich in Frage kommt:
https://www.embryotox.de/schwanger.html

Deine Gedanken bzgl häufigen Stmmungswechseln etc kenn ich - anstatt dass man sich freut, denkt man gleich, man ist auch krank, wenn man sich gut fühlt. :-)

Und ich meine trotz allem auch, du solltest mal locker lassen. Ich weiß schon, dass es schwer ist, ärger mich ja jetzt auch schon lang genug herum mit dem Sch..., aber du wirkst auf mich so unglaublich verkrampft. Von daher kann ich deinen Mann ansatzweise verstehen, wenn er sagt, das bringt doch alles nichts.

Führst du dir manchmal vor Augen, was du bisher schon alles geschafft hast? Worauf du stolz sein kannst? Ich denke, das solltest du tun. Ich blicke auch manchmal sehnsüchtig auf die E. von früher, die irgendwie so unbeschwert war. Nur war die eben viel weniger realistisch, als ich es jetzt bin. Daher kommen mir gute Momente jetzt auch viel wertvoller vor, weil sie ehrlich und echt sind, wenn du verstehst, was ich meine.

Such dir doch bitte einen!!!! guten Psychiater und lass dich medikamentös einstellen - wenn nicht vor der Geburt, dann doch eben gleich danach.

Und nochwas: du weißt ja nicht einmal, ob die alte Bambam nicht auch überfordert gewesen wäre mit einem kotzenden Kind und dickem Bauch - damals warst du nie in einer solchen Situation. Vielleicht bist du ja grad die alte Bambam? Kranke Kinder machen nämlich JEDEN fertig, is so.

Die alte Bambam, so wie sie früher war, gibts nicht mehr. Aber nicht wegen der Depri und der Angst, das kriegst du weg, aber weil du jetzt Mama bist und das bleibst du. Mir kommt nur vor, du musst da deinen Platz erst finden.

Lg E
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Mädels!

Soll ich euch mal was sagen? Gestern liefen Desperate Housewives und ich konnte mich nicht mal da (!!!!!) ablenken! Ergo: ich war noch mehr durch den Wind als vorher!

Hab mir Baldrian eingeworfen, Bachblüten zu Gemüte geführt und Schokolade in mich rein gestopft... Aber nix war irgendwie hilfreich - mein Gedankenkarusell lief und lief und lief...

Später hab ich mich dann echt aufs schlafen gehen gefreut weil ich wenigstens da nicht grübel...

Zumindest war das auch so - bis zu dem Zeitpunkt, wo die Kleine mit Fieber im Bett lag. Wumms war ich wach und meine Gedanken kreisten - aber wie! So derb war es echt selten - war kurz davor aufzustehen und die Wohnung umzuräumen... Jedenfalls schlief ich wieder ein - bis heut morgen der Wecker klingelte und es auf den Schlag wieder weiter ging mit dem gegrüble... Mein Mann ist jetzt bei der Kleinen zuhause - ich wär da heut wohl wahnsinnig geworden...

@Elisabeth: das mit dem verkrampft sein und mich selber unter Druck stellen kannst du sehr laut sagen... Wie gesagt: die Theroie-Bambam weiß das ja auch! Ich setze mich wieder extrem diesem "Es-muss-jetzt-endlich-sofort-gut-werden"-Druck aus... Und die SS kommt auch noch dazu, ich weiß...

Jedenfalls lenkt mich die Arbeit einigermaßen ab - aber auch nur einigermaßen...

Je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze (so fühlt sich das für mich jedenfalls an) desto schlechter geht es mir. Andererseits denk ich mir, wenn ich nicht anfange das Ganze am Schopf zu packen wirds auch nix... Das mit dem Loslassen ist daher so eine Sache... Fühl mich wie so ein aufgezogenes Spielzeug, das ziellos durch die Gegend läuft... Wie ein Zombie kurz vor der Explosion. Komme einfach nicht so recht zur Ruhe... Besonders nicht zuhause...da komm ich aus dem Gedankenkarusell und dem gegrüble so gut wie gar nicht weg...


Liebe Grüße,
Bambam
lotte

Beitrag von lotte »

Na, da haste doch schon eine Antwort: zu Hause grübelste mehr als auf der Arbeit, zb. Ist auch gar nicht so unlogisch, weil Du da mal nicht mit deiner Tochter beschäftigt bist - gerade was das gedankliche angeht!

Verantwortung abgeben - du musst nicht alles alleine machen.
Und auch wieder Bereiche "leben", in denen es DIR gut geht, ohne Kind heisst aber wiederum nicht, dass du ein schlechtes Muddi wärst.

Geht mir genauso mit meinem Job. Ohne den, oh weia!
Da geht es nicht um Gefühle etc, sondern die reine ratio.

Mach da mehr draus! Alleine mal weg, wenns geht. Spür Dich als Mensch mal wieder (und/oder auch Partnerin), nicht immer über die Muddi-Rolle. Schaff Dir deine Freiräume!

LG
Lotte
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo!

Ich kann mich selber nicht mehr hören mit meinem gejammer und meinem getue, Mädels!

Heute war die Beerdigung vom Ex-Freund meiner Schwester (ich war nicht auf der Beerdigung - aber die Tatsache an sich hat mich schon wieder getroffen) - er starb von einem Moment auf den anderen mit 42 Jahren.

Dann haben wir ehemalige Nachbarn getroffen - ein älteres Ehepaar. Das man nicht das ewige Leben hat weiß ich selber aber als ich sah, wie sehr die Frau "alt" und gebrechlich geworden ist wurde es mir ganz anders. Ich sah die an und dachte mir: so wie sie aussieht fühlst du dich momentan auch irgendwie...

Ging dann mit meiner Kleinen, meiner Schwester und meiner Mutter noch etwas um die Häuser - wegen dem schönen Wetter. Allerdings riß mich das Wetter auch nicht mehr aus meiner Lethargie... Ich stand dann vor schönen Klamotten, Make-up und Parfüm und fragte mich nur: für was eigentlich? Schock!

Ich fühl mich wie ein ausgekautes Kaugummi, das auf den Asphalt gespuckt wurde...

Hab dann heute (und das ist dann mein letzter Versuch, etwas organischem die Schuld an dem Ganzen zu geben!) meinem Endokrinologen nochmal eine Email geschrieben mit meinen neuen Werten. Er schrieb gleich zurück und fragte, wie ich auf die Diagnose "Tendenz ÜF" komme und alles das. Ich solle anrufen. Allerdings war er da schon weg. Hab für morgen einen Termin bekommen - im Moment frag ich mich aber schon wieder, warum überhaupt. Es kommt sowie so nix dabei raus und ich verrenn mich schon wieder!

Mädels, ich bin sowas von nah dran einfach wieder mit einem Medi anzufangen... Ich halt das glaub ich nicht mehr lange aus. Ich zerfleische mich selber und kann mich auf nix anderes mehr wie mich und meinen Seelenzustand konzentrieren! Das kostet mich soviel Kraft! Andererseits denk ich mir: du kannst doch nicht dein Leben lang Medis nehmen, die die Verändern und dir nur "etwas" besserung gebracht haben...

Was soll ich bloß machen?


Gruß,
Bambam
Flo38

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Beitrag von Flo38 »

Hallo bambam,
lass dich von deinem Arzt beraten. Ich würde an deiner Stelle sofort wieder dein AD einnehmen. Trotz SS. Elisabeth hat da wirklich recht.
Deine Berichte, wie immer, als hätte ich sie geschrieben. Oft auch zeitgleich mit unseren schlechten Phasen. Die ständigen Gedanken, das Grübeln, kostet so viel Kraft. Es geht wieder vorbei, auch wenn wir nicht daran glauben.
Zurzeit grübel ich sogar während meiner Arbeit am PC in der Firma. Du bist nicht allein, ich drücke uns die Daumen !!! Und vielleicht gibt es hier noch 'nen echten Tipp gegen das Grübeln !?
LG Christel ;)
lotte

Beitrag von lotte »

Sorry, aber waren unsre ganzen Tipps unecht? Wartest gerade Du, Christel, auf ein Patentrezept? ;) Das gibt es nicht. Wir alle haben hier alle Geschütze aufgefahren, um Tipps zu geben. Umsetzen sollte man sie natürlich allein ;) Sorry, aber da habe ich mich nun etwas geärgert, über diesen Satz. Und: ganz wichtig am Schluss: für jede von uns gibt es einen anderen Weg, das kann man absolut nicht verallgemeinern.

LG
Lotte
Bambam: es gibt gewiss das passende AD für Dich, muss ja nicht wieder das Citalo sein ;)
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